Ich hatte alles sorgfältig geplant. Heute war Freitag, was hieß, dass mein Vater zum Bingo spielen ausging und meine Mutter sich ein entspannendes Bad am Abend gönnte. Diese Gelegenheit wollte ich nutzen, um mich dann aus dem Haus zu schleichen. Die nötige Kleidung und das Geld waren bereits eingepackt. Jedoch konnte ich auch nicht zu viel mitnehmen, da ich vorhatte das Haus lediglich mit einem Rucksack zu verlassen. Also packte ich mir erst einmal zwei Hosen, vier T-Shirts und etwas Unterwäsche ein. Ansonsten nahm ich mir noch mein ganzes erspartes Geld mit. 530 Dollar. Damit musste ich erstmal über die Runden kommen. Mir war selbst nicht bewusst, wie ich das alles auf die Reihe bekommen sollte. Ich hatte keine dauerhafte Unterkunft, nicht genug Kleidung und auch nicht genug Geld. Aber ich musste abhauen. Ich wollte weder in ein Camp, noch auf eine andere Schule. Ich wollte mir all das nicht bieten lassen, immerhin war ich kein kleines Kind mehr. Bald schon wurde ich achtzehn und da musste ich mir sowas derartiges nicht von meinen Eltern gefallen lassen.
Ich wartete also bis meine Mutter sich in die Wanne legte und schlich mich dann sofort aus dem Haus. Leise nahm ich mir noch mein Fahrrad aus der Garage und fuhr los. Ich fuhr eine Stunde lang, in ein entlegenes Motel, in dem ich die nächsten Nächte erst einmal unterkommen wollte. Dort angekommen verlief auch alles problemlos. Ich bekam die Schlüssel zu einem kleinen Zimmer und ging erst einmal hinein. Es war ziemlich klein und beinhaltete nur ein Bett, einen kleinen Tisch und einen Schrank. Besonders modern war das Motel nicht, aber ich fand es trotzdem okay. Wenigstens hatte ich hier meine Ruhe.
Ohne lang zu warten, ging ich ans Telefon um Arizona anzurufen. Zuhause hatte ich dazu, die letzten Tage, keinerlei Möglichkeit gehabt. Meine Eltern hatten mich komplett isoliert. Ich hatte Arizona unheimlich vermisst. Ich hatte ihre Stimme vermisst. Als ich den Hörer an mein Ohr hielt, und wartete dass sie ranging, wurde ich plötzlich unheimlich nervös. Ich hatte Angst davor, sie könnte auf mich sauer sein. Sie ging ran. „Hallo, wer ist da?" „Arizona." sagte ich nur. Mir flossen Tränen die Wange entlang. Ich war noch nie so glücklich darüber gewesen, ihre Stimme zu hören. „Rose, bist du es?" „Ja, ich bin es. Ich... ich... es tut mir lei-" „es gibt nichts wofür du dich zu entschuldigen brauchst, Liebling." unterbrach sie mich. „Du hast mir schrecklich gefehlt. Wo bist du? Wie geht es dir?" „Du hast mir auch so gefehlt." sagte ich weinend. „Ich bin in einem Motel. Ich bin abgehauen von Zuhause." „Du bist was?" fragte sie erschrocken. „Gib mir die Adresse. Ich werd mich gleich auf den Weg machen, Rose."

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Arizona
Dragoste„Schon wieder diese beschissenen Homo-Pärchen. Das ist doch pervers. Und dann strahlen diese Idioten das auch noch im Fernsehen aus. Damit unseren Kindern auch schön dieser Scheiß in die Birne getrichtert wird." beschwerte sich Roses' Vater mal wied...