Kapitel 3 - The trues

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V's Sicht: Ein kalter Schauer lief über meinen Rücken. Für einen kleinen Moment schwankte der Raum, Reflexartig krallte ich mich ans Bettlagen und schloss meine Augen.

"Was meinst du damit?" Langsam öffnete ich wieder meine Lider und sah in Scarletts grüne Augen. Mein Handgelenk pochte und ich wusste sofort ,dass es wieder angefangen hatte zu Bluten. Um die Schmerzen zu überstehen kniff ich mir so unauffällig ,wie möglich ins Bein ,ohne Erfolg. "Was machst du denn da? " Empört schlug meine beste Freundin meine Finger weg.

"Ich kann nicht mehr" Tränen.
Das war der Moment in Scarlett mich einfach nur in den Arm nahm.
Scarlett Hawkins hat Angst vor großen Berührungen seit sie klein ist.
Sie hatte mich noch nie zum trösten in den Arm genommen.
"Weißt du was die CIA ist?" schluckend riss ich mich zusammen und entwich ihren Blick.

"Central Intelligent Agency" antwortete sie ,als könnte sie dafür eine gute Note ergattern.
"Mein Vater hat mich in einer deren Camps gebracht" ich musste mich nicht umdrehen um zu wissen ,dass ihre Augen vor Begeisterung groß wurden.

"Es war kein Camp" Der modrige feuchte Keller Geruch wanderte zurück in meine Nase. "Es war mehr wie eine Sekte ,wie eine große Viehhandlung"
Die Leute hatten anfangs keine Namen sondern zahlen ,denn Namen mussten sie sich erst verdienen ,wollte ich ihr erzählen aber ich bekam meinen Mund nicht auf.
"Ich hab einen Mann getötet " schluchzend klammerte ich mich ans Hochbettgestell.
"Du hast was ?" Sie zitterte.
"Er war der ehemalige FBI Director sie haben mich manipuliert und dann wurde ich auch noch angeschossen und"
"Du wurdest angeschossen" Scarlett packte mich an meinen Armen ,als wollte sie mich schütteln.

"Ja aber Claire kam mir zu Hilfe" Claire ... sie hatte immer noch nicht angerufen.
"Claire stammt von namen Klara ab und heißt die Strahlende" in anderen Worten Scar wollte wissen ,wer Claire ist.

"Sie ist meine Nichte. Nur 7 Jahre jünger als ich und sie sieht genauso aus wie Caroline " mir blieb der Atem weg , ich wollte mir gar nicht vorstellen ,wie verwirrend das alles für Scar war.

Scarletts Sicht : Es waren nur ein paar Minuten, bis V sich wieder ein bisschen beruhigt hatte, allerdings war das nicht ganz richtig das so zu sagen. Denn erstens war Zeit, die man mit weinen verbrachte unverhältnismäßig länger als normale Zeit, in Sachen Emotionen, und zweitens war mir klar, dass V sich zwar äußerlich beruhigt hatte, aber in Wirklichkeit lediglich so tat. Wahrscheinlich war das ihr ekelhafter Vater schuld mit seiner Erziehung; jedenfalls zwang sie sich weiterzuerzählen:
"Claire und ich, wir konnten fliehen... Nach einer Zeit."
Einer zu langen Zeit. Viel zu lang. V hatte so etwas nicht verdient, wieso hatte sie so etwas erleben müssen? (Ich wusste, dass sie mir nicht genauer erzählen würde, was ihr dort alles passiert war)
"Es... War sehr früh am morgen, wir hatten alles genau geplant. Claire hat sich das alles ausgedacht. War ne komplizierte Sache... Aber wir haben es geschafft, dann. Wir... Waren draußen."
Das war nicht alles; das war nicht das gute Ende dieser Geschichte, leider nicht.
V machte eine kleine Pause.
"Aber wir waren nicht wirklich frei. Nein, wir waren noch in ihrem Netz, sie hätten uns in kaum einem Tag wieder zurückgeholt."
Der Blick meiner besten Freundin wanderte zu ihrem Unterarm, wo sich der Verband ein wenig rot gefärbt hatte. Jetzt verstand ich es. Sie hatte sich nicht beim Tomaten/Gurken/Orangen-schneiden verletzt (die Story war ja von Anfang an hanebüchen gewesen), und sie hatte sich auch nicht selbst verletzt (Gott sei dank!), aber der wahre Grund war fern von beruhigender.
"Peilsender", flüsterte ich und bei dem Gedanken, mit so einem Gerät tief unter der Haut zu haben drehten sich gefühlt meine inneren Organe um.
V nickte schwach.
Ich konnte mir nicht vorstellen, was ich in so einer Situation tun würde. Ich ahnte, was V getan hatte.
"Sie war zuerst dran, Claire hatte ein Messer eingesteckt. Kein Skalpell oder so, aber wir hatten keine Wahl. Ich hatte keine Wahl."
Alles in mir zog sich zusammen. Meine Atmung ging viel zu schnell, aber ich zwang mich, Vs Erzählung weiter ruhig zuzuhören.
"Sie hat geschrien... geschrien als würde sie den qualvollsten Tod sterben." Ihre Stimme war leise, ich war eingefroren, meine Hände waren schwitzig... Weiter zuhören Scarlett...
"Mein Gott, sie ist erst 10! Sie ist 10 und hat schon die Hölle erlebt, Scarlett, und ich höre immer noch wie Claire geschrien hat."
Mein Gesicht brannte von innen, ich hatte das Gefühl, ich würde jeden Moment in Tränen ausbrechen. Entweder ich oder V oder wir beide.
"'Hör auf V, bitte hör auf'. Ich hab nicht aufgehört, ich konnte nicht, sie hätten uns gejagt wie die Tiere und sie hätten uns gefunden...
Da war so viel Blut... Wie..."
Ich nahm Vs Hand, überfordert von der Situation. Ich fühlte mich so nutzlos, es gab nichts, was ich tun konnte außer zuhören. V dachte an ihre Mutter, für einen kurzen Moment, das sah ich in ihren Augen.
"'Weißt du, woran man merkt, dass jemand stirbt?'" V machte eine kleine Pause bis sie den zweiten Teil des Zitats ihres Vaters flüsterte. "'Wenn er keine Kraft mehr hat zu schreien.'"
Ich hasste den Vater meiner besten Freundin so abgrundtief. Wieso war er in ihrem Kopf, mit seinen schwachsinnigen Weisheiten? Was er V für einen hartherzigen Schwachsinn eintrichterte, schon seit sie ein kleines Mädchen war!
"Claire... Hatte keine Kraft mehr. Sie hat nur noch gewimmert. Aber sie hat überlebt, darum ging es ja dann letztendlich, oder? Zu überleben?"
Ich war unfähig zu reden oder sonst etwas zu tun, das über die Fähigkeit zu atmen hinausging.

Hättet ihr mit sowas gerechnet ? 💕👀  schönes Wochende noch 💕💪🏼

Bis sie stirbt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt