Kapitel 15- Der lange Weg nach Hause

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V's Sicht: Ich bekam am Samstag Abend noch eine Sms von meinem Vater, dass die Pläne sich geändert haben und ich doch schon früh am Sonntag anstatt Montag, Morgen abgeholt werden sollte.

Wegen dem Durcheinander, meinem Gefühlschaos und der inzwischen ständige Angst etwas falsch zu machen, kam ich nicht dazu Scar von den ganzen Änderungen zu erzählen.

Und nun war ich hier: Sechs Uhr Morgens, mein Atem bildete Rauchwolken, meine längst abgestorbenen Hände waren an meine zwei Koffer geklammert und auf meinen Schultern mein alter schwarzer Rucksack.

Als ich durch den mal wieder komplett leer gefegten Campus lief, fühlte ich mich wie eine Marionette.
Andererseits war ich froh, die letzte Woche zu fehlen, auf der anderen Seite hingegen hasste ich mich dafür, dass ich sofort wieder aufsprang, sobald mein Vater etwas sagte.

Am Parkplatz angekommen, konnte man meinen Chauffeur kaum übersehen. In den USA gab es zwar viele Leute, die größere Wagen fuhren als in England, aber der schwarze SVU war trotzdem nicht übersehbar.

Bevor meine Koffer über die Bordsteinkante fallen lassen konnte stieg eine Frau aus.
"Warte ich helfe dir" ich blieb irritiert stehen und erwischte mich selber dabei, dass ich meine Augenbraun hochgezogen hatte.

Mein Vater hatte noch nie, nie eine Frau bestellt um mich abholen zu lassen und sie sah noch nicht einmal aus, wie seinen sonstigen Monster.
Sie war relativ groß, größer als ich und ich war schon mit meinen 1,72 m nicht so klein.
Sie hatte wellige fast schwarze Haare, braune Augen und recht bleiche Haut.

"Ich nehme die" bevor ich meine Fassung wieder bekam, nahm sie mir die schweren Koffer ab und hob sie in den Kofferraum.

Immer noch verwundert bewegte ich mich langsam zur hinteren Autotür.
Bevor jedoch, dass wahrscheinlich gefrorene Plastik berühren konnte, änderte sie meine Wahl.

"Du kannst auch ruhig vorne Sitzen." Bis jetzt hatte jeder gewollt, dass ich hinten saß.
Ich stieg wirklich vorne ein und ließ mich auf den warmen Sitz nieder,starrte in die Ferne und versuchte nicht an die vielen Dinge zu denken, die mir Bauchschmerzen bereiteten.

"Ich bin Emelie Prentiss " Lächelnd startete sie den Motor.
"V" erwiderte ich nur knapp.
Emelie  war höchsten 10 Jahre älter als ich.
" Was führt Sie zum FBI?" Fragte ich um die peinliche Stimme zu vermeiden.
"Ich arbeitete nicht fürs FBI" damit hätte ich nicht gerechnet...
"Ich bin von Interpol" und dann fiel mir ihr leicht britischer Akzent auf.

"Was haben Sie?.." Sie unterbrach mich  während wir die Uni hinter uns ließen.
"Er hat mir ein Gefallen getan und jetzt tue ich ihn eins"

Am liebsten würde ich sie fragen, um was für einen Gefallen es sich dabei handelt, aber sie drehte das Radio lauter und schien sich auf die Straße zu konzentrieren.

Nachdenklich schwang ich mein Kopf zu meiner rechten Seite. Meine Augen fühlten sich noch völlig verklebt an und meine Lieder wurden beim Klang der langsamen Musik immer schwerer.

Müde legte ich meinen Ellbogen auf die Armlehne und lehnte meinen Kopf gegen die kalte Fensterscheibe.
Es würde doch eh noch eineinhalb Stunden dauern, bis wir aus New Heaven raus waren und die Straßen von New York "betraten".

Immer mehr verschleierte sich mein Umfeld und ich ließ endlich zu wie die schwere meines Körpers mich in die Traumwelt entführte.

Ich war schon immer die Art von Person, die in ihren Träume Erinnerungen verarbeitete und sah kam es dazu, dass ich mich wieder von David Koch Theater mitten in New York wieder fand.

Bis sie stirbt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt