18 Monate Zuvor -London

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London 18 Monate zuvor :
Meine Sohlen brannten, und meine Lunge stand unter Feuer,der Gestank der Kanalisation lag in unseren Nasen.
"Claire ich kann nicht mehr" ich blieb stehen,spürte wie mein Körper am liebsten innerlich zusammenbrechen würde,ich konnte nicht mehr.
"V, wir müssen weiter, es dauert nicht mehr lange und dann sind wir" Sie hielt inne und ihre eben noch völlig entspannt wirkenden grünen Augen bildeten sich zu Schlitzen.
Was war ihr Problem?
"Heute Abend geht keiner mehr irgendwo hin" ich ließ meine Knie los, richtete mich auf , schloss meine Augen und hielt die Luft an.
Die Stimme von Dr.Lillith Orwell fühlte sich in meinen Ohren an, wie kleine Giftspritzen,die meinen baldigen Tod ankündigten.
Ich bildete mir ein mein Blut rauschen zu hören und drehte mich um,als ich auf einmal den Halt verlor und alles schwarz wurde.

Ich war erst einmal in meinem Leben ohnmächtig geworden und nun wusste ich wieder, wie es sich anfühlte und der Schmerz in meinen linken Handgelenk gehörte sicherlich nicht dazu.
Benebelt versuchte ich meine Augen zu öffnen,ich konnte meinen Untergrund nicht mit geschlossenen Augen deuten, er schien kalt aber nicht unbequem.
Meine Lider waren schwer,so schwer wie es mir auch viel Luft zu bekommen.
Ich hatte das Gefühl meine Brust tanzte Samba obwohl ich wollte das sie aufhörte.
Als ich letztendlich doch meine Augen aufbekam, blendete mich ein Licht, was mir sofort zu Augen führte, dass ich geweint haben musste, den sie brannten wie Feuer.
" Manchmal hat es nicht unbedingt Vorteile, die ältere zu sein" Orwell...
Ihre Stimme klang genauso falsch,wie ein fröhlicher Song in einem Horrorfilm,sofort spannten sich meine Muskeln an und ich versuchte mich aufzusetzen,als ein undefinierbarer Schmerz durch meinen linken Arm sauste.
Schnell verlagerte ich mein Gewicht auf die andere Seite und sah mit meinem ganzen Mut in ihre Augen.
Anstatt meinen Blick zu erwidern drehte sie sich mit Schwung ihren Rücken zu,sodass ein kleiner Windzug mich zum frösteln brachte.
Verblüfft sah ich mit an,wie sie zu dem Plattenspieler am anderen Ende der Ecke schritt, den Staub leicht weg wischte ,ihn aufsetzte und den melancholischen Unterton von klassischer Musik im Raum verteilen ließ.
"Was meinen Sie damit, das es nicht unbedingt Vorteile hat die Ältere zu sein und was" ich stoppte und ließ vorsichtig meinen angeschwollen Arm in meiner rechten Hand fallen. "Was haben sie mit meinen Unterarm gemacht?" Orwell drehte sich um und in ihren Gesicht steckte komplette Ruhe,als wäre diese Konversation nur die Vorspeise zu einen einfachen britischen Tee.
Wie konnte sie nur so ruhig sein?
Mit einen dezenten Lächeln, auf ihren makellosen dunkel roten Lippen trat sie einen Schritt auf mich zu und lehnte sich lässig an ihren dunklen Schreibtisch.
"Claire und du ihr seit verwandet wusstes du das?" Ob ich das wusste?
Ich schloss kurz meine Augen und versuchte genauso ruhig wie sie zu wirken, sie sollte keine Genug tung von mir bekommen.
"Sie ist deine Nichte nicht war? Die Tochter deiner verstoßenen Schwester" Sie drückte ihr Gewicht wieder nach vorne, aufrecht kam sie mit den dumpfen Klacken ihrer Schuhe nieder bis sie direkt vor mir stand.
"Wenn ihre Zwillingsschwester auch hier gewesen wäre,wäre die ganze Situation noch ein Hauch interessanter gewesen aber so " sie machte eine Pause und packte mein pochenden Arm und bohrte leicht ihre frisch manikürten Nägel hinein, weshalb mir nichts anderes übrig blieb,als zur Schmerzlinderung die Luft an zu halten.
"Weshalb, ich dein Blut verwenden musste" Mein Blut?
Bevor ich nach fragen konnte sprach sie weiter.
"Und das hier" sie schlug mit flacher Hand auf die Innenseite meines Eh schon roten Armes.
"War die einzige Lösung euch in nächster Zeit im Augen zu behalten"
Ein Peilsender....
Ich könnte spüren wie sich nicht nur ein Kloss in meinen Hals bildete sondern auch mein morgiges Essen sich auf die Reise nach oben begab.
"Du bist hübsch Victoria, du solltest nicht deine Zeit in der Kanalisation verschwenden und jetzt geh"
Ihre schmalen Finger deutenden auf die von innen mit Leder versehene Tür.
Verwirrt und gleichzeitig sauer,was das eben grade alles sollte, ließ ich mich von der Liege herunter gleiten und landete vorsichtig auf meinen Füßen,die noch ein wenig wackelig zu sein schien.
Was hatte sie mit meinen Blut angestellt?
Und warum war mir so verdammt schwindelig?

Mit einer ausladenden Geste hielt sie mir die Tür zum Flur auf.
Mit Bedacht setzte ich einen Fuß vor den anderen und verlor beim verlassen ihrer vier Wände nicht den Augenkontakt.
Dabei spiegelten die Kälte ihrer Augen noch einmal ihr nicht existierendes Herz wieder.

Beim betreten des Flures kam mir die Hitze entgegen. Wir hatten Juli und dieses Jahr hatten die warmen Temperaturen selbst vor London nicht halt gemacht. Das leise Klicken der Tür erinnerte mich daran,dass ich eben noch in Orwells Büro war und befreite mich eben so von den bitter Süße Unterton der Schalplatte.
Zurück blieb die Stille des Flures.

Wir befanden uns tief unter der Erde und trotzdem hatte es diese Organisation geschafft,sich in den Katakomben von London aus zu breiten.
Abwesend fing ich an mir den Weg zu meinen Zimmer durch zu bannen, als ich langsam einbildete einen Streit zu hören.
Wer sollte sich hier unten in den Gängen streiten,wo es doch an anderen Orten viel mehr Privatsphäre gab?
Ich setzte meine Schritte weiter,beschleunigte mein Tempo,spürte die Neugier in mir aufbrodeln, vergaß für einen Moment das Gespräch mit Orwell und erblickte dann Claire.
Sie war mit den Rücken zu mir gedreht,ihre Locken waren zu einen lösen Pferdeschwanz gebunden, an ihren linken Handgelenk war ebenfalls die Haut angeschwollen und ihr rechter Ellbogen war auf Rose Hals gepresst.
Meine Muskeln verkrampften sich.
Was wollte sie von Alecs kleinen Schwester?

"Du Verräterin, kannst nicht einmal den Mund halten" Es waren nur Fetzen die ich von Claires Geschrei verstand,als ich unausweichlich mit ansah wie Rose ein Messer aus ihrer freien Hand aus klappte, wie in einen Slowmotion Szene musste ich mit ansehen,wie die in Licht glänzenden Spitze in Claires Hüfte versank.

Ich wollte mich bewegen,da zwischen gehen, mich selber in Gefahr bringen,aber es war als wäre eine unsichtbare Wand zwischen Claire und Rose und mir.
Ich war zu Eis gefroren während sie die dunkle Seite des Sommers genoßen.

Mit Unbehagen sah ich wie Claire ihre Zitternde Hand zur Hüfte bewegte und mit einen Ruck das Stück Eisen heraus zog. Blut tropfte auf den silbernen Boden und vermischte sich mit den Dreck unter Claires Füßen.
Sie Umgriff das Messer,als wäre es ihr Besitz,als wäre es ihre Art von Magie und Kunst.
Mit einen Griff hatte sie wieder die Oberhand und dieses Mal hielt sie anstatt ihren Ellbogen, das Messer gegen Rose blasser Kehle.
"Auseinander" Ich hatte den Mann nicht kommen hören oder sehen.

Völlig überfordert von der Situation schaffte ich es einen Schritt zur Seite zu gehen.
"Gehen Sie aus einander" wiederholte in einer Stimme,als wäre er nur eine Maschine und kein Mensch.
"Claire du musst" meine Stimme war gebrechlich und bevor ich etwas sagen konnte geschah das was ich am wenigsten für möglich gehalten hatte.
Claire trat zur Seite,ließ das Messer klirrend zu Boden fallen, Rose warf sich auf Claire, diese verlor das Gleichgewicht und dann erfüllten zwei Schüsse die Flure.

Wie in Zeitlupe ließ Claire, Rose los, automatisch zuckte sie zusammen und trat einen Schritt zurück, eben so tat es Rose,die unwiederbringlich in der Schussband stand.

Meine Augen brannten,mein Herz stoppte, ich konnte spüren jegliche Wärme sich aus meinen Herzen zog.

Mit einen dumpfen Knall landete Alecs kleine Schwester auf dem Boden.
Bevor ich es merkte hatten bereits meine Beine eingesetzt, ich merkte wie ich aus vollem Reflex an dem Offizier vorbei rannte, mich auf meine Knie warf und meine Handballen in ihre Wunde bohrte.
Ihr Blut war warm, ihr Atem schwach und in meinen Kopf herrschte komplette Leere,leere die mich aufrass,Leere die mich dazu brachte das ich meine Umwelt nicht wahr ne konnte bis mich jemand packte.
Alec.
Ich hatte ihn nicht kommen sehen.
Seine Hände packten mein Pferdeschwanz,umschloss meine kehle und auf einmal drückte er jeden Sauerstoff aus mir der noch übrig war.
Ich versuchte mich zu wehren,versuchte ihn mit meinen Tritten zu treffen aber vergebens.
Verstand er denn nicht, dass ich keine Schuld hatte?
Verstand er denn nicht das er sich eher um seine Schwester kümmern sollte?
Mein Blick begann langsam dunkle Ränder zu bekommen,die immer schwärzer und größer wurden bis ich wieder Luft bekam.
Sein Griff löste sich.
Japsend schlug ich mit den Knien auf den Boden, krümmte und hustete mir die Seele aus dem Leib.
Als ich verstand was geschehen war, war Rose tot.

Hättet ihr das Gedacht? Und findet ihr V's Verhalten schlimmer oder Alecs?💕

Bis sie stirbt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt