Bis sie stirbt

Kapitel 27-Tanner

V' s Sicht: Die Bar war 10 Minuten von ihn Entfernt.
Während den Weges hier hin hatten wir geschwiegen und ich hatte angefangen meine Zweifel aufzubauen, ob es das richtige war heute Abend hier her zu kommen.

Als wir in den warmen Raum traten kam uns unaufhaltsam eine Wolke Qualm entgegen, die ich mit ganzer Kraft versuchte weg zu wedeln und mich dann lieber auf meine Umgebung zu fixieren.
Die Bar war Rustikal, sie erinnerte einwenig an die 60er mit ihren Leder sitzen und den vielen Beatles Postern, die Scar am liebsten geklaut hatte.

"Ahh Tanner" Ein Mädchen mit bauchfreien Oberteil kam auf ihn zu gestürmt und drehte ihn ein Klemmbrett in die Hand.
Selbst von meinem Abstand aus hatte man das Gefühl nicht nur auf ihren Bauch, sondern auch auf ihre Brüste starren zu müssen,sie waren so riesig, dass man gar nicht weg sehen konnte.
"Und wie heißt du?" Mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht stellte sie sich vor mich und sah mich mit geneigten Kopf an.
"V" Antwortete ich knapp ohne zu wissen,was ihr mein Name bringen würde.
Sie neigte ihren Kopf noch ein bisschen doller zu Seite,sodass ich beim Ansehen Angst bekam, dass sie am nächsten Tag Halsschmerzen bekommen könnte.
"Du bist Britin oder?" Ich mochte vielleicht blass sein, aber Britin war ich nur wegen meinen einem Jahr London nicht.
"Washington, ich komme aus Washington D.C"
Als wäre ihr es kein bisschen Peinlich das sie mich grade falsch eingeschätzt hatte, packte sie einfach meine Hand und zog mich ohne Worte durch die Menge, bis ich mich viel zu spät oben auf der kleinen Bühne wieder fand.
"Und wir haben eine weitere Solo Sängerin, V aus England" hatte sie mor eben überhaupt zu gehört?
Ich riss ihr das Mikrofon aus der Hand.
"Ich komme aus Washington D.C" korrigierte ich leicht genervt,als mir erst klar wurde, dass alle Blicke auf mich gerichtet waren.
Solo Sängerin ?
Hatte sie das wirklich grade gesagt?

Nervös sah ich zu Tanner hinüber der von der Bar aus mich anlächelte.
Singen, dass konnte doch nicht so schwer sein...
"Ehm ich werde " hilflos sah ich mich um,als mir eine Liste von Liedern auffiel, die ich alle nicht kannte bis auf eins.

Ich drehte mich wieder zum Publikum,was Hauptsächlich aus Erwachsen über 40 bestand und nahm das Mikrofon wieder vor mir. "Just a dream und das Lied ist für dich Tanner" War es dumm seinen Namen zu nennen?
Pfiffe gingen durch den Raum und mein Adrenalin stieg.

Unruhig senkte ich den Kopf zu Boden und ließ die Melodie an meine Ohren,die langsam meine Nervosität wegspülte.

"I was thinking 'bout him,"thinking 'bout me
Thinking 'bout us, what we gonna be?" Mit Absicht änderte ich es auf ihn bezogen um, ein wenig nervös wippte ich mit den Füßen mit,riss mich zusammen und erhob meine Stimme.
"Open my eyes, yeah, it was only just a dream" und obwohl es ganz Nah war,kam mir der darauffolgende Beifall ganze weit weg vor.

"So I travelled back, down that road
Will he come back? No one knows
I realize, yeah, it was only just a dream

I was at the top and now it's like I'm in the basement
Number one spot and now he find his replacement
I swear now I can't take it, knowing somebody's got my baby
And now you ain't around baby I can't think
I should've put it down, should've got the ring
'Cause I can still feel it in the air
See his pretty face, run my fingers through his hair
My love, my life, my shawty, my husband
He left me, I'm tied
'Cause I knew that it just ain't right"

Erst während ich die Worte sang und mir die größte Mühe gab,wurde mir klar das es eventuell doch nicht das beste liebes Lied war,schließlich ging es darum, wie er mich angeblich in Stich gelassen hatte.

"Open my eyes, yeah, it was only just a dream
So I travelled back, down that road
Will he come back? No one knows
I realize, yeah, it was only just a dream"

Mit ganzer Kraft versuchte ich das letzte Worte in der Luft hängen und verstummte dann.
Konnte spüren,wie mein Herz bis zu meiner Brust schlug.
Stille.
Meine Hände schwitzenden und dann brach Beifall aus.
Manche Leute pfiffen sogar.
Vorsichtig und immer noch ein wenig schüchternd trat ich die Bühne herunter auf Tanner zu.

Er saß in einer der hinteren Ecken,hatte sich auf einer der schwarzen Hocker nieder gelassen, er grinste mich an und automatisch musste ich zurück Lächeln.
Als ich direkt vor mir stand,rappelte er sich auf.
"Ich wusste nicht das meine Freundin auch noch eine 2. Beyonce ist" Seine Freundin?
Irritiert erstarrte ich,war das nicht das was ich hören wollte?
"V"
"Was?" Hatte er eben noch etwas gesagt?.
"Ich meinte nur ob wir noch kurz" er strich sich auf einmal nervös durchs dunkel blondes Haar,als wären ihn seine eigenen Worte von eben peinlich gewesen.
"Ehm zum Strand runter setzten wollen?" Mein ganzer Körper flehte mich an sein Angebot nicht anzunehmen. Ich war nun schon ein paar mehr Stunden auf den Beinen und entwischen hatten auch meine Augen angefangen zu brennen,aber für mich stand alles fest.
"Klar, können wir machen jetzt habe ich ja ein Pulli"

Als Antwort darauf lachte er nur und schob mich sanft aus der rauchigen Bar nach draußen in die frische Nachtluft.
"Warum hast du eigentlich nicht gesungen?" Darüber hatte ich bis eben nicht nachgedacht,aber irgendwie hatte ich das ungute Gefühl er wollte mich singen hören.
"Ich hatte eventuell so eine Vorahnung"
Eine Vorahnung.
"Scarlett" sprach ich es laut aus und bemerkte dabei,wie das rauschen der Wellen schon lauter geworden war, ich hatte fast nicht mitbekommen, wie wir von der Bar zum Strand gelangt waren.
"Deine Kleine Freundin hatte da nichts mit zu tun,ich schwöre"
Ich ließ mein Blick über den Strand schweifen.
Der Strandhafer tänzelte leise im Wind und meine Augen hatten sich inzwischen so an die Dunkelheit gewöhnt,dass ich sogar sehen konnte,wie die einzelnen Wellen im Meer brachen.

"Meine Schwester" ich drehte mich wieder um zu Tanner und konnte eine leichte Ton Veränderung in seiner Stimme hören.
Als wäre ich zu einer Statur geworden waren meine Augen gebannt auf ihn gerichtet.
Er machte ein Zeichen das ich zu ihn zwischen den Strandhafer nieder lassen sollte.
Ein kleines mechanisches Knacken huschte einmal kurz durch meine Wirbelsäule und kündigte mir an,dass mein Rücken genauso Schlaf brauchte,wie der Rest meines Körpers.

"Meine Schwester, Julia" Julia, ein schöner Name... wollte ich sagen bekam es aber nicht heraus.
"Sie liebte das Singen und obwohl sie immer irgendwas mit Musik machen wollte endete sie beim FBI. Warum musste sie dort landen?" Im schimmernden Mondlicht konnte ich eine Träne auf seiner Wange herunter laufen sehen und ohne lange nach zu denken,streckte ich aus Reflex meine rechte Hand aus und wollte sie stoppen,wollte das Tanner aufhörte zu weinen,doch er packte meine Hand.
Ein kalter Schauer lief über mein eben noch knackenden Rücken.
Sein Griff war nicht fest und meine Augen waren auf seine Augen gerichtet.
Da war wieder dieses Gefühl in meinen Magen, dieses undefinierbare und dann verstand ich erst warum es wieder da war.
Tanner hatte mein Handgelenk los gelassen,stattdessen, war seine Hand nun in meinen Haaren vergraben, ich konnte spüren wie seine Lippen auf meinen waren , es fühlte sich so gut an, es fühlte sich so lebendig an, es fühlte sich richtig an und dann bekam mein Körper die andere Art des Schlafens.

Glaubt ihr V kann Tanner vertrauen ?💕