Kapitel 32-Der Schneesturm ist da part 1

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Scarlett's Sicht:
V hatte Lasagne schon immer gehasst.
Vor vielen Jahren hatten wir uns Codesätze für gefährliche Situationen ausgedacht.
Wenn V sagte "Ich hab noch nach extra Zwiebelringen gefragt, wie du wolltest", wusste ich, dass etwas nicht in Ordnung war.
Oft war das noch nicht vorgekommen, nur drei Mal bis jetzt, wegen ihrem Vater.
Die Lasagne war noch nie zum Einsatz gekommen.

Plötzlich riss Alec mir das Handy aus der Hand und schleuderte es auf den Rücksitz.
"Was zum---"
Er hatte auf einmal ein leichtes Lächeln auf den Lippen, das mir Angst einjagte.
"Ganz schön unhöflich, während eines Dates die ganze Zeit zu telefonieren."
Geschockt fixierte ich meinen Blick auf ihn.
"Mir ist übel, Alec.", brachte ich heraus. "Ich möchte aussteigen."
Alec reagierte nicht, sondern sah weiterhin nur geradeaus.
"Alec, halt an.", forderte ich mit mehr Nachdruck, während ich überlegte, wie schnell wir fuhren, und ob ich einen Sprung ohne schwere Verletzungen überleben könnte.
90 km/h.
Keine Chance.
Als würde er meine Gedanken lesen, hörte und sah ich das kleine Plastik Ding auf der Armlehne einrasten. Die Türe war abgeschlossen.
V hatte Recht gehabt.
V hatte die ganze Zeit Recht gehabt.
Warum hatte ich nicht auf sie gehört?
Alec war völlig gestört!
Wie konnte es sein, dass es mir nicht aufgefallen war; wie konnte es sein, dass ich V nicht zugehört hatte?
Ich atmete tief durch und sah auf die leere Straße vor uns.
Dann schnallte ich mich mit einem Ruck ab und warf mich auf Alec.
Mein Fuß tastete verzweifelt nach der Bremse, aber Alec lachte nur.
"Scarlett, ich dachte bei diesem Schritt wären wir erst am Ende des Abends?"
Igitt.
Mit einer Handbewegung schlug er mich weg, aber so leicht gab ich nicht auf. Ich wusste, dass es riskant war, aber ich kam fast an die Bremse ran, und allein wegen der Tatsache, dass ich ihm größtenteils die Sicht versperrte musste Alec ein wenig langsamer werden.
"Halt an!", schrie ich hysterisch, während ich die Tränen, die mir mittlerweile über das Gesicht liefen nur nebensächlich mitbekam.
Alec gab mir nicht einmal eine Antwort.
In meiner Panik legte ich ihm meine Hände an den Hals und drückte zu, wodurch sein Widerstand nun weniger meinen Füßen galt.
Mit einem entscheidenen Tritt erreichte ich trotz Alec's Händen, die sich anfühlten, als wären sie überall zur selben Zeit, endlich die Bremse.
Wir wurden langsamer und gerade wollte ich die Fahrertüre öffnen und mich rausstürzen, als ich etwas kaltes an meiner Hüfte spürte.
Kaltes Metall.
"Du gehst sofort wieder zurück auf deinen Platz, Scarlett.", befahl Alec mit heiserer Stimme, "oder es wird heute Nacht nicht gut für dich enden."

V's Sicht: Gebannt starrte ich auf die rote Ampel, die Schneeflocken wurden immer größer, sie versperrten uns die Sicht, als wüssten sie bereits schon, wie aussichtslos unsere Situation war.
Ich hatte keine Ahnung,was ich machen sollte.
Ich wusste ja noch nicht mal,wo sie sich genau befanden...
Stöhnend ließ ich meinen Kopf gegen die kalte Fensterscheibe fallen, als ein silberner Wagen an uns vorbei raste.
"Tanner?" Wie elektrisiert, riss ich die Beifahrertür auf und rannte auf Tanners Seite rüber.
"Lass mich fahren" Ungeduldig zog ich ihn vom Fahrersitz und ließ mich am vorgewärmten Fahrerplatz nieder, wartete bis Tanners Tür grade soeben zu war und riss das Lenkrad herum, schaltete in den nächsten Gang und drehte um. Es war mir egal, dass ich nur mit größter Mühe an die Pedalen herankam, hier ging es nicht um einen guten Fahrstil, hier ging es um meine beste Freundin.
"Was tust du?" Ich verstärkte den Druck auf das Gaspedal, wollte schneller werden.
"Das Auto eben" Ich deute hektisch in die Richtung, wo ich es eben noch gesehen hatte. „ Dort war eine Blondine drin"
Ich konnte aus meinem Augenwinkel sehen wie ihn langsam ein Licht aufging.
"Und du glaubst es war Scarlett?"

Ich schaltete wiederum in den nächsten Gang, hatte schon lange das erlaubte Limit überschritten,konzentrierte mich auf die leeren dunklen Straßen, aber der Wagen war nirgendwo zu sehen. Der viele Schnee machte die Nacht zum Tag, beschwerte jedoch auch meine Suche. Die Flocken waren so dick und widerspenstig, dass ich kaum etwas sehen konnte.
Wo war der silberne Wagen?

"Ja das denke ich " Antwort ich knapp nach einer langen Pause, des Nachdenkens und ignorierte die nächste rote Ampel.
"Frage: Wo hast du Autofahren gelernt?" Anstatt ihn eine Antwort zu liefern, legte ich noch einen Zahn zu, bis ich endlich den silbernen Kleinwagen wieder entdeckte.

Es konnte kein Zufall sein!
Das vor uns musste einfach Alec sein. Ich ignorierte das viele Weiß und die Gefahr einen Unfall zu bauen und gab noch mehr Gas.
"Kannst du vielleicht ein bisschen langsamer fahren?" Tanners Hand krallte sich unruhig um meinen Oberschenkel ,erst jetzt verstand ich was Alecs Plan war.
Sofort nahm ich mein Fuß langsam vom Gaspedal, drehte das Lenkrad erneut,drücke mit voller Kraft auf die Bremse und kam mit quietschenden Reifen zum stehen.
"Hände weg" zischte ich laut, schlug Tanners finger von meinen Bein und sprang aus dem Wagen heraus.

Das Alles hätte niemals passieren dürfen.
Das alles war ganz alleine meine Schuld.
Hilflos sah ich zu, wie Alecs Wagen direkt auf das Bibliothek Gebäude,der Universität zu steuerte ...

Was haltet ihr vom ganzen Geschehen grade? Hättet ihr das Gedacht?

Bis sie stirbt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt