Forbidden Games

Kapitel 16

Auf meine sehr weiße Haut sind hier und da ein paar Ansätze einer Bräunung. Meine glatten, blonden Haare fallen inzwischen fast schon bis über die Hälfte meines Rückens nach unten. Wenn ich mir einen Bob schneiden würde, sehe ich vielleicht reifer aus. Weiblicher.

Vielleicht aber auch nicht.

Lange Beine, flacher Bauch, leicht gerundete, aber ein bisschen zu diskrete Pobacken: ich habe eindeutig die schlanke Gestalt meines Vaters geerbt. Was ich allerdings nicht geerbt habe, ist die großzügige Oberweite meiner Mutter. Ehrlich gesagt ist das aber auch das einzig Großzügige an ihr...

Dass sie mich nur einmal im Jahr sieht, scheint sie nicht zu stören.

Trifft sich gut, mich stört's auch nicht.

Eine Minute noch!

Schwarze Shorts bis zur Mitte der Oberschenkel, ein weißes T-Shirt mit V-Kragen und flache Sandalen tun es auch. Einmal kurz mit der Bürste durchs Haar gestrichen, schnell die Lippen eingecremt, und ich laufe die Treppe hinunter, während meine beiden Komplizen im Hof ein Hupkonzert geben.

„Haben sie eine Komfort-Limousine herbestellt, Miss Fanning?“, begrüßt mich Bonnie hinter ihrer XXL-Sonnenbrille.
„Sehr witzig“, gebe ich zurück und klettere auf den Rücksitz. „Fergus, sag ihr, dass meine Ähnlichkeit mit Elle Fanning nun auch wieder nicht so groß ist...“
„Ich habe einen Schwur geleistet!“, grinst er und hebt feierlich seine Hand. „Ich schulde dir die Wahrheit,  die ganze Wahrheit. Du siehst ihr zum Verwechseln ähnlich, Luna.“
„Na ja, ich nehme das jetzt einfach mal als Kompliment“, murmle ich, während das Auto abgewürgt wird, anstatt loszufahren.
„Zum Kuckuck noch mal!“, schimpft die Fahrerin. „Diese blöden Plateauschuhe! Ich habe damit Wahnsinnsbeine, aber ich komme mir vor wie auf Stelzen!“
„Äh, Bonnie?“, braune ich ihr zu, nicht gerade beruhigt. „Willst du dir zum Fahren nicht lieber meine Sandalen ausleihen?“
„Nein, man muss gefährlich leben!“, versetzt sie achselzuckend und lässt den Motor aufheulen.