Kapitel 14

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Kapitel 14

Die Fahrt würde zum Glück nicht lange dauern, denn ich hätte es nicht lange ausgehalten. Jetzt schon klopfte mein Herz, als würde es jeden Moment rausspringen. Solange wir fuhren, sah ich nach draußen und beobachtete den Sonnenuntergang. Den Bäumen und Häuser, die an uns vorbei sausten, schenkte ich keine Beachtung.

Seufzend lehnte ich mich an den Sitz und schloss meine Augen. Jedes Mal wen ich dies tat, erscheint Ame in mein Innere Auge. Kein Wunder, ich bin Hals über Kopf in ihn verknallt, da kann man nur an denjenigen denken, alles andere um ihn herum ist nicht mehr von Bedeutung. So sehr hat Ame mich in sein Bann gezogen. Hoffentlich ergeht es ihn genauso wie mir.

„Wir sind da", riss mich Großvaters Stimme aus den Gedanken. Plötzlich schlug mein Herz bis in den Hals. Wenn ich nicht wüsste, würde ich glauben, mein Herz täte mir zerspringen. „Oky", sagte. Bevor ich die Tür öffnete, holte erstmal tief Luft und stieg anschließend aus. Hinter mit schloss ich die Tür zu und drehte mich zu meine Großeltern, die hinter mir standen.

„Wir haben kein Platz zum Parken gefunden, deswegen werden wir es weiter abstellen. Du kannst schon mal reingehen, (V/N)", erklärte Großvater und stieg ins Wagen. „Aber dann sehe ich euch spätestens in zwei Tage wieder", äußerte ich, sie wollten mich alleine für zwei Tage Zuhause lassen, aber ich werde in den Wald gehen und mit Ame die Tage verbringen. – Natürlich wenn er es will!

„Ich weiß Liebes, aber wir werden uns so oder so in zwei Tage wieder sehen. Also, du bist in guten Hände aufgehoben", sagte sie lächelnd und sah hinter mir, „Hallo, Ame. Ich hoffe du passt auf meine Enkelin gut auf." Nach ihren letzten Satz drehte ich mich sofort um und sah Ame mit großen Augen an. Er selber hatte ein dunkelblaues Kimono mit weißen Streifen an, seine Füße steckten in Socken und Sandalen. Jedenfalls stand es ihn sehr gut.

Deswegen hat er mir gestern gesagt, dass er vorher zu seiner Mutter wollte, damit er ein Kimono, Sandalen bekommt!

Ich habe wohl zu lange gestarrt, denn Ame wedelte mit seiner Hand vor mein Gesicht und sah mich besorgt an und fragte: „Hast du mir zugehört?" „Eh...kannst du es noch mal wiederholen bitte?", fragte ich etwas peinlich berührt. Ich drehte mich in die Richtung des Autos, aber weit und breit war das Auto nicht mehr zu sehen. Ame berührte meine Schulter, damit brachte er mich wieder umzudrehen. Fragend sah ich ihn erwartungsvoll an. Er lächelte, ein gutes Zeichen.

„Du siehst schön aus", machte er mir ein Kompliment. Daraufhin wurde ich rot, lächelte ihn trotzdem an. „Danke, du siehst auch nicht schlecht aus", entgegnete ich ihn und sah tief in seine braunen Augen. Mit einem Nicken bedankte er sich für das Kompliment. Er streckte seine Hand nach mir aus und fragte: „Wollen wir?" Zögernd sah ich zuerst seine Hand an, danach sah ich ihn an und legte meine Hand in seine warme Hand. Händchenhaltend betraten wir das Fest und sahen uns gemeinsam die verschiedene Stände an.

Wir lachten, sprachen über die verschiedensten Themen und hatten einfach Spaß. Seufzend musste ich daran denken, dass sich hier irgendwo Amanda rumtreibt und irgendwelche arme Jungs anmacht. Ame muss wohl mein gedankenvolles Blick gesehen haben, denn er fragte neugierig: „Was hast du, dass du so in Gedankenversunken bist? Magst du unser Verabredung nicht?" „Was, nein! Ich mag es, ich zerbreche mir nur den Kopf wegen Amanda, die sich hier irgendwo rumtreibt", erklärte ich ihn kurz. Ich will nicht, dass er denkt, dass ich unseren gemeinsamen Tag nicht mag.

„Achso, lass dich wegen ihr nicht deine Laune verderben. Ich werde heute nicht von deiner Seite weichen", sagte er und drückte sanft meine Hand. „Danke, Ame", flüsterte ich leise lächelnd. „Weißt du eigentlich, dass meine Großeltern für zwei Tage verreisen?", fragte ich ihn aus heiterem Himmel. Ich habe so ein Gefühl als wüsste er es. Er sah nervös stotternd hin und her.

„Also wusstest du es?", fragte ich ihn, jedoch hörte es sich eher nach einer Feststellung an. Da er nicht antwortete schlug ich ihn spielerisch auf sein Arm. Er selber verzog kurz sein Gesicht, natürlich tat ihn der Schlag nicht wirklich weh.

„Ach wenn haben wir da", sagte eine hohe, nervige Stimme hinter mir. Seufzend und genervt, drehte ich mich um und sah Amanda mit einem gezwungenen Lächeln an. Irgendwo tief in mir drinnen würgte ich sie gerade. Der Blauschopf neben mir drehte sich auch um und sah Amanda stumm an. Er wusste von meine Erzählungen ganz genau, wie ich und Amanda zueinander stehen.

Als sie Am sah musterte sie ihn von oben bis unten und ließ dabei kein einzigen Fleck frei. Ame war dies mehr als unangenehm, denn sein Griff um meine Hand wurde ein Stück fester. „Was willst du hier?", fragte ich sie und ließ Ame's Hand los und lief auf sie zu.

Vor ihr blieb ich stehen und verschränkte meine Arme vor der Brust. Sie lächelte mich fies an und ging so nah an mir ran, dass sich unsere Nasen sich berührten, sie flüsterte zischend: „Ich werde dir alles nehmen, was dir wichtig ist. Angefangen von den süßen Jungen, der bei dir war." „Lass Ame in Frieden, sonst wirst du es noch bereuen!", knurrte ich sie wütend an, dabei wurde mein Gesicht rot vor Wut.

Der Wolf in mir knurrte schon, am liebsten würde ich mich in ein Wolf verwandeln und ihr den Kopf abbeißen. „Ah...Ame heißt er, was für ein cooler Name. Ich versteh nicht, wie du ihn einen Kerl abbekommen konntest, so wie du aussiehst", machte sie sich über mir her. Seit dem ich Ame kenne, weiß ich, dass er mich so wie ich bin, akzeptiert hat. Er ist selber ein Wolfsmensch, wie mein Vater und ich.

Amandas Gelaber verunsichert mich nicht mehr, wie früher. Ihre Worte oder Taten werden mich nie wieder runterkriegen, das habe ich mir geschworen. Ich bin selbstsicherer geworden, seit dem ich Ame neben mir habe. Meine Liebe zu ihm macht mich stark.

Ein Arm schlang sich um meine Schulter und zog mich an sich. Ich konnte den vertrauten Geruch von Ame wahrnehmen. Er sah sie an, öffnete den Mund und begann zu sprechen.

Wolfsliebe (Ame X Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt