Kapitel 9

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Kapitel 9

„Danke fürs Mitnehmen, Sohei", bedankte ich mich mit einer Verbeugung bei ihm, nachdem ich aus dem Auto gestiegen bin. Wir standen nicht weit von das Haus meiner Großeltern, es würde nur paar Schritte brauchen und ich wäre da. Er lächelte mich an und entgegnete: „Bedank dich für das doch nicht. Ich muss mich eher bei dir bedanken, deshalb danke." Ich guckte ihn verwirrt an und fragte: „Warum bedankst du dich bei mir, ich habe doch nichts Besonderes getan?" Er guckte kurz auf seine Uhr und schaute dann wieder hoch zu mir und antwortete: „Dank dir wird Yuki wieder in Stande sein zu lächeln. Sie ist manchmal mitten in der Nacht aus einem Alptraum aufgeschreckt und hatte danach nicht mehr geschlafen, weil sie sich immer Sorgen um ihren kleinen Bruder gemacht hat." Er setzte sich in sein Wagen, ließ das Beifahrerfenster runter und rief raus: „Ich muss gehen, wir sehen uns bestimmt wieder. Tschüss." Gleich darauf fuhr er auch schon los, schnell rief ich ihn ebenfalls ein „Auf Wiedersehen" zurück.

Ich hoff, er hat mich gehört

Kopfschüttelnd drehte ich mich in die andere Richtung um und marschierte auf das Haus meiner Großeltern zu. Ich steckte meine Hände in die Hosentasche und begann fröhlich zu summen. Jeder um mich herum könnte bestimmt meine gut gelaunte Laune sehen, die ich regelrecht versprühe. Ein kühler Wind ließ mich kurz frösteln, aber ich ließ meine Laune davon nicht verderben.

Am Haus angekommen, klopfte ich an der Tür und wartete ab, ob mir jemand die Tür öffnen würde. Schritte waren zu hören, die Tür öffnete sich und meine überrasch aussehende Großmutter blickte mich blinzelnd an. Verwirrt zog sie ihre Augenbrauen zusammen und fragte vorsichtig: „Ich habe gedacht, du würdest erst in ein paar Tagen zurück kommen. Wolltest du nicht die ganze Woche mit deinem Freund verbringen?" Sie öffnete die Tür ein Stück, damit ich eintreten konnte. Bevor ich ins Haus ging, schaute ich ein letztes Mal nach draußen und lief anschließend meine Großmutter in den Wohnzimmer nach. Dort angekommen, setzte ich mich neben meinen Großvater, der sich auf den Sofa gemütlich gemacht hat und Fernseher guckte. Großmutter setzte sich neben ihn. Beide sahen mich an. Ich setzte mich ihnen gegenüber und sah sie abwechselnd an und begann zu erklären: „Ich bin hier früher hergekommen als angenommen, weil etwas schlimmes dazwischen gekommen ist... Ame wurde im Wald von einem Jäger angescho-" „WAS? Er wurde angeschossen? Dir ist hoffentlich nichts passiert?", unterbrach mich meine Großmutter mit einem kurzen Aufschrei. Sie kam auf mich zu gestürmt und tastete mich überall ab.

„G-Großmutter, mir ist nichts passiert, also mach dir deswegen keinen Kopf", versuchte ich sie zu beruhigen und löste ihre Hände von mir. Sie sah mich eindringlich an und wollte sichergehen, dass ich nicht log. „Beruhig dich, Liebling. Du hast doch gehört, ihr ist nichts passiert, also setzt dich bitte", bat mein Großvater, der plötzlich hinter meine Großmutter stand. Er legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. Dankend sah ich ihn an, er erwiderte es mit einem Lächeln und brachte meine Großmutter dazu sich wieder hinzusetzten. „Was hast du so alles gemacht?" Ich begann über Ame und meine wunderbare Zeit zu sprechen, auch erzählte ich ihnen, wie es zu dieser Situation kam, dass Ame von diesem schlimmen Menschen angeschossen wurde.

Keiner von uns bemerkte, wie die Sonne unterging und stattdessen jetzt der Mond im Himmel stand. Nachdem ich jedes Mal gähnte, als wir danach zusammen Fernseher gesehen haben, hatte mein Großvater die Nase voll und schickte mich in mein Zimmer. Ohne Wiederworte tapste ich in mein Zimmer und schmiss mich mit dem Rücken auf mein Bett. Noch einmal musste ich herzhaft gähnen und rieb mir dabei meine (A/F) und schloss sie danach. Die Erinnerungen von dem letzten Tage spielte ich in meinen Kopf wieder ab, aber die Gedanken blieben immer wieder an Ame hängen. Ich konnte einfach nicht aufhören an ihn zu denken.

Seine braune Augen, die einen Bernstein gleichen. Oder sein blaues Fell, die mit dem Takt des Windes schaukeln...Du machst es schon wieder, (V/N) (N/N)! Ich bin nun mal verliebt, dagegen kann man nichts machen und dagegen will ich auch nichts tun.

Meine Augen wurden immer schwerer, bis ich schlussendlich in einschlief. Ich träumte von Ame und mir, wie wir in unsere Wolfgestalt glücklich durch den Wald liefen und unsere Schnäuze sich immer wieder berührten, ein Kuss.

„Aufstehen, (V/N)", versuchte mich jemand aus meinem schönen Traum zu wecken. Etwas verärgert öffnete ich meine Augen und sah meine Großmutter müde und böse an. Großmutter kommentierte mein Gesichtsausdruck mit einem Lachen und schaute kurz auf mich auf und ab und erwähnte: „Du hast ja noch deine Kleidung von gestern an, du musst es wohl vor lauter Müdigkeit vergessen haben." Ich schreckte aus mein Bett und stürmte an Großmutter vorbei, damit ich in Badezimmer gelangen kann. Dort musterte ich mich selber von oben bis unten ab und gab meiner Großmutter in Gedanken Recht. Ich hatte tatsächlich meine Kleidung von gestern immer noch an. Abgesehen von der Tatsache das es nicht mehr so sauber ist, wie am ersten Tag. Ich lachte kurz über meine Dummheit auf und verließ das Zimmer und tapste in mein Zimmer. Danach wühlte ich durch den Koffer und holte mir etwas Sauberes zum Umziehen raus. Ich brauchte nicht lange zu überlegen ich fischte mir ein blauen Shirt mit einem Wolfmotiv raus, schwarze Short und frische Unterwäsche. Nochmals lief ich ins Badezimmer und gönnte mir eine Dusche. Genießerisch schloss ich meine Augen und ließ das warme Nass über mein Körper laufen.

Ein Mensch zu sein hat auch seine Vorteile.

Summend rieb ich Shampoo mit Erdbeerduft in mein Haar ein und schäumte mich Mango- Duschgel ein, schließlich spülte ich mich ab und stieg aus der Dusche heraus. Mit einem Handtuch aus dem Regal trocknete ich mich ab und zog meine Kleidung an, fertig war ich. Zufrieden begab ich mich in die Küche und setzte mich auf meinem gewöhnten Platz, wo meine Großeltern schon auf mich warteten. „Guten Morgen", begrüßte ich sie lächelnd und begann zu essen, was meine Großeltern schon auf den Tisch vorbereitet hatten. „Guten Morgen", begrüßten sie mich ebenfalls mit einem Lächeln. Schweigend aßen wir unser Frühstück und genießten gemeinsam die himmlische Ruhe. Es dauerte nicht lange und Großvater begann zu sprechen: „Wir werden heute für dein Zimmer Farben für die Wand besorgen. Deine Möbel können wir erst am nächsten Tag aufbauen, weil die Farbe muss erst trocknen bevor wir alles aufbauen können." Zustimmend nickte ich und kaute weiter an mein Reisbällchen. „Du weißt schon, dass wir mit dem Zug fahren müssen? Dafür müssen wir uns jetzt fertig machen und aufbrechen", berichtete Großmutter und stand vom Tisch auf und räumte das Geschirr in die Spüle.

Oh Gott, warum haben die kein Auto?

Nachdem wir mit dem Zug gefahren sind und einige Probleme hatten sind wir gottseidank in der nächst größten Stadt angekommen. An Ort und Stelle suchte wir das Baumarkt und hatten zum Glück dank einem Passanden Glück der uns dorthin geführt hatte. Wir haben uns höfflich bei ihm bedankt und verabschiedet. Im Baumarkt begaben wir uns in der Abteilung für die Farben, es gab da eine große Anzahl von den verschiedensten Farben, von weiß Farbe bis hin zu schwarz Farbe. Ich wähle natürlich meine Lieblingsfarbe (L/F) aus. Nachdem wir noch stundenlang in der belebten Stadt waren, mussten wir irgendwann mal wieder zurück und so machten wir uns auf den Rückweg.

Im Zug setzte ich mich neben ein Mädchen, dass aus dem Fenster sah und mir kein Blick würdigte. Plötzlich drehte sie sich um und sah direkt in meine Augen. Ich würde diese Person mit den langen blonden Haare und den strahlenden blauen Augen überall wiedererkennen. Sie grinste mich gehässig an und sagte: „Schön dich wieder zu sehen, (V/N). Oder sollte ich eher Freak sagen?"

„Amanda!", knurrte ich.

Wolfsliebe (Ame X Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt