Kapitel 7

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Kapitel 7

Ein schmerzhaftes Jaulen hallte im ganzen Wald wieder und Ames Körper fiel schlaff auf den harten Boden. Geschockt stand ich da und konnte mich nicht bewegen, war wie gelähmt. Ich konnte immer noch nicht fassen was sich gerade vor mir abgespielt hat. „NEIN! AME!" schrie ich vor ganzen Hals mit krokodilgroße ähnliche Tränen in meine (A/F) Augen und rannte wie eine Verrückte zu Ame. Bei ihm angekommen, kniete ich mich schluchzen neben ihn, um zu gucken ob er noch lebt, dafür musste ich mein Ohr auf seine Brust legen und seinen Herzschlag zu lauschen. Es schlug noch!

Gott sei Dank lebt er noch!

Erleichtert seufzte ich auf und schaute nach, wo der Jäger ihn getroffen hat. Ich entdeckte ein Schussloch in Ame's Schulter, darüber verzog ich mein Gesicht. „Ame, steh auf! Du musst in einen Krankenhaus und deine Wunde sollten versorgt werden", versuchte ich mit laufenden Tränen ihn aus seiner Bewusstlosigkeit zu holen, dazu klatschte ich ihn leicht auf die Wange. Den Jäger ignorierte ich einfach dabei.

„Wo ist der Junge hin? Woher kommt der Wolf so plötzlich?", rief der Jäger und zielte dabei seine Waffe auf mich. Vor lauter Wut konnte ich mein Wolf nicht mehr in mir lassen, rannte wütend auf ihn zu und verwandelte mich mit einem Sprung zu einem Wolf. Der Jäger bekam es mit der Angst zu tun, dass konnte man an ihn sehen. Das Gewähr in seiner Hand zitterte leicht, Schweißperlen bildeten sich auf seine Stirn und liefen langsam scheine Schläfe hinab. „B-Bleib stehen wo du bist, d-du MONSTER!", schrie er ängstlich und lief Rückwerts auf den Fluss zu. Dieser Fluss war einer der breitesten im gesamten Wald, seine wilden Strömungen sollte man nicht überschätzen. Kein einziges Tier traute es sich den Fluss zu überqueren, denn das wäre nur reiner Selbstmord.

Dieses Schwein hat auf Ame geschossen! Dafür wird er büßen.

Knurrend sprintete ich auf ihn zu und schuppste ihn mit meine Vorderpfoten in den wild strömenden Fluss. Der Jäger war noch so dreist und rief um meine Hilfe, was ich natürlich nicht tat. Für ihn gab es keinen entkommen mehr. Ich sah ihn noch hinterher bis er nicht mehr zu sehen war. Danach tapste ich auf Ame zu und versuchte ihn wieder zu Bewusstsein zu bekommen, indem ich ihn mit meiner (F/F) Schnauze an stupste. Er öffnete seine Augen und stöhnte vor Schmerz und verwandelte sich unbewusst wieder in ein Mensch. Ich tat es ihm nach. Zuerst schaute er zu mir, dann sah er mit einer schmerzende Miene um sich herum, drehte sich danach zu mir und fragte leise: „Wo ist der Jäger hin?" Seine Stimme war wegen den Blutverlust schwach. „I-Ich habe ihn in den Fluss geschuppst, weil ich von meiner Wut geleitet wurde. E-Er wurde von den Fluss mitgerissen", stotterte ich.

Ich habe einen Menschen auf den Gewissen. Aber er hat aber auch Leben auf den Gewissen, oder? Also kann ich doch nicht schlechter sein als er? Wegen ihn hätte ich beinahe Ame verloren und das würde einen tiefen Schmerz in mir entfachen.

Tränen flossen ununterbrochen meine rote Wangen hinab, schniefend wischte ich über meine Auge und versuchte meine Weinkrampf zu stoppen, jedoch klappte es nicht. „I-Ich habe gedacht, ich hätte dich verloren", schluchzte ich und schlug meine Hände über mein Gesicht.

Ame stützte seinen Arm auf dem Boden und erhob sich mit letzten Kraft und schloss mich danach in seine Arme. „Ame, pass auf deine Wunde auf! Es tut bestimmt schrecklich weh", rief ich voller Sorge und löste mich aus seiner warme Umarmung, allerding stoppte dabei mein Weinkrampf plötzlich. Ich riss ein langes Stück von mein Shirt und band es fest um seine Schussverletzung. Ame stöhnte vor Schmerz auf und starrte mich böse an. „Tut mir Leid, aber deine Wunde soll nicht noch mehr bluten", erklärte ich ihn und half ihn auf seine Beine. Gleich darauf stützte ich ihn und gemeinsam suchten wir nach einer Straße, damit wir schneller Ame's Familie ankommen können. Wegen unser Geheimnis können wir nicht zu einem normalen Arzt, deswegen hat Ame vorgeschlagen, dass wir am besten zu seiner Mutter gehen sollen, weil sie sich damit auskennt.

Wir liefen schon eine ganze Weile an den Straßenrand, aber bis jetzt ist uns noch kein einziger Autofahrer begegnet und wenn schon sind sie einfach an uns vorbei gefahren. Sie haben einfach Ame ignoriert, obwohl er verletzt ist. Die Wunden von Tieren heilen viel schneller als die bei den Menschen. Das ist zum Beispiel einer der guten Eigenschaften unserer fast ausgestorbene Rasse.

Ame wurde bei jeden Schritt, die wir liefen schwächer und schwächer, er würde es nicht mehr lange aushalten. Zum Glück blieb ein Auto neben uns stehen und der Beifahrertür wurde geöffnet. Eine Mädchen sprang hektisch aus dem Auto und rannte auf Ame zu. „Oh Gott, was ist mit dir passiert, Ame? Du blutest ja!", rief das Mädchen erschrocken und schlug ihre Hände geschockt auf den Mund. Tränen stiegen in ihre Augen. „Wer bist du wenn ich fragen darf?", fragte ich höfflich während sie und ein junger Mann, der aus dem Auto gestiegen ist Ame in den Wagen halfen. An ihr konnte ich den Geruch eines Wolfes entziffern. Sie schaute zu mir und bemerkte mich wohl erst jetzt und antwortete etwas schluchzen: „Ich bin Yuki, Ame's ältere Schwester. Mein Freund und ich waren erst seit kurzen in Urlaub und sind zufällig hier vorbeigefahren. Kannst du mir bitte erklären, was mit Ame passiert ist?", bat sie mich und wischte mir ihre Hände über ihr Gesicht und stieg gleich darauf in den Wagen. Ich sah sie etwas verblüfft an.

Sie ist also Ame's ältere Schwester?

„Ja, kann ich machen", äußerte ich mich und sah etwas schüchtern auf meine Füße. „Du kannst dich neben Ame setzten...", bot sie mir schniefend und winkte mir dabei einladend in den Auto. Nickend nahm ich ihr Angebot an und setzte mich neben den verletzten Jungen. Als ich mich gesetzt und angeschnallt habe, ist der Mann neben Yuki sofort los gedüst. „Ich bin übrigens Sohei, Yuki's Freund. Darf ich fragen wer du bist?", stellte sich Sohei vor.

„Ich bin (D/V) (D/N), freut mich sehr euch kennenzulernen", stellte ich mich vor und schielte auf den verletzten Jungen nebenan. Ame hielt seine verletzte Schulter und atmete schwer. „Kannst du mir bitte erklären, was vorgefallen ist, das Ame so stark verletzt ist?", fragte Yuki und sah besorgt durch den Rückspiegel zu ihren jüngeren Bruder.

Während der Fahrt schilderte ich ihr, was alles im Wald geschehen ist, auch wie er dank mir jetzt irgendwo im Grund liegt. Im Auto war es still und die beiden älteren hörten aufmerksam zu. „Dieses Schwein hat es nicht anders verdient. Wie kann er einfach auf jemanden anschießen?", zischte Yuki verärgert. „Mach dir keinen Kopf drum, mir geht es gut", versuchte Ame seine Schwester zu beruhigen. Erschöpft legte er sein Kopf auf meine Schulter. Wie zu erwarten begann mein Herz bis zum Hals zu schlagen. Seufzend schaute ich aus dem Fenster und sah die Bäume an uns vorbeizischen. Ich ging meine Gedanken nach.

Ame, warum mag ich dich immer mehr? Immer wenn du mir nahe bist, schlägt mein Herz ungemessen und mir wird kalt und warm zugleich. Kann es sein, dass ich in dich verliebt bin?

„Natürlich mache ich mir sorgen um dich, Am! Schließlich bin ich deine ältere Schwester", schrie sie laut und holte mich somit aus meine Gedanken. Überrascht sah ich sie an und konnte sehen, wie sie ihre Hände so fest ballte, sodass sich ihre Knöchel weiß färbten. Sohei beruhigte sie, indem er seine Hand auf ihre Faust legte und es sanft streichelte. Man konnte ihre tiefe Liebe füreinander spüren. Yuki beruhigte sich langsam wieder. „I-Ich weiß, Yuki", brachte Ame schwach raus und schloss müde seine braune Augen. „Ich bin so müde. Yuki.. I-Ich will mich bei dir entsch-", murmelte Ame leise in meine Schulter und kuschelte sich mehr an mir. „Wir können weiter sprechen, wenn es dir besser geht, kleiner Bruder", schlug Yuki vor und befahl Sohei schneller zu fahren, was er auch tat.

„Wie hast du und Ame euch kennengelernt?", fragte Yuki unvermittelt und drehte sich leicht lächelnd zu mir um. „Ehm.. es war so..." begann ich zu erzählen.

Wolfsliebe (Ame X Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt