Teil 4

996 72 10
                                    

„Was? Ich darf raus oder hast du das etwa vergessen?"fragte ich genervt den Mann, der im Flur sich vor mir aufbaute.

Er musterte mich, weshalb ich meine Augen verdrehen musste.
Ich war tip top gestylt.

Ohne ihm weiter Beachtung zu schenken lief ich an ihm vorbei.
Ich lief langsam die Treppen runter und erkundigte dabei das Haus.

Als ich vor einem Raum seine Stimme hörte blieb ich stehen und versuchte zu lauschen.

„Bringt ihn einfach um"hörte ich ihn sagen, weshalb sich automatisch meine Augen vergrößerten.
Wie bitte?

„Hinterlässt dabei keine Spuren. Ich komme dann vorbei"sagte er mahnend, woraufhin Schritte zu hören waren.

Hektisch blickte ich um mich herum und suchte nach einem Versteck, was jedoch nicht mehr nötig war, da sich die Tür öffnete und ein Mann heraustrat.

Ohne mir Beachtung zu schenken lief er an mir vorbei, was ziemlich ungewöhnlich war.

Für einen Moment dachte ich, dass ich unsichbar wäre und wollte mich freuen, doch da hörte ich ein Räuspern.

„Wohin des Weges? Suchst du etwa wieder mich?"fragte er belustigt, weshalb ich tief einatmete.

„Ja ich wollte nur Bescheid geben, dass ich bereits bereit bin"
Ich lächelte dabei und strich mir meine Haare aus dem Gesicht.

„So Leid es mir auch tut ist mir etwas dazwischen gekommen. Bin in spätestens zwei Stunden wieder da"antwortete er ohne mir dabei Beachtung zu schenken.

„Ähm..."
Da ich immernoch nicht wusste, wie er heißt, wusste ich nicht, wie ich ihn ansprechen soll.

„Kann ich kurz dein Handy haben? Mag jetzt gewagt klingen, aber ich möchte gerne meiner Familie Bescheid geben, dass alles in Ordnung ist bei mir. Schließlich melde ich mich seit fast zwei Wochen nicht"sagte ich etwas leiser.

Nicht, weil ich mich nicht traute ihn anzusprechen, sondern weil es mir unangenehm war ihn um etwas zu bitten.

„Für zehn Minuten. Ach ja deine Familie denkt, dass du wegen deiner Arbeit weniger Freizeit hattest und deshalb nicht telefonieren konntest"sagte er, weshalb ich ihn verwirrt anblickte.

„Du hast ihnen geschrieben?"fragte ich entsetzt und zugleich etwas wütend.

„Ich musste ja schließlich dafür sorgen, dass niemand nach dir sucht. Wobei hätte eh keinen Unterschied für mich gemacht, auch wenn jemand nach dir suchen würde"sagte er beiläufig, so als wäre sein Handeln selbstverständlich.

Ohne weiterhin mit ihm zu reden schnappte ich mir sein Handy und versuchte währenddessen mich abzuregen.

Ich wohne schon lange nicht mehr mit meiner Familie, da ich wegen meines Arbeitsplatzes umziehen musste. Jedoch telefonierten wir wenn auch nur alle zwei Tage.

„Ja?"hörte ich die Stimme von meinem Vater, weshalb mir automatisch die Tränen hochstiegen.

„Hey Papa ich bins"nuschelte ich und atmete tief ein.

„Ah Dilay... Wie geht es dir Liebling? Die Arbeit strengt dich zu sehr an. Ich bin immernoch dafür, dass du zurück ziehst. Schließlich kannst du hier genauso gut eine gute Stelle finden. Nicht mal Zeit für deine Familie bleibt dir übrig. Außerdem bezweifle ich, dass das überhaupt gesundheitlich Gut ist seinen Körper so zu überanstrengen."sprach er nachdenklich, weshalb ein Lächeln auf meinem Gesicht erschien.

„Wenn wir das schon alles gesundheitlich betrachten, dann war die Schule auch nichts Gutes Papa. Mir geht es so gut, mach du dir keine Sorgen deswegen. Außerdem muss ich ja auch irgendwie lernen, mit so etwas umzugehen. Schließlich bin ich nicht mehr 18"antwortete ich ihm und vernahm ein Schnauben.

His GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt