Mit einem breiten Grinsen öffnete ich meine Augen und atmete tief ein.
So gut hatte ich lange nicht mehr geschlafen.„Dilay du bist so dumm"ärgerte ich mich über mich selbst und versuchte damit mir mein Grinsen abzustellen.
Das war das dümmste, was ich in meinem ganzen Leben gemacht hatte.
„Du kennst nicht einmal seinen Namen!" erinnerte ich mich daran, doch das hielt mich nicht davon ab mich so gut zu fühlen.
Wie wollte ich ihm eigentlich jetzt in die Augen schauen. Das war einfach so peinlich.
Ich stand langsam auf und schlich ins Badezimmer, wo er zum Glück nicht war.
Als ich mein Spiegelbild sah, musste ich breiter grinsen.
„Warum fühlt sich das so gut an?"stellte ich mir die Frage und wusch mir mein Gesicht.
„Hör auf dich so anzustellen Dilay!"ermahnte ich mich und lief dann aus dem Bad.
Ich tapste langsam die Treppen runter und hielt Ausschau nach ihm.
Ich blieb vor der Türe, die zur Küche führte stehen und beobachtete ihn dabei, wie er Frühstück vorbereitete.Mir fiel sein Tattoo auf, welches seinen rechten Oberarm beschmückte.
Ich hielt zwar nichts von Tattoos, aber seins sah eigentlich recht gut aus.„Guten Morgen"hörte ich ihn grinsend sagen. Mir war gar nicht aufgefallen, dass er vor mir stand.
„Morgen"nuschelte ich, weil ich nicht wusste, wie ich mich benehmen sollte.
„Ich hab uns Frühstück vorbereitet."sagte er nach kurzem Schweigen und ich meine er wusste ebenfalls nicht, wie er gerade mit der Situation umgehen sollte.
„Ich mag es nicht zu frühstücken"brachte ich heraus und wollte in mein Zimmer, doch wurde von ihm aufgehalten, da er sich vor mir breit machte.
„Alles in Ordnung?"fragte er verwirrt, als ich einen Schritt zurück tritt.
„Ja ich möchte nur nicht frühstücken."wiederholte ich mich und er nickte einfach nur.
„Kann ich dich etwas fragen?"nuschelte ich und biss mir auf meine Unterlippe.
„Ja aber lass das bitte Dilay"flüsterte er und deutete auf meine Lippe, weshalb ich direkt aufhörte.Ein leichtes Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht und innerlich machte ich Freudensprünge.
Ich wusste nicht, dass ich eine so große Wirkung hatte.„Und?"fragte er, weshalb ich mit den Schultern zuckte.
„Ich hab es vergessen tut mir Leid"sagte ich wahrheitsgemäß und musste lächeln, als er seine Stirn in Falten setzte.Es herrschte eine Stille. Keine unangenehme Stille.
Mir kamen jedoch die Tränen hoch.Ich fühlte mich einfach nur dumm, benutzt und überflüssig.
„Alles okay Dilay?"fragte er vorsichtig und anhand seiner Stimme konnte ich merken, dass er besorgt war.
„Nein." lautete meine Antwort knapp und wahrheitsgemäß, weshalb er nur langsam nickte.
„Ich möchte nicht so leben"schluchzte ich, als er mich in seine Arme nahm und beruhigend über meinen Rücken streichelte.
„Es tut mir Leid Dilay. Wirklich"
Dass er schuldbewusst klang, änderte nichts an der Tatsache.„Weißt du, dass es so schwer ist so zu leben? In einem Moment scheint es so, als wäre nichts passiert, aber dann holt mich die Realität ein und erinnert mich an die ganzen Szenen..." ich machte eine kurze Pause und schluckte schwer.
„An die ich mich nicht erinnern möchte" ergänzte ich und löste mich aus seinem Griff.„Ich habe kein einziges Wort, womit ich mich rechtfertigen kann", so lautete der einzige Satz, den er rausbrachte.
Ich lächelte leicht verletzt.
In mir brachen Vulkane aus.
Und ich fühlte, wie ich einfach langsam schmolz.„Weißt du... Kein einziges Mädchen, welches fast vergewaltigt wurde, kann so leicht und schnell mit der Tatsache abschließen. Ich habe aber nicht einmal die Zeit daran zu denken, weil ich noch so viele andere Probleme gerade habe. Ich erlebe die schlimmste Phase in meinem Leben, kann aber mir nur Sorgen über meine Zukunft machen. Du machst mich kaputt. Ich fühle, wie ich langsam zu einem anderen Menschen werde. Ich möchte mich nicht ändern."
Diesmal klang ich sicher und blickte ihm dabei direkt in seine Augen, was mir jedoch besonders schwer fiel.„Ich war zufrieden mit meinem Leben. Mit meiner Persönlichkeit, mit allem. Ich möchte mich nicht zu einer anderen Person entwickeln." erklärte ich verzweifelt und schon wieder kamen mir die Tränen hoch.
„Ich möchte einfach nur fortlaufen. In eine andere Welt" lachte ich weinerlich auf und schluckte mir den Kloß, den ich spürte herunter.
„Und weißt du... Die Tatsache, dass ich dir gegenüber wohlmöglich Gefühle entwickle macht es nicht gerade besser" sprach ich den Satz aus, was meinem Herzen schwer fiel.
„Ich liebe dich Dilay. Ich liebe dich wirklich. Ich werde alles dafür tun, damit du glücklich wirst" sagte er, ohne auf meine kurze Rede einzugehen.
Mir kullerte die erste Träne meine Wange entlang.
Die Tatsache, dass ich das sogar wollte störte mich.
Ich schloss meine Augen, als ich seine Lippen auf meinen spürte und gab innerlich den Kampf keine Emotionen zu zeigen.
„Ich weiß, wie schwer dir das gerade fällt, aber wir werden das zusammen überstehen"sagte er sicher und platzierte dabei seine Hände auf meiner Wange, sodass ich direkt in seine Augen blicken konnte.
„Ich liebe dich"wiederholte er nochmals den Satz, der dafür sorgte, dass ich innerlich hinschmolz.
„Lass mich einfach gehen. Ich möchte einfach mein Leben so fortführen, wie ich es ab jetzt am besten kann. Ich wünschte, es gäbe dich nicht. Ich wünschte, du hättest mich nie gesehen."
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His Girl
Romance„Wer bist du?"meine Stimme klang brüchig, jedoch musste ich eine Antwort darauf erhalten. „Das klären wir am besten, wenn du in besserer Lage bist. Es ist gleich alles vorbei. Es wird dir niemand mehr so etwas antun können. Niemand kann sich dir je...