Teil 11

273 20 2
                                    

Ich wusste, dass diese Sätze ihn verletzen werden, doch das hielt mich nicht davon ab, diese Sätze zu bilden.

Ich spürte, wie sich mein Herz zusammenzog, als ich seinen Blick sah, der mehr als einen Satz sagte.
Mehr als nur Enttäuschung.

„Ich kann dich auch lieben, wenn du nicht bei mir bist Dilay. Wenn du gehen willst dann geh. Ich kann dich nicht zwingen für immer bei mir zu bleiben. Ich wollte nie, dass dir etwas schlechtes passiert. Ich bin dir immer aus dem Weg getreten. Ich würde auch niemals in dein Leben treten, wenn das alles nicht so käme wie es gekommen ist. Dir kann auch nichts mehr passieren ich habe soweit alles geklärt. Also falls du gehen willst stehe ich dir nicht mehr auf dem Weg."sagte er monoton.

Dass er mich einfach so gehen lassen wollte störte mich. Er hatte nicht einmal versucht mich zu überreden.

Ich nickte stumm und wandte meine Blicke von ihm ab.

Am liebsten hätte ich ihn jetzt einfach nur umarmt und meine ganze Angst ausgeheult.

Ich schluckte schwer und beobachtete ihn, wie er sich langsam umdrehte um zu gehen.

Ich wollte, dass er aus meinem Leben verschwindet, aber gleichzeitig wollte ich, dass er immer bei mir blieb. Ich schluckte langsam.
Ich kann doch nicht normal sein.

„Ähm kann ich kurz meinen Vater anrufen?" fragte ich ihn und erhielt ohne eine Antwort sein Handy.

„Danke."nuschelte ich und trat etwas zurück.

„Papa? Ich bins Dilay" stellte ich mich vor, als mein Vater den Anruf entgegen nahm.

„Wie geht es dir Dilay? Alles in Ordnung soweit?"
Die ruhige Stimme von meinem Vater sorgte, dass mir die erste Träne hinunter kullerte.

Ich wollte einfach nicht mehr.

„Papa ich fahre heute nach Hause. Ich wollte nur Bescheid geben, damit ihr auch zu Hause bleibt"erklärte ich.

Innerlich würde ich mich ohrfeigen.

Ich redete extra etwas lauter, damit auch er hören konnte, wohin ich gehe.

Das ich Hoffnungen hatte, dass er mir folgen würde, sorgte einfach nur noch mehr dafür, dass ich mich dumm fühlte.

Nachdem ich aufgelegt hatte, drehte ich mich um, doch er war weit und breit nicht in Sicht.

„Ja Dilay was hast du erwartet. Nach all deinen Worten wird er doch wohl nicht hinter dir her rennen. Du bist doch eh nichts besonderes" nuschelte ich vor mich hin.

Ich traute mich nicht einmal zu gehen. Ich war nicht bereit auf die Straße zu treten. Innerlich breitete sich eine große Angst in mir aus. Meine Wut übertraf aber meine Angst. Ich fühlte mich einfach abhängig. Abhängig von ihm.
Ich hatte das Gefühl, dass ich ohne ihn nicht in Sicherheit wäre. Und das, obwohl ich wegen ihm unsicher war.

„Das ist das Richtige Dilay. Du bildest dir nur ein, dass du ihn liebst. Er ist nichts für dich"nuschelte ich vor mich hin. 

„Dilay."
Seine Stimme riss mich aus meiner Starre.

„Das ist für dich. Ich weiß, dass du mich sicherlich vergessen möchtest, aber ich bin trotzdem froh, dich kennengelernt zu haben. Mit dir endlich geredet haben zu können. Dir so Nahe sein zu dürfen... Ein kleines Geschenk"

Ich blickte auf die Kette in seiner Hand. Es war ein kleines rotes Herz.

„Ich wünschte, dass alles anders käme"sagte ich wahrheitsgemäß mit einer weinerlichen Stimme.

„Darf ich?"fragte er ohne auf meinen Satz einzugehen und deutete auf die Kette, weshalb ich nickte.

Dass er gekränkt war, war eindeutig.

Ich schloss meine Augen, als ich seine Hand an meinem Nacken spürte. Er war mir so Nahe.
Ich genoss die Nähe auch wenn dies nur wegen der Kette war.

„Pass auf dich auf"lächelte ich leicht und unterdrückte mir meine Träne.

„Ich habe dir ein Taxi gerufen. Bezahlt habe ich auch schon"sagte er monoton.

„Es tut mir Leid" sagte ich wahrheitsgemäß und umarmte ihn einfach.

Ich würde ihn eh nicht mehr sehen.
Ich löste mich langsam von der Umarmung, da er diese nicht erwiderte.

Ich blickte stumm in seine Augen, welche stur an mir vorbei schauten.

Ich atmete tief ein und wandte mich schweres Herzens zur Tür.
Jeder Schritt kam mir wie ein Schritt auf Dornen vor.

Als ich aus der Tür trat blickte ich zurück, doch er war schon längst weg.

Somit ließ ich meinen Tränen freien Lauf.

„Wir können..." nuschelte ich dem Taxifahrer zu und schnallte mich an.

Ich sah, wie er aus dem Fenster direkt auf mich blickte.

Meine Hand ging automatisch auf die Kette und ich schloss meine Augen.
Meine warmen Tränen auf meiner Wange hinterließen ein Kribbeln.

Sein enttäuschter Blick kam mir vor die Augen.
Ich hatte ihn verletzt.
Ich hatte ihn verloren.
Jetzt muss ich ihn nur noch vergessen...

Tut mir Leid, dass einige Zeit nichts kam.
Über ein kleines Feedback würde ich mich freuen:)

His GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt