Ich stieg mit zitternden Beinen aus meinem Auto.
Ich atmete tief ein und aus.
Es war inzwischen schon dunkel und somit etwas kühler.Ich lehnte mich an mein Auto und betrachtete die wenigen Straßenlichter.
Vielleicht war ich einfach nicht mutig genug.Ich wollte ja eigentlich zu ihm nach Hause, aber daraus wurde nichts.
Stattdessen saß ich solange im Auto bis er das Haus verlassen hatte und siehe da, ich hatte ihn verfolgt.Ich wusste nicht einmal, wo wir uns gerade befanden.
Ich stockte kurz, als ich sah, dass sich eine junge Dame ihm gesellte und sie anfingen zu reden.
Wer das wohl war?
„Natürlich ist das nur Neugier und keine Eifersucht"gab ich sicher von mir.
Als Bestätigung für mich selbst.Die beiden liefen in irgendein Gebäude, weshalb ich wie auf Kommando ebenfalls loslief.
Es sah ziemlich alt und verlassen aus.Was hier wohl war?
Langsam breitete sich ein mulmiges Gefühl in mir aus.„Sicher?", hörte ich eine weibliche Stimme fragen und folgte ihr.
„Ja."
Ich schloss kurz meine Augen als ich seine Stimme hörte. Ich bekam Gänsehaut. Er klang so anders. So kalt.Ich versteckte mich aus Instinkt, da Schritte zu hören waren.
Die Dame von eben lief an mir vorbei und verließ das Gebäude.Jetzt war er alleine. Zumindest glaubte ich das.
Ich konnte einfach nicht zu ihm.
Ich traute mich nicht.
Ich wusste nicht einmal, was ich sagen sollte.
Genauso wenig, wie ich wusste, was ich wollte.Eine Träne kullerte mir die Wange entlang und ich spürte, wie meine Wunde anfing zu schmerzen.
Automatisch führte ich meine Hand zu meiner Wunde und ein kalter Schauer durchzog meinen Körper.
Blut.Ich glaube ich sterbe.
Ich wollte nicht sterben.Ich wollte zu ihm.
Ich weiß nicht warum, aber dann tat ich es auch. Ich lief leise zu ihm und setzte mich zu ihm auf den Boden, da er Arme verschränkt auf dem Boden saß.
Seine Augen waren geschlossen, doch ich wusste, dass er mich bemerkt hatte.Weder von ihm kam etwas, noch von mir.
Ich schmiegte mich ihm ran und legte meinen Kopf auf seine Schulter.Ich fühlte mich von all den Sorgen befreit.
„Geh Dilay. Geh einfach"kam es monoton von ihm, was mich verletzte.
„Soll ich wirklich gehen?"fragte ich unsicher und etwas enttäuscht.
Darauf bekam ich zwar keine Antwort, doch dies sorgte schon dafür, dass ich leise mehrere Tränen verlor.
„Soll ich wirklich gehen?"wiederholte ich mich und schluckte schwer.
Unsere Augen trafen sich.
Es schmerzte einfach. Mehr als in den letzten Tagen.Seine Augen faszinierten mich und ich konnte meine Blicke nicht von ihm lösen.
„Dilay geht es dir gut?"
Diesmal klang er etwas besorgt.
Ich schüttelte verneinend mit meinem Kopf.„Liebst du mich wirklich?"fragte ich ihn, obwohl ich die Antwort wusste. Ich wollte es einfach nochmal hören.
„Liebst du mich?"wiederholte ich mich, da er mir nicht geantwortet hatte.
Ich konnte einfach nicht normal denken. Ich sollte nicht weiter reden. Ich würde nur Unsinn reden...
„Sag es! Liebst du mich?"
Diesmal wurde ich etwas lauter und stand auf.Warum antwortete er nicht?
„Dilay..."fing er an zu reden.„Nichts Dilay. Du liebst mich nicht mehr oder? Weil ich dich verletzt habe"
Ich fühlte mich wie ein kleines Kind, doch konnte mir das Weinen nicht unterdrücken.
Ich wusste, dass ich gerade in schlechter Situation war und mein Kopf fing an zu brummen.„Dilay...", versuchte er mich zu beruhigen und nahm mich in eine liebevolle Umarmung.
„Es tut mir Leid. Ich kann mich gerade nicht kontrollieren. Ich würde normalerweise auch nie hier sein. Ich... Es war eine falsche Entscheidung"murmelte ich und ignorierte mein gebrochenes Herz.
„Ich sollte lieber gehen"nuschelte ich, da nichts von ihm kam.
„Ich tue dir nicht gut Dilay. Du hattest recht"war das einzige was er von sich gab.
Das wollte ich doch nicht hören.
Ja ich hatte Recht, aber dennoch stand ich hier.„Ich wollte dir eh nur deine Kette geben"log ich und riss mir die Kette raus.
Er schien verwundert, sagte aber nichts.Ich verstummte ebenfalls, als einige Männer abrupt uns Gesellschaft leisteten.
Ich lief automatisch einige Schritte nach hinten und versteckte mich hinter ihm.„Das Geld"gab eines der Männer monoton von sich, ignorierte mich dabei komplett und reichte ihm einen Umschlag.
„Was sollen wir mit ihm machen?"fragte er daraufhin und betonte dabei das ihm.
Den Rest verstand ich nicht, da die beiden ohne Worte kommunizierten.
„Die Ware kommt morgen an"gab er noch von sich und schon waren die Männer wieder weg.
„Was meinte er mit Ware?"fragte ich, weshalb er verwirrt zu mir schaute.
„Er hat Ware gesagt"erklärte ich mich, obwohl dies wahrscheinlich gar nicht nötig war.
„Dilay es ist besser für dich, wenn du dich da nicht einmischst" sagte er, als sei es selbstverständlich.
„Warum? Spätestens wenn wir heiraten werde ich doch alles mitbekommen"grinste ich.
Doch genauso schnell verschwand mein Grinsen.Ich werde krank. Anders kann diese vorlaute Klappe nicht erklärt werden.
„Wie bitte?"fragte er, weshalb ich verlegen wegschaute.
„Naja es hat ja noch etwas Zeit"nuschelte ich und die Hitze stieg in mir hoch.Ehe ich noch etwas dummes dazu sagen konnte spürte ich die Lippen, nach denen ich mich bereits sehnte auf meinen und schloss meine Augen.
Ich löste mich kurz von ihm und blickte in seine Augen.„Jetzt musst du mich aber wirklich heiraten"sagte ich ernst und ein Grinsen breitete sich in seinem Gesicht.
„Du glühst Dilay"kommentierte er nachdem er seine Hand kurz auf meine Stirn gelegt hatte.
„Ich weiß... sonst würde ich so einen Unsinn doch nicht sagen"schluckte ich, konnte mich aber nicht abhalten mich weiter zu blamieren.
„Unsinn? Mir gefällt es. Du bist mein Mädchen Dilay. Da du mir jetzt auch noch indirekt einen Heiratsantrag gemacht hast, welchen du morgen wahrscheinlich bereuen wirst, ist unsere Beziehung offiziell vorangeschritten"lachte er.
„Dein Lachen ist so schön"gab ich verträumt von mir.
„Darf ich dich was fragen? Wie heißt du eigentlich?"flüsterte ich und schloss meine Augen.
Ich war müde.
Sehr müde sogar.
Meine Augenlider fühlten sich aufeinmal so schwer an.„Schließlich bist du im Zentrum meines Herzens"
Feedback ist erwünscht:)
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His Girl
Romance„Wer bist du?"meine Stimme klang brüchig, jedoch musste ich eine Antwort darauf erhalten. „Das klären wir am besten, wenn du in besserer Lage bist. Es ist gleich alles vorbei. Es wird dir niemand mehr so etwas antun können. Niemand kann sich dir je...