1. Kapitel

232 10 2
                                    

1. Kapitel:
[Sophie P.o.V]

„Sophie? Sophie!!! Sophie steh endlich auf und komm frühstücken!", rief eine mir allzu bekannte stimme von unten.

Jedoch hatte ich keine Lust auf Frühstück. Deshalb schlüpfte ich in meinen Hoodie schnappte mir mein Lieblings Buch und kletterte aus meinem Dachfenster. Rutschte einen halben Meter nach unten zur Regenrinne und ließ mich von da aus auf einen dicken Ast meines Kirschbaumes herunter. Dann balancierte ich zum Stamm des Kirschbaumes und setzte mich hin, sodass ich mich anlehnen konnte und fing an zu lesen.

„Sophie! Komm sofort da runter!!",
rief mein Vater von unten, jedoch ignorierte ich ihn und las stur weiter in Romeo und Julia von William Shakespeare.
Bald würde mein Vater zur Arbeit fahren und erst dann würde ich vermutlich meinen Lieblingsplatz verlassen. Ich war so in die Geschichte vertieft das ich es gar nicht mitbekam, wann das Auto meines Vaters die Auffahrt verließ. Aber es war mir egal, weil ich solange er weg war und ich meine Ruhe hatte, die ich so sehr liebte. Seit dem Tod meiner Mutter verbrachte ich meine Freizeit selten wo anders. Mit der Zeit konnte ich mich nicht mehr auf die Geschichte konzentrieren, auch wenn ich sie schon in und auswendig kannte. Ich schlug das Buch zu und schaute mir so wie sonst auch die mir bekannte Landschaft an.

Doch etwas war nicht so wie sonst ... etwas war anders ...
es fühlte sich alles so leer an ...
so bedeutungslos ...
so unwirklich ...

Um nicht über all das nachdenken zu müssen, beschloss ich ins Haus zu gehen und kletterte kurzer Hand von meinem geliebten Kirschbaum herunter und ging ins Bad, um zu duschen und mir danach etwas ordentliches anzuziehen.

Ich beschloss, endlich mal wieder meine Grosseltern zu besuchen.
Eine halbe Stunde später saß ich auf meinem Fahrrad und fuhr trotz der flimmernden Hitze in einem Affenzahn über die alten Waldwege. Meine Oma würde sich bestimmt über meinen Besuch freuen. Meine Grosseltern besaßen einen alten Pferdehof und besserten ihre Rente auf, indem sie Stallboxen für Pferde vermieteten.

Als ich ankam, war der Hof menschenleer. Keine Menschenseele war zu sehen und man hörte nur das Wiehern der Pferde aus dem Stall. Ich lehnte mein Rad neben die Hauswand und machte mich auf den Weg in den Stall. Ich liebte den Geruch von Pferden und konnte mich hier am besten zurückziehen, hier war nicht mein Vater der mich damit nervte, dass ich vom Baum fallen könnte, und der mich zwang, etwas zu essen! Hier war ich allein und hatte für den ganzen Tag meine Ruhe. Mir wurde bewusst, was ich so vermisst hatte. Ich setzte mich zwischen die Strohballen die in einer leeren Box gelagert wurden. Hier auf dem Hof lebten immer 5-10 Pferde. Und deswegen war hier auch eigentlich immer Betrieb gewesen. Doch heute war irgendwie alles merkwürdig. Ich versuchte, nicht an heute Morgen zu denken, an meinen Albtraum, doch die Bilder wollten mir nicht aus dem Kopf gehen. Immer wieder hatte ich wenn ich die Augen schloss wieder das Geschöpf vor Augen was mich in meinem Albtraum verfolgt und angegriffen hatte. Was war das gewesen? Es hatte mich Menschlein genannt bedeutete das, das das Wesen selber kein Mensch war? Oder hatte mein Traum mir etwas vorgespielt? Vor mich hin denken vergas ich die Zeit. Als ich wieder aufschaute ging die Sonne bereits unter misst!! mein Vater war schon zu Hause und hatte mit Sicherheit schon tausendmal auf meinem Handy angerufen. Ich stand auf und zog mein auf lautlos gestelltes Handy aus meiner Umhängetasche.
23 verpasste anrufe!
Toll ich würde mächtig was zu hören bekommen wenn ich zurück rief.
Also schaltete ich einfach mein Handy aus und lief ohne auf zuschauen zur Stall Tür

- 1. großer Fehler !!!
Weil ich nicht aufgeschaut hatte lief ich volle Kanne in jemanden herein,
als ich verlegen aufblickte starrten mich zwei grüne, geweitete Augen an, als hätte ich vor diesen Augen einen Mord begangen!

„ Sory",
war das einzige was ich heraus brachte und lief rot an, als ich wahrnahm das die beiden Smaragd grünen Augen zu einem Jungen in meinem Alter gehörten.
Das konnte doch alles nicht war sein! Warum musste ich immer solches Pech haben

Verfolgt (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt