Badboy Cliche - 5. Kapitel

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Der Strand

Hätte ich geahnt, was heute auf mich zukommt, wäre ich im Bett liegen geblieben.

Durch die Sonnenstrahlen, die durch die Rollladen scheinen, werde ich langsam geweckt. Müde wälze ich mich in meinem Bett herum und versuche nach meinem Handy zu greifen um zu sehen, wie spät es ist. Nach etwa 100 Versuchen mein Handy zu greifen, fällt es mir runter und wenige Sekunden später kommt jemand in mein Zimmer und aus Faulheit aufzusitzen und mein Handy zu holen werfe ich mich auf den Boden um kurz darauf neben meinem Handy zu landen. Mein Blick zur Tür verrät mir, dass Chris an der Tür steht und mich amüsiert beobachtet. Er muss sich ein Grinsen verkneifen, was mich zum Augenverdrehen bringt.

,,Ist der Boden bequemer als dein Bett geworden, dass du dich so motiviert auf den Boden fallen lässt?", fragt er ein wenig verwirrt.

,,Halt die Klappe und lass mich in Ruhe, es ist noch früh", murre ich vor mich hin und schaue auf den leuchtenden Bildschirm meines Handys. 11:17, was ich nicht alles mache um noch etwas vom Tag zu haben. Als ich wieder zur Tür schaue, ist Chris schon verschwunden. Der hätte mir wenigstens aufhelfen können. Genervt stehe ich auf und gehe in meinen begehbaren Kleiderschrank um festzustellen, dass ich das gestern nicht geträumt habe. Diese Feststellung zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht, welches sofort wieder verschwindet als ich meine Mutter höre, welche mich so übermotiviert, wie sie am Morgen meistens ist, runter ruft.

,,Hey Kleine, ich werde für 3 Wochen auf einer Geschäftsreise sein. Es tut mir sehr leid euch sofort alleine zu lassen, nachdem wir umgezogen sind, aber wenn ich nicht gehe, könnte ich meinen Job verlieren. Ich fliege morgen und du musst mir versprechen auf die die zwei Sturköpfe aufzupassen!", sprudelt es wie ein Wasserfall aus ihr raus. Meine Augen werden größer. Ich dachte nachdem wir umgezogen sind, wird sich alles ändern, ich dachte wir verbringen mehr Zeit zusammen, anstatt dass sie immer auf diesen blöden Geschäftsreisen ist, können wir öfters zusammen shoppen gehen. 

Naja, ändern kann ich es auch nicht, sonst ist sie ihren Job los. Ich setze mir das perfektionierte, gefälschte Lächeln auf und nicke nur ruhig. Nachdem ich einen verwirrten Blick von meiner Mutter kassiert habe, mache ich mich wieder auf den Weg nach oben in mein Zimmer. Ein weiterer Blick auf mein Handy verrät mir, dass ich die Nachricht von dem Unbekannten gestern noch nicht beantwortet habe. Einen Klick auf den Chat und ich weiss sofort wer es ist.

Hey Süsse

Was machst du morgen? Ich gehe mit ein paar Kumpels an den Strand und wollte fragen ob du Lust hättest vorbeizuschauen, um noch weitere Personen kennenzulernen. Wir werden schon um 13.00 dort sein. Hoffe wir sehen uns ;)

Liam.

Nicht sein ernst? Wie cool ist das denn?

Das einzige, was mich ein wenig zum nachdenken bringt, ist die Feststellung, dass er ein Badboy ist und seine "Kumpels" sehr wahrscheinlich auch. Wie mich solche "möchtegern Typen" aufregen. Den Gedanken werfe ich wieder weg, als ich mich auf den Weg zu meinem begehbaren Kleiderschrank mache. Ein Blick auf die Bikinis und sofort sticht mir eins ins Auge. Ein schwarzer Cut Out Badeanzug.

Als ich mit fertig mit duschen bin, schminke ich mich dezent mit wasserfesten Mascara und ziehe mir meinen Cut Out an. Die Haare lasse ich von der Luft trocknen, da ich sowieso wieder ins Wasser gehen werde.

Da es erst 13:30 ist und ich noch eine halbe Stunde habe, versuche ich Madison zu erreichen. Madison ist meine beste Freundin, welche aber schon vor ein paar Jahren umgezogen ist. So wie es das Schicksal will, wohnt sie hier in der Nähe, das heisst ich habe meine beste Freundin wieder.

Nach etwa einer halben Minute erfolglosem Tuten schreibe ich ihr eine Nachricht.

Hey Schatziii

Ich gehe heute Nachmittag mit meinen Brüdern an den Strand. Ich treffe da einen neuen Kumpel, welchen ich erst gestern kennengelernt habe und wollte fragen ob du vielleicht vorbeikommen möchtest. Ruf mich zurück!

Deine Ali <3

Noch kurz auf Senden drücken und schon mache ich mich auf den Weg in die Küche.

Kennt ihr diese Mädchen, die nur einen Apfel am Morgen essen um sich "gesund" zu ernähren. Ich esse so gut wie jeden Morgen ein Nutellabrot und ich bin nicht einer dieser Mädchen, die besonders auf die Ernährung achtet. Manchmal ja, aber nicht immer.

Das dumpfe Geräusch von Elefanten auf der Treppe verrät mir, dass meine Brüder auf dem Weg nach unten sind. Ich drehe mich wieder zur Theke an der ich mein Brot esse und habe die Hoffnung, dass sie nichts zu meinem Outfit sagen. Schon zu spät.

,,Prinzessin? Was wird das? Geh dich sofort umziehen, so nehmen wir dich nicht mit!", kam es wütend von Chris.

,,Dann laufe ich eben zum Strand. Du kannst mir nicht vorschreiben, was ich anziehen kann und was nicht, das ist meine Entscheidung und jetzt lass uns gehen. Egal wie spät es ist, ich habe keine Lust auf weitere Diskussionen, wo sind eure Babys?", gebe ich ein wenig genervt von mir. ,,Na schön, ich gehe mir was überziehen und ihr fahrt die Wagen vor!", kam es nun ein wenig freundlicher.

Die Schritte zeigen, dass sie bereits aus der Eingangstür verschwunden sind. Schnell husche ich nach oben und suche mir eine blaue jeans Hotpants mit ein lockeres Hipster Shirt. Schnell renne ich die Treppe wieder runter und höre schon von draußen das Schnurren von den zwei Sportschlitten. Meine Miene erhellt sich und ich mache langsam die Eingangstür auf.

Chris steht an einem Mustang GT Tuning 500 und Tyler sitzt auf der Motorhaube von einem Camaro Ss. Chris winkt mich mit einem Grinsen im Gesicht zu sich.

Er läuft um das Auto und steigt ein. Ich tue es ihm gleich und er gibt Vollgas. Ich liebe das Adrenalin, wenn ich in den Sitz gedrückt werde und den Sound vom Motor beim Start höre. Nach vielleicht einer Minuten Fahrt, Chris mit Vollgas gefahren ist, landen wir schon bevor ich überhaupt ein paar Worte mit Chris gewechselt habe, am Strand.

Ich setze meine Sonnenbrille auf und steige elegant aus. Ohne die verwunderten Blicke der anderen wahrzunehmen, die mich beobachten als ich mit meinen Brüdern auf den Strand zulaufe, halte ich nach Liam Ausschau. Ein wenig weiter hinten entdecke ich ihn auch mit seinen Freunden stehen. Drei Jungs, oberkörperfrei, liegend auf einer Liege und spielen an ihrem Handy herum. Ohne darauf zu warten, dass mich einer der Jungs entdeckt, renne ich auf sie zu und springe auf Liams Rücken. Sein Gesicht ist einfach unbezahlbar, weshalb ich mich vor lachen krümmen muss. Als ich wieder auf meinen Füßen stehe, drehe ich mich um, um dann direkt gegen jemanden zu laufen und von avocadogrünen Augen in den Bann gezogen zu werden ...


Badboy ClicheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt