Die Wette
Es dauert nicht lange und der Moderator ruft die zwei Kämpfer auf. Beide steigen elegant in den Ring, welcher sich in der Mitte der Halle befindet und stellen sich auf, nachdem sie sich begrüßt haben. Da ich recht klein bin, im Gegensatz zu den Muskelprotzen neben mir, kann ich nicht viel sehen. Das Einzige, was ich erkennen kann ist, dass Ryan Jack noch etwas zuflüstert bevor der Kampf beginnt und Jack sich daraufhin anspannt.
Okay, als meine Brüder meinten sie seien verdammt gut, da haben sie untertrieben. Sie sind unglaublich. Während des Kampfes habe ich sie gefragt, was das für eine Kampfsport sei, weil Kickboxen ist das nicht. Sie haben mir darauf geantwortet, dass es Irisches Boxen ohne Handschuhe sei. Nun merke ich auch, warum diese Sportart verboten wurde, denn sie ist echt brutal. Während ich in meine Gedanken sinke, schlägt sich Jack verdammt gut gegen diesen Ryan. Jedoch als Jack einen rechten Haken abbekommt und daraufhin seine Lippe aufplatzt, schreie ich: ,,Jack du Idiot, lässt du dich im Ernst gegen so eine Lusche verprügeln. Gib ihm deine Fäuste, welche er verdient!" Daraufhin schaut mich Jackson an, ein Wunder, dass er mich überhaupt gehört hat bei solchem Gebrüll. Auf seinen Lippen bildet sich sein Piratenlächeln und er dreht sich wie im Winde um und beendet den Kampf mit einem Knockout. Daraufhin brüllt der Moderator durchs Mikrofon: ,,Der Sieger ist der unbezwingbare Löwe JAKE!!!"
Nach dem Kampf stürmen alle "Zuschauer" raus aus der Lagerhalle und fahren wieder nach Hause, während ich versuche gegen den Strom zum Ring zu kommen. Ohne mit Jack ein Wort zu wechseln, machen wir uns gemeinsam auf den Weg nach draussen und ich nehme den Schlüssel von Jack, welcher mir von Chris hingestreckt wird. Ich steige auf die Fahrerseite und es dauert einige Sekunden bis Jack sich auch neben mich ins Auto setzt.
,,Wieso fährst du mich nach Hause? Ich will mir bei dir kein Schleudertrauma einfangen.", sagt er und versucht es sich auf dem Ledersitz bequem zu machen.
,,Schon gut, ich kann fahren und du im Moment in dem Zustand nicht", gebe ich schlicht von mir und zeige dabei auf ihn. Erst jetzt fällt mir auf, wie er aussieht: aufgeplatzte Lippe, blaues Auge und jede menge Schürfwunden.
,,Wir fahren zu mir, ich muss dich verarzten", sage ich, ohne darüber nachzudenken. Keine Antwort heißt wohl er will nicht darüber diskutieren.
Es dauert nicht lange und ich fahre bei mir in die Einfahrt. Kein Wunder, ich habe auch heftig aufs Gaspedal gedrückt. Ohne ein Wort steige ich aus dem Auto aus und schließe die Tür auf.
Wo sind Chris und Tyler? Ich meine soo schnell bin ich nun auch wieder nicht gefahren. Naja, die kommen sicher noch.
Jack folgt mir ohne etwas einzuwenden in mein Bad und setzt sich auf die geschlossene Toilette.
,,Wieso tust du das?", fragt Jack echt unerwartet.
,,Ich weiss es selber nicht."
Während ich den Erstehilfekasten aus dem obersten Regal hole, spüre ich die Blicke von ihm auf meinem Rücken.
Nachdem ich ein paar Desinfektionspflaster und -tücher aus der Box genommen habe, setze ich mich auf meine Knie, direkt zwischen die Beine von Jack und fange an die Wunde über seinem Auge abzutupfen. Ich sehe wie sich ein Grinsen in seinem Gesicht bildet: ,,An was denkst du wieder?"
,,Spezielle Position in der wir hier sitzen", sagt er immer noch grinsend und seine Mundwinkel steigen immer höher. Ohne nach zu denken, tupfe ich mit dem Tuch ein wenig fester über sein Auge und sage, während er aufstöhnt: ,,Selbst Schuld, wenn du solche Kommentare in einer solchen Situation bringst."
Als ich mit seinem Auge fertig bin, beginne ich mit seinen Lippen, welche übrigens bemerkenswert schön und vo... Weiter komme ich nicht und will ich auch nicht kommen. 'Lass den Gedanken Ali' sage ich mir die ganze Zeit.
,,Wir haben noch eine Abmachung...", wieso sagt er das genau jetzt.
,,Hast du auf die Uhr geschaut? Ich habe noch 2 Minuten und ich habe einen Wunsch frei.", wieso konnte er nicht noch 2 Minuten warten.
Ich verdrehe die Augen und sage: ,,Na los, sag schon. Ich will es hinter mich bringen."
,,Sagt einfach nichts okay?", flüstert er leise. Ich blicke ein wenig verwirrt rein, aber schaue ihm trotzdem in die Augen.
Es dauert nur wenige Sekunden und ich spüre warme, weiche und volle Lippen auf meinen. Langsam löst er sich von mir, bleibt aber trotzdem nahe an meinem Gesicht.
,,Ich will nicht, dass du jetzt etwas sagst, aber ich wollte das schon seit einer Weile machen.", sagt er und küsst mich noch einmal, dieses Mal aber noch ein wenig feiner als vorhin. Ohne nachzudenken, erwidere ich den Kuss und als er um Einlass bittet, gewähre ich ihn.
Der Kuss dauert nicht lange, aber er ist voller Gefühle. Auf einmal lässt er wieder von mir ab, schaut mir tief in die Augen und geht. Er geht einfach. Ehmm warte.. wieso geht er einfach?
Völlig verwirrt und vor Schreck bleibe ich so wie ich bin. Ich bewege mich keinen Millimeter. Ich kann nicht. Wieso tut er das?
Tyler und Chris sind immer noch nicht zuhause. Wo stecken die?
Seit einer halben Stunde liege ich nun schon in meinem Bett und starre an die Decke.
Er verschwindet nicht. Er verschwindet nicht aus meinem Kopf. Wieso provoziert er mich an einem Tag und am nächsten küsst er mich und verschwindet dann gleich wieder.
Auf einmal höre ich, wie sich die Haustür öffnet und ich mache mich schnell auf den Weg nach unten.
Tyler und Chris stehen neben der Treppe und sind kurz vor dem Zusammenbrechen. Es ist dunkel, daher erkenne ich nicht ganz, was los ist, aber als ich näher komme, sehe ich es; Blaues Auge und jede Menge Schürfwunden.
,,Was ist passiert?", frage ich streng, aber trotzdem noch ruhig.
,,Ryans Leute haben wohl auf uns gewartet und angegriffen. Liam und die anderen sind im Wagen, magst du sie holen?", flüstert Tyler mit Schmerzen in der Stimme. Ich nicke nur und verlasse das Haus. Ich denke nicht, dass ich die Jungs selbst ins Haus bekomme, ich brauche Hilfe. Und der Einzige, der auch von dieser Sache weiss, ist Jack. Wohl oder Übel muss ich jetzt zu Jack gehen.
Es dauert eine Weile bis er die Tür öffnet, aber nun steht er vor mir und schaut mich verwirrt an. Eine Zeit lang schauen wir uns nur an bis ich dann das Wort ergreife:,,Meine Brüder und die anderen sind verletzt, sie wurden von Ryan und seinen Leuten vermöbelt. Kannst du mir helfen die Muskelprotzen aus dem Auto ins Haus zu schaffen. Draussen kann ich mich nicht um sie kümmern", rattere ich runter und zeige auf das Haus hinter mir. Seine Augen werden grösser und ohne etwas zu sagen, läuft er an mir vorbei in Richtung Auto.
Das wird eine lange Nacht!
DU LIEST GERADE
Badboy Cliche
Teen FictionMein neues Leben fängt an, und wo? Im Staat Kalifornien und zwar in Malibu. Neue Nachbarn, neue Schule, neue Freunde und das Beste neue Feinde. Man merkt die Ironie dahinter... Meine Brüder, die beschützen mich von jeden Typen der mich auch nur an...