Saja - II

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Beim Aufwachen war mein Kopf nicht nur schwer, nein, er dröhnte förmlich. Meine Augen waren geschwollen vom Weinen und meine Lippen waren so trocken, dass sie an manchen Stellen schon aufplatzten.
Dann bemerkte ich die Wärme an meinem Rücken und wusste instinktiv, dass Lola hinter mir lag. Vorsichtig robbte ich aus dem Bett und verließ schweigend das Zimmer, nachdem ich sie zudeckte. Die Tür schloss ich nicht hinter mir, stattdessen lehnte ich sie nur an. Mir war das Risiko zu groß, sie durch das Klicken der Türe ins Schloss zu wecken.
Meine Schritte führten mich nun in die Küche, die im Halbdunkel lag. Durch einen Blick nach draußen konnte ich weder sagen, ob es Morgen oder Abend war, noch welche Uhrzeit es ungefähr sein müsste. Daher wanderten meine Augen zum Küchenradio, auf dessen Display die Anzeige '07:58 am' leuchtete. Okay, kurz vor acht Uhr morgens, damit konnte ich leben. Ich hatte demnach zu urteilen zwar 14 Stunden geschlafen, aber womit hätte ich meine Zeit auch sonst verbringen sollen?
Da ich noch meine Sachen von gestern an hatte, was mir sehr gelegen kam, ging ich nur kurz ins Bad, um mich frisch zu machen. Die übliche Routine war innerhalb von 15 Minuten erledigt, auf Makeup verzichtete ich generell.
'Schade eigentlich, du hast so schöne Augen, Saja!'
Okay, nein! Kopf, halt die Fresse, ich will das nicht hören!
Ich hasste es, wenn sich Sam's Stimme in meinen Kopf schlich. Es machte die Tatsache, dass sie mich ignorierte - schon sehr sehr sehr lange ignorierte - noch unerträglicher. Sie fehlte mir. Sie fehlte mir, sie wusste davon und es interessierte sie kein Stück.

Kaum war ich im Bad fertig, hinterließ ich Lola eine Notiz, bei der ich mehrfach überlegte, sie anzulügen, entschied mich aber dagegen. Allerdings schrieb ich ihr nicht die ganze, detaillierte Wahrheit sondern lediglich einen Satz, der so ziemlich alles ausdrückte, dass gerade in mir vorging.

Ich zerbreche und will nicht, dass du dir das mit ansehen musst, deshalb bin ich spazieren gegangen. Bis später, Krümel.

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