Ich hielt am Rande eines Waldes an. Es war mittlerweile fast 22 Uhr. Stillschweigend nahm ich meinen Geldbeutel aus dem Handschuhfach, zog meine Jacke aus und beförderte selbige auf den Rücksitz. Da ich nicht auf Musik verzichten wollte, steckte ich mein Handy in meine Hosentasche. Mit geschickten Fingern löste ich noch meinen Hausschlüssel von meinem Schlüsselring. Kurzerhand landete er in der Mittelkonsole.
Nachdem ich meinen Volvo abgesperrt hatte, spazierte ich einen Trampelpfad entlang. In den letzten Monaten wurde es zu einer Angewohnheit, bei Konfrontationen mit Sam oder zu heftigen Erinnerungen an sie, dass ich spazieren ging. Seit einigen Wochen begleitete mich neben meinem Schlüssel auch mein Geldbeutel, mein Handy, sowie ein kleiner Rucksack. Zusätzlich holte ich einen schwarzen langen Wintermantel aus dem Kofferraum, den ich allerdings nicht anzog.
Einige Meter vom Auto entfernt beschloss ich, leise Musik laufen zu lassen. Natürlich lief Halestorm. Etwas anderes konnte ich derzeit nicht ertragen. "I hate myself for loving you" passte zu meiner Stimmung, als meine Schritte mich zwischen den Bäumen hindurch zu einem kleinen Kiesweg, der an einem schmalen Fluss entlang führte, trugen.Midnight, gettin' uptight, where are you?
You said you'd meet me, now it's quarter to two
I know I'm hangin' but I'm still wantin' you
Hey Jack, it's a fact they're talkin' in town
I turn my back and you're messin' around
I'm not really jealous, don't like lookin' like a clown
I think of you ev'ry night and day
You took my heart then you took my pride awayI hate myself for loving you
Can't break free from the things that you do
I wanna walk but I run back to you
That's why I hate myself for loving you
Ow! UhDaylight, spent the night without you
But I've been dreamin' 'bout the lovin' you do
I'm over being angry 'bout the hell you put me through
Hey, man, bet you can treat me right
You just don't know what you was missin' last night
I wanna see you begging, say forget it just for spite
I think of you ev'ry night and day
You took my heart and you took my pride awayI hate myself for loving you
Can't break free from the the things that you do
I wanna walk but I run back to you
That's why I hate myself for loving you
Ow! HuhI think of you ev'ry night and day
You took my heart and you took my pride awayI hate myself for loving you
Can't break free from the things that you do
I wanna walk but I run back to you
That's why I hate myself for loving youI hate myself for loving you
Can't break free from the the things that you do
I wanna walk but I run back to you
That's why I hate myself for loving youI hate myself for loving you
I hate myself for loving you
I hate myself for loving you
I hate myself
I hate myself for loving youEs stimmte, war die banale Wahrheit. Mein Selbsthass aufgrund meiner Liebe zu Sam erschien mir realer denn je. Beim Gedanken, an die unzähligen Gelegenheiten, in denen wir uns gesagt hatten, wie wichtig wir uns waren, wieviel wir einander bedeuteten, verkrampfte mein Magen. Das zwischen uns war einmal etwas Besonderes, unendlich wertvoll und einzigartig. Wir waren ein Teil der jeweils Anderen. Und jetzt? Alles bedeutungslos.
Ich kam an ein Flussbett, an dessen Ufer ich mich setzte. Der grobe Kies unter meinem Körper war kalt, weswegen ich den Mantel unter mir ausbreitete. Generell herrschten niedrige Temperaturen, vielleicht 8-9 Grad über Null. Wie gewohnt legte ich den Rucksack neben mich, öffnete ihn und kramte nach einem meiner Begleiter. Der kühle Flaschenhals erfrischte die Haut meiner Finger. Gekonnt schraubte ich den Verschluss ab, nahm einen großen Schluck. Der brennende Alkohol floss meine Kehle hinab. Dieser selbstgemachte Strawberry Limes war teuflisch. Doch nach einigen weiteren Schlücken gewöhnte ich mich an die berauschende Wirkung. Bevor ich ein kleines, in Wachspapier eingeschlagenea Stück Metall aus meinem Geldbeutel holte, krämpelte ich mir den linken Ärmel meines blauen Hoddie's bis knapp über den Ellenbogen. Melancholisch betrachtete ich die Narben im schwachen Licht der Nacht. Während der Mond durch die vereinzelten Wolken am Himmel schien, lauschte ich dem Plätschern des Wassers. Nach einem weiteren Schluck Alkohol musterte ich das kleine Stück Papier in meiner Hand, mit dessen Inhalt ich alles beenden konnte. Aus dem Lautsprecher meines Handys erklang "I wish I was your lover".
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Souls
Teen FictionSich seelisch an jemanden zu binden kann das wertvollste Geschenk sein, dass man einem Menschen machen kann. Man gibt sich hin, liefert sich aus, enthüllt all seine Geheimnisse, Sorgen, Ängste und Hoffnungen. Man öffnet sich einer anderen Person au...