Taehyung hatte immer gedacht, das Studentenleben wäre cool. Leben im Wohnheim, mit den anderen Studenten. Interessante Vorlesungen. Es erschien ihm immer so entspannt.Doch die Realität war verdammt anders. Und hätte er das vorher gewusst, hätte er es sich nochmal überlegt, an die Uni zu gehen. Gute Jobs hin oder her.
Denn in Wahrheit waren die Studentenwohnheime restlos überfüllt, seine Mitstudenten waren verdammt oberflächlich und arrogant und die Vorlesungen waren stinklangweilig und zogen sich wie ein Kaugummi in die Länge. Nein, so hatte es sich der junge Koreaner wirklich nicht vorgestellt.
Aber jetzt war er hier. Also sollte er auch das Beste aus der Situation machen.
Gerade saß er in einer der langweiligsten Vorlesungen seines Studiums und hoffte inständig darauf, dass die Schlaftablette von Dozenten ihn endlich von seinen Qualen erlösen würde, indem er die Vorlesung beendete.
Den viel zu großen, schwarzen Hoodie, den Taehyung von seinem besten Kindheitsfreund Chanyeol noch hatte, hatte sich der junge Student tief ins Gesicht gezogen, sodass niemand die dunklen Ringe unter seinen Augen erkennen konnte.
Das war ebenfalls noch ein Nachteil, den das Studieren mit sich zog. Das unendliche Lernen.
Taehyungs Tagesablauf bestand nur darin, in die Uni zu gehen und in den Vorlesungen zu lernen, Mittag etwas zu essen und dabei in die Bücher zu starren, Nachmittags ins Café oder an einen anderen Ort zu gehen und weiterzulernen. Und man durfte die Nacht nicht vergessen. Denn Taehyung bekam, wenn es gut ging, am Tag zwei Stunden Schlaf. Und das nur, wenn er im Zug nach Gwangju saß oder wieder nach Hause fuhr.
Und selbst da war er meistens nur am Lernen (wenn ihm die Augen nicht von selbst zufielen).
Als nach weiteren endlosen Minuten die Vorlesung endlich beendet wurde, seufzte der Student erleichtert auf und schnappte sich seine Beats Kopfhörer, die er sich mühevoll zusammen gespart hatte, um sie sich über die Kapuze seines Hoodies auf die Ohren zu setzen.
Schnell packte er seine Sachen zusammen, warf sich seinen Rucksack über die Schulter und verließ so schnell es ging den Hörsaal. Dabei drehte er die Musik voll auf.
Dass er geradewegs in sein Verderben rannte, war dem jungen Koreaner in diesem Moment noch nicht bewusst gewesen. Sonst hätte er sich wohl schleunigst einen anderen Weg gesucht.
Völlig vertieft in seine Gedanken lief Taehyung über das riesige Campusgelände, hielt seinen Blick dabei stets auf seine Füße gerichtet.
Es mussten ja nicht alle unbedingt sehen, wie fertig er aussah.
Seufzend spielte der Student mit den Ärmeln des viel zu großen Hoodies, den er über alles liebte. Er hatte ihn letztes Jahr von seinem ältesten Freund Chanyeol bekommen, bevor dieser nach Seoul gezogen war, um dort Medizin zu studieren.
Seitdem hatten die beiden besten Freunde nur noch verdammt selten miteinander geschrieben und der Kontakt war ein paar Monate danach komplett abgebrochen. Und darüber war Taehyung verdammt traurig.
Denn mit Chanyeol hatte er seinen einzigen guten Freund verloren. Seitdem war der Schwarzhaarige nur noch alleine unterwegs. Und das machte ihn mehr fertig, als er eigentlich zugeben wollte.
Ein kleines Lächeln schlich sich auf die Lippen des Jungen, als er daran zurück dachte, was für Sachen er immer mit Chanyeol gemacht hatte und wie verdammt lustig es mit ihm immer gewesen war. Doch diese Gedanken machten den Taehyung auch unglaublich wehmütig. Er wünschte sich die alten Zeiten zurück. Die Highschool-Zeiten, in denen Chanyeol und er einfach nur unzertrennlich waren.
Taehyung hielt seinen Blick weiterhin stur auf den Boden gerichtet, was vielleicht nicht seine beste Idee gewesen war. Denn er sah nur noch ein Paar glänzende Lackschuhe, ehe er einen harten, menschlichen Widerstand in seinem Weg spürte.
Der Student gab einen überraschten Laut von sich und machte wenige Sekunden später Bekanntschaft mit dem Dem Steinpflaster vor der Uni, ehe sich mehrere Becher Kaffee über ihn ergossen. Das Meiste auf seinen Schoß und seinen Hoodie, der sich sofort mit den heißen Getränken voll sog.
„Oh verdammt Taehyung!", hörte er eine Stimme und sah völlig verwirrt auf, während er versuchte, die ganze Situation zu realisieren. Taehyung spürte nicht mal den heißen Kaffee, so müde war der junge Student. „Fuck, tut mir so Leid!"
Der Kerl vor ihm ging in die Hocke, um Taehyung ins Gesicht sehen zu können. Und jetzt erkannte er endlich Hoseok, der sofort versuchte, ihm den Hoodie auszuziehen. Immerhin war der Kaffee brühend heiß gewesen.
„Gott, wieso schaust du denn nie, wo du hin läufst?", fragte der Barista und schaffte es nach ein paar Minuten, den Jüngeren von dem klitschnassen Oberteil zu befreien. Gott sei Dank hatte Taehyung noch ein Shirt darunter an. Doch auch das war nicht von der Kaffeedusche verschont geblieben.
„W-was machst du denn hier?", brachte Taehyung nach ein paar Minuten des perplexen Schweigens endlich raus. Er konnte immer noch nicht richtig realisieren, was in den letzten paar Minuten alles passiert war (Er bemerkte gerade noch, dass Hoseok ihn ausgezogen hatte).
Doch bevor Hoseok auch nur Anstalten machen konnte, dem Jüngeren zu antworten, hörte dieser auch schon ein paar Stimmen, die er lieber nicht hören wollte.
„Alter unser Kaffee!"
Oh Sehun und Kim Jongin. Zusammen mit ihren beiden kleinen Modepüppchen, die zwei Mädchen, die immer Sehuns und Jongin Begleitung waren.„Das kann ja wohl nicht dein Ernst sein Taehyung! Den bezahlst du uns!"
Hoseok richtete sich auf und nahm Taehyung an den Händen, um ihn ebenfalls auf die Beine zu ziehen. Doch der Jüngere hielt den Kopf gesenkt und wagte es nicht, den zwei Kerlen direkt ins Gesicht zu sehen. Hatte er etwa Angst?
„J-ja werde ich...", murmelte er leise und verbeugte sich tief. „T-Tut mir Leid..."
Gerade in dem Moment als sich Hoseok einmischen wollte nahm sich einer der Kerle, der mit den blonden Haaren, den fast noch vollen Becher mit Frappé Inhalt, schraubte den Deckel ab und kippte Taehyung den Rest über den Kopf.
„Pass das nächste Mal besser auf, wo du hin läufst, Loser", knurrte der Andere und zog dann mit seinem Gefolge ab, noch bevor der Barista etwas sagen hätte können.Völlig am Ende versuchte Taehyung das zähflüssige Getränk aus seinen Haaren zu bekommen, ehe er sich die völlig ruinierten Kopfhörer vom Kopf zog. Er hätte einfach nur noch heulen können.
„Komm... Du brauchst andere Sachen zum Anziehen..."
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Jaaaa, hier hätten wir auch schon Kapitel Zwei (ich glaub ich hab noch nie so schnell ein neues Kapitel geschafft xDein großes Dankeschön an dieser Stelle an RAWRccoon fürs Beta lesen und Korrigieren :3
Und natürlich an euch alle, für die Votes und die Kommentar~Lasst mich doch wissen wie ihr das Kapitel so findet. Konstruktive Kritik gerne erwünscht
-Lulu
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White-Chocolate-Strawberry-Frappé [VHope]
FanfictionDurch Zufall entdeckt der junge Student Taehyung ein kleines Café, das ihm nie zuvor aufgefallen war. Doch nicht nur der verdammt gute (aber teure) Kaffee veranlasst ihn dazu, immer wieder in den völlig Überteuerten Laden zu kommen und sein Geld au...