15.

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Die nächsten zwei Wochen zogen sich stark in die Länge. Immer wieder erwischte ich Walt und Pete dabei, wie sie sich erotische Blicke zuwarfen, bis ich eines Tages ihr gemeinsames Zelt betrat, da ich ihnen frisch gewaschene Bettlaken vorbeibringen wollte, als ich sie inflagranti wild kuschelnd ertappte.

Es tat mir weh, die beiden so glücklich zu sehen, denn ich konnte mir bei Leibe nicht erklären, wie die beiden sich sexuell näher kommen sollten. Die beiden waren männlich, also mit einem Phallus ausgestattet, wie sollte man da interagieren?

Stießen sie ihre Penisspitzen wiederholt aneinander?

Zogen sie gegenseitig an ihren Gemächten?

Oder ahmten sie mit ihren Kleinkalibern einen Schwertkampf nach?

Und würden alle diese Techniken in einer gemeinsamen Ejakulation enden?

Diese Fragen quälten mich seit Tagen bis in die frühen Morgenstunden und mir würde keine plausible Antwort darauf einfallen.

Irgendwann jedoch gewann ein anderes Thema meine Aufmerksamkeit für sich. Wir hatten immer noch keine Nahrung, weswegen Pattons ein paar der V-Ritter auf die Jagd schickte. Genauer gesagt waren es Harry, Zayn und Pete.

Nach zwei Tagen kamen sie völlig ausgelaugt mit 8 lebendigen Wildkaninchen im Schlepptau wieder zu uns zurück. Die drei Jäger versuchten verzweifelt, ihre Schützlinge in unser Lager zu treiben, doch die Nagetiere schienen scheu und stur zu sein, denn immer wieder rannten sie in eine andere Richtung, bis ihnen der Weg abgeschnitten wurde.

Die drei Ritter hatten allesamt ihre Arme ausgebreitet und versuchten mit Gestiken den Tieren ihren Weg zu verdeutlichen. Der Rest des V-Trupps beobachtete das Szenario, bis Zayn, Harry und Pete endlich das Lager erreicht hatten. Es dauerte zweieinhalb Stunden, bis alle wieder versammelt waren, da eines der Kaninchen stets zu flüchten versuchte.

"Och Gottchen, sind die nicht niedlich?!", schrie Liam zwei Oktaven höher, als sein normaler Umgangston und hoppelte zu der Beute.

Pattons wollte Liam klarmachen, dass die Kaninchen geschlachtet und gegessen werden würden, doch Liam drohte damit, die feuchtigkeitsspendende Tagescreme nicht mehr herauszurücken, wonach Pattons klein bei gab und die Tiere am Leben ließ.

Bald merkten wir, dass auch unsere Haustiere nichts mehr zu essen hatten, weswegen wir das nun ausgewachsene Saatgut an Radieschen und Salat ernteten und einen Bruchteil gleich den Kaninchen gaben und den Rest mitnahmen, um auf der Reise immer etwas dabei zu haben, um ihnen ihr Fressen geben zu können.

Und nun waren wir wieder unterwegs. Allen knurrte der Magen und fast jeder hatte zusätzliche Last, da er ein Kanickel tragen musste.

Ich ging neben Harry her, als der Trupp plötzlich stehen blieb.

"Was ist los?", fragte ich Harry.

"Wir sind da", antwortete er ernsten Blickes.

"In Halle?"

"Nein, Anne! Bist du bescheuert? Sie dich um, wir sind umgeben von Wald und Wiese! Wir sind an der Schlüsselstelle", genervt schüttelte er den Kopf.

"Okay, Anne geht zuerst!", schrie plötzlich Pattons von ganz vorne und mir rutschte das Herz in die Hose.

Harry schubste mich nach vorne, ich presste das Kaninchen fest an mich und bahnte mir den Weg durch die Menschenmenge. Als letztes ging mir Niall aus dem Weg und machte mir die Sicht frei auf den Fluss.

Er war reissend, er war schnell, er war angsteinflößend.

Und er hatte kein Erbarmen.
Es war ein Monster von Fluss.

Mir schossen Tränen der Verzweiflung in die Augen und ich schaute mich um, um nicht vielleicht doch jemanden zu erspähen, der den Vortritt wagte. Betretenes Schweigen und langsam sich schüttelnde Köpfe waren die Antwort auf meine stille Bitte.

"Annel!", rief ich nach meiner Schwester.
Annel lugte zwischen den Männern hervor und mit einer Geste zeigte ich ihr, zu mir zu kommen.

"Du gehst zuerst", kommandierte ich ihr, als hätte ich bei Pattons einen Kurs besucht.
Ohne mit der Wimper zu zucken ging sie an mir vorbei und durchquerte den Fluss! Laut zischend zogen die Mannen hinter mir die Luft ein.

Sie latschte durch das Wasser, welches ihr bis zu den Knöcheln stand. Am anderen Ende drehte sie sich um und blickte uns stolz und ein bisschen arrogant an.

Ich versuchte es ihr nach zu machen. Ich suchte nach ein paar Steinen im Wasser, an denen ich Halt finden konnte.

"Pass auf!", flüsterte Harry hinter mir, der beide Hände auf sein Herz gelegt hatte.

Ich testete, ob der Stein stabil war, und das war er, aber seine Oberfläche war das, was ich nicht berücksichtigt hatte. Ich verlagerte langsam mein Gewicht auf den Fuß, der am Stein stand.

Mit der Anspannung stieg auch der Druck, den ich mit meinen Armen auf den Körper des Kaninchens ausübte. Auf einmal zappelte es wild, da es dem Druck nicht gewachsen war und ich verlor das Gleichgewicht!

"Anne!", brüllte Harry meinen Namen, Todesangst stieg in mir auf.

Ich lag in diesem Fluss, und hatte keinerlei Anhaltspunkte! Ich war ihm schutzlos ausgeliefert.

"Hilfe!", ich lag mit dem Gesicht nach unten und schluckte Unmengen an Wasser. "H..Hilf...HILFE!"

Harry stand am Rand des Flusses und versuchte mir seine Hand zu reichen, doch er war zu weit weg.

"Warte hier!", rief er und drehte sich um, um etwas zu holen.

Kurz darauf schien meine Sauerstoffreserven beinahe ausgeschöpft, doch in diesem Moment kam Harry mit einem Stock, den er mir reichte, mit letzter Kraft klammerte ich mich daran und Harry zog und zog.

"Helft mir!", schrie er und alle krallten sich an Harry fest und zogen ebenfalls.

Endlich war ich aus meiner beinahe letzten Ruhestätte entkommen und lag kraftlos am Waldboden.

"Aaaaaah!", kreischte Liam und rannte auf den Fluss zu! Was hatte er vor?

Ich wand ihm meinen Blick zu und sah es. Das Kaninchen zappelte, wie ich zuvor in den Fluten. Liam griff todesmutig in das kühle Nass, um auch dieses zu retten. Bald darauf waren alle wieder an Land und es wurde ruhiger.

Während ich versuchte, mich von diesem Trauma zu erholen, schickte Pattons Annel auf der anderen Seite auf die Suche nach Ästen. Sie sollte eine Brücke bauen, um uns so eine gefahrfreie Überquerung zu gewährleisten.

Mir fielen die Augen zu und merkte noch, wie ich von jemandem hochgehoben und über den Fluss getragen wurde

MY OWN VIBRATOR (überarbeitet) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt