MY OWN VIBRATOR (überarbeitet)

25.

Entschuldigung, dass ich nicht geupdatet habe, aber es fällt mir zunehmend schwerer, hier kreative Scheiße zu schreiben. Und: dieser Vibrator hat Anne nicht entjungfert! Das kann (in Anne's Augen) nur ein Penis.

Alle der V-Ritter hatten ihren Weg in deren Nachtruhestätte bereits angetreten, als nur noch Liam und ich am Lagerfeuer die Stellung hielten.

Ich atmete schwer, denn dadurch, dass ich schon mehrere Stunden durch das am Lagerfeuer sitzen Druck auf meinen Unterleib ausübte, hatte ich große Schmerzen.

"Weißt du, ich habe starkes Heimweh. Immer wenn ich nachts in meinem Zelt liege, dann wird es mir am meisten bewusst, wie sehr ich an meinem Zuhause hänge", flüsterte er nostalgisch.

"Liam, wir teilen dasselbe Schicksal. Kurz bevor ihr unser Heim gestürmt hattet, traf ich mich mit einer Freundin, die mir von einem wunderschönen Erlebnis erzählte. Ich spürte großen Neid, denn auch ich wollte ein solches Erlebnis in meine Lebensereignis-Liste hinzufügen.", erklärte ich ihm mit zitternder Stimme "Ich fasste innerlich den Entschluss, meiner damaligen besten Freundin und jetzigen ärgsten Feindin, nachzueifern. Aber meine Mission wurde durch eure Razzia und damit einhergehende Verhaftung beendet."

Ich brach in Tränen aus, denn ich sah mich bereits in Halle, bei der großen Endschlacht, als Jungfer sterben.

"Anne! Was ist los? Erzähl mir, was dich mental so sehr heimsucht." Liam strich mir mit kreisenden Bewegungen am Rücken umher und machte sich sichtlich Sorgen.

Ich schüttelte den Kopf, denn ich war noch nicht bereit, ihm mein Geheimnis zu unterbreiten.

"Ich kann es dir nicht sagen, ich schäme mich zu sehr. Bitte erzähle du mir, weswegen du deine Heimat so sehr vermisst", gab ich ihm als Antwort und legte schniefend meinen Kopf an seine Schulter.

Er atmete einmal schwer ein und aus und begann seine Erzählung:

"Weißt du noch, damals? Als ich dir im Zuge des Erektionsstörungsstreits mit Niall und Harry von unserer Kindheit erzählt hatte?"

Ich nickte zustimmend.

"Harry und ich waren aufgrund unserer störungsfreien Sexualentwicklung sehr oft in ehrenamtlichen Vereinen Mitglied. Wir halfen im Gartenbauverein, dem Frauenbund, dem Schützenverein, der Landjugend, überall!

Als wir jedoch das achtzehnte Lebensjahr überschritten hatten, erhielten wir ein Schreiben des Frauenbunds. Und dieser Brief veränderte unser Leben..."

Gespannt richtete ich mich auf und studierte seine Gesichtszüge.

"Anne es war kein gewöhnlicher Brief. Es war ein Hilfeaufruf. Die Frauen wussten um unsere Tatkräftigkeit, Kraft und Durchhaltevermögen, da wir dort immer die von den Frauen gebackenen Kuchen ins Vereinsheim trugen. Wie dem auch sei: im Brief stand geschrieben, dass einige Damen unseres Heimatdorfes früh verwitwet wurden.

Das Problem war also, dass sie sexuell noch richtig in Schuss waren, jedoch keinerlei Abnehmer für ihre sexuelle Energie hatten.

Und so kam es, wie es kommen musste: Wir statteten den Witwen, natürlich absolut diskret und streng vertraulich, Hausbesuche ab und befreiten sie von ihrem Unterleibsdruck."

Schon als er das letzte Wort ausgesprochen hatte, kam mir mein Schmerz wieder in den Sinn, aber ich versuchte, mich so gut wie möglich auf Liams novellenartige Nacherzählung zu fokussieren.

"Eines Tages hatte ich Bereitschaftsdienst, als ich bekam eine Anfrage von Hausnummer 9. Es war Frau Möslinger. Nicht ahnend, was mich dort erwarten würde, machte ich mich also auf den Weg dorthin. Ich erwartete, meinen Auftrag zu erfüllen, wie jeden anderen auch. Aber ich betrat den Hausflur und der Geruch verriet mir, dass dieser Besuch in die Geschichte eingehen würde.

Sie rief meinen Namen und ich folgte den Schallwellen zu einer Tür, welche in die Küche führte. Frau Möslinger stand splitterfasernackt mit einem Blech Pommes in der Hand vor mir und strahlte mich an. Stürmisch legte sie das Blech ab und begann, mir die Klamotten vom Leibe zu reißen. Ich wusste nicht, wie mir geschah, denn eine solche Vehemenz hatte ich zuvor noch nicht erlebt."

Ich merkte zusehends, wie mir die Erzählung zusetzte, da ich viel Neid verspürte, dass Liam und Harry meinen Traum als Beruf ausführen durften.

"Sie schmiss mich auf den Küchenboden und fütterte mich während unseres Liebesaktes pausenlos mit Pommes..."

Liam blickte starr in den Nachthimmel und schien sich selbst in einer unaussprechlich erotischen Reminiszenz zu verlieren.

"Liam, erzähl weiter!", stieß ich ihn mit dem Ellenbogen in die Seite und brachte ihn zurück ins Präsens.

"Entschuldige, ich war von Erinnerungen gefesselt. Ich besuchte Frau Möslinger jede Woche und verlangte keine Besoldung, da ich es teils mehr zu genießen schien, als sie. Aber als Pattons uns auf seine Vibratormission aufmerksam machte, wusste ich, dass ich als Teilnehmer dort agieren musste. Denn stell dir vor, Anne: Wenn ich nach geglückter Mission dieses Vibratorimitat habe, dann können Frau Möslinger und ich schon bald auf Wolke Sieben schweben!

Aber ich merke jetzt, dass diese Aufgabe hier unlösbar scheint, denn dieser Vibrator ist Hunderte von Kilometer von uns entfernt!"

Ich blickte zu Boden und fühlte mich schlecht dafür, diese ehrenhaften Männer so sehr leiden zu lassen.

Doch dann holte Liam ein Bild aus seiner Brusttasche. Es zeigte eine Frau, womöglich Frau Möslinger, umringt von Pommes. Liam blickte mit einem verträumten Lächeln darauf und sprach:

"Das gibt mir Kraft, Anne. So unendlich viel Kraft..."

Wieder legte ich schweigend meinen Kopf auf seine Schulter. Einige Minuten saßen wir so am Lagerfeuer, als Liam die Stille unterbrach:

"Ich habe dir nun von meinem Geheimnis erzählt, jetzt sagt du mir deins!"

"Ich bin noch Jungfrau."

Liam sprang mit einem Satz auf und starrte mich mit großen Augen an.

Ich blickte ihn ebenso schockiert an. Als er sirenenartig zu kreischen begann und in den dunklen Wald sprintete.