19.

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Anne

Völlig perplex stand ich nackt vor Harry und der Schneiderin, welche ihre Hände in die Hüften gestemmt hatte und ihn strengen Blickes beobachtet.

Harry wischte sich seinen Mund ab und atmete schwer.

Ich hingegen löste meinen Blick langsam von ihm und richtete meinen Fokus auf meine Brüste. Ich zog die Mundwinkel nach unten und hob die Augenbrauen.

Angestrengt wechselte ich von der linken zur rechten Brust hin und her, um einen Unterschied zu erkennen. Mir fiel keiner auf, weswegen ich meine Hände nahm und beide Brüste hob. Ich wog sie ab und schloss meine Augen, um nur das Gewicht zu spüren.

Doch wieder merkte ich keinen Unterschied.

Hatte ich etwa kein Wahrnehmungsgefühl?

"Und? Merkst du's auch?", fragte Harry mich hoffnungsvoll.

"Nein...", flüsterte ich angestrengt, meine Augen immer noch geschlossen.

"Aber ich war mir so sicher!", antwortete Harry nun verzweifelt.

"Aber ich merke, sehe, fühle, schmecke oder höre keinen Unterschied!", erklärte ich ihm, immer noch konzentriert.

"Lass mich das nochmal überprüfen", sagte er, ich öffnete die Augen und sah ihn auf mich zukommen.

Mit einem Lächeln auf den Lippen kam er auf mich zu und streckte seine Arme aus und deutete mir mit einer Handbewegung an, meine Hände von meinen Brüsten zu entfernen.

Ich tat, wie mir befohlen und fürchtete mich vor Harrys Reaktion. Doch anders als erwartet hatte er keinen Würgreiz, sondern fasste mir beherzt an den Busen.

Auch er hob immer wieder an, um einen Unterschied im Gewicht zu spüren, doch auch er kam zu keinem Ergebnis. Er lehnte sich mit dem Oberkörper zurück, um mit seinen Augen auf der gleichen Höhe zu sein.

"Da hab ich mich wohl vertan! Die sind absolut gleich." Er lächelte mich an, als er wieder in seine normale Körperhaltung zurückkehrte und schnippste mir an den linken Nippel, was mir ehrlich gesagt schmerzen bereitete. "Komm, such der ein Kleid aus, damit wir wieder zurückgehen können."

Ich war ein wenig überrumpelt und hielt mir meinen Nippel, der noch ein wenig schmerzte.

Die Schneiderin, die sich bislang komplett im Hintergrund hielt, blühte nun auf und kam aus einem Redeschwall, welch teure Baumwolle dies doch war, gar nicht heraus.

"Halten sie ihre Gosch und ziehen sie ihr das Kleid über! Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!", befahl Harry äußerst uncharmant und fummelte sich an seinem Hosenschritt herum.

"Sie sind so gemein!", schrie die Schneiderin und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

Laut schluchzend kam sie zu mir und stülpte mir die teure Baumwollkreation über meinen Körper.

"Hrrrrrrr...", hörte ich Harry leise, als er mich musterte. Erneut rutschte er am Stuhl herum und zupfte an seiner Hose. Was hatte er? Quälten in Hämorrhoiden? Musste er pinkeln?

"Das hier gefällt mir sehr gut! Das würde ich gerne nehmen, wie viel kostet denn das gute Stück?", erkundigte ich mich und erstarrte plötzlich. Wir hatten gar kein Geld dabei!

"28.000 Mark.", schniefte sie.

"Hören Sie mir zu, sie Dampfnudel!", ergriff nun wieder Harry die Initiative.

Die Schneiderin wurde erneut von Harrys Beleidigung aus der Bahn geworfen und umarmte sich selbst.

"Wir haben kein Geld, weswegen wir das Kleid nicht mit Geld, sondern mit Dienstleistungen bezahlen müssen", verkündete er streng. Er wirkte richtig autoritär.

Und es machte mich scharf.

"Ich wüsste aber keine Dienstleistung, für welche ich sonst 28.000€ bezahlen müsste", stellte die Schneiderin klar.

"Ich schon", grinste Harry „Ich habe einen Vorschlag: so wie Sie aussehen haben sie mit Sicherheit keinen Mann. Das bedeutet also, dass sie in keinerlei sexuelle Genüsse kommen. Das könnte ich ändern."

Mir blieb die Spucke weg.

Harry wollte freiwillig mit dieser aufgedunsenen Feierabendsemmel knödeln, aber muss sich übergeben, wenn er mich nackt sieht? Der Schmerz saß tief in mir, ebenso wie der Vibrator.

Die Schneiderin jedoch hob entzückt die Augenbrauen und ich hätte ihr am liebsten jedes ihrer Kopfhaare einzeln ausgerissen.

"Das ist ein verlockendes Angebot! Na kommen Sie, junger Mann, oben ist das Schlafzimmer!", forderte sie meinen Harry auf, ihr zu folgen.

Es trieb mir den Schweiß auf die Stirn und ehe ich mich versah, war ich vor Harry gestürmt, um ihn davon abzuhalten, seinen Penis in der Vagina dieser Frau hin und her zu bewegen.

"STOPP! DAS LASSE ICH NICHT ZU!", intervenierte ich.

"Anne, führ dich nicht so auf, wie sollen wir das Kleid sonst bezahlen?", fragte mich Harry und stieß mich von sich.

Die Schneiderin warf mir tödliche Blicke zu, die ich jedoch gekonnt ignorierte, als ich sagte:"Wir zahlen es überhaupt nicht! Ich will kein neues Kleid. Komm, wir gehen zurück!"

Ich zog das Kleid aus, nahm mein Altes in die Hand und zerrte Harry aus dem Laden.

Er schien ein wenig sauer zu sein, denn er sagte am Rückweg kein Wort. Auch von seinen Gentlemanmanieren war nichts mehr übrig, denn mein Kleid musste ich selber in der Hand tragen.

MY OWN VIBRATOR (überarbeitet) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt