Kapitel 10

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Der Hobbit hatte mich nicht bemerkt. Er setzte sich auf einen großen Stein und griff in das Innere seiner Jacke. Ich schlich näher. In seiner Hand befand sich ein großer Stein. Er strahlte, als ob das Universum in ihm eingeschlossen wäre. Mit großen Augen ging ich näher. "Bilbo." Er zuckte zusammen und versteckte den Stein sofort. "Du hast ihn also." "Nelda, du darfst es ihm nicht sagen. Es würde nichts helfen." "Zeig mir ihn nochmal. Sofort!" Etwas verunsichert holte er das Juwel wieder hervor. "Es ist so wunderschön", flüsterte ich. Vorsichtig streckte ich meine Hand aus. Ich wollte ihn berühren. Um jeden Preis! Bilbos Hand zitterte. "Nelda, ist alles in Ordnung?" Ich war wie gefesselt, doch langsam wandte ich meinen Blick ab. Ich sah in Bilbos braune Augen, und der Zauber erlosch augenblicklich. "Versteck ihn! Thorin darf ihn niemals finden!" Der Hobbit nickte und ließ den Stein folgsam in seiner Jacke verschwinden. Von unten hörten wir auf einmal seltsame Geräusche. "Sind das die Zwerge? Was machen sie da?" Wir standen auf und eilten nach unten. Vor dem zerstörten Haupttor hatten sich alle Zwerge versammelt und schleppte Steine, sodass die Öffnung immer kleiner wurde. Inmitten der Zwerge stand Thorin und beobachtete alles genau. Ich lief zu ihm. "Was macht ihr hier?" "Die Menschen der Seestadt haben sich in den Ruinen von Thal niedergelassen. Wir müssen verhindern, dass sie in den Berg eindringen und das Gold stehlen." "Aber sie haben Recht auf einen Teil des Goldes! Du hast es ihnen versprochen." "Pah!" Thorin spuckte aus und wandte sich von mir ab. "Du solltest dich ausruhen. Wir haben einige Zimmer gefunden, die noch bewohnbar sind." "Redest du mit mir, oder bietest du gerade der Wand einen Schlafplatz an?", fragte ich ärgerlich. "Bis dann, Nelda." Ich schnaubte wütend. Bilbo fasste mich am Arm. "Komm, ich zeige dir die Zimmer."

Auf dem Weg, schwieg ich. Auch Bilbo sagte kein Wort, bis wir angekommen waren. Er deutete auf eine Tür. "Dahinter." Ich nickte und öffnete die Tür. Es war staubig, aber hell erleuchtet. Zerbrochene Möbel lagen auf dem Böden. Die Zwerge hatten etwas Platz geschaffen und Decken ausgelegt. Ich setzte mich und kramte in meinem Rucksack. Den schwarzen Umhang trug ich immer noch, sowie die Rüstung aus Bruchtal. Doch beides war abgenutzt und schmutzig. Ganz unten in meiner Tasche fand ich meine Kleidung, die ich getragen hatte, als Thorin mich fand. Ich drehte Bluse in meiner Hand. Sie war sauberer, als meine anderen Sachen, aber sie erinnerte mich an den Düsterwald. Ich fuhr vorsichtig über den Stoff. Er wirkte so vertraut. Jetzt da ich mich wieder erinnern konnte, wusste ich nicht, wie ich mich entscheiden sollte. Ich hatte die Zwerge kennengelernt, das Beste, was mir jemals passiert war. Sie hatten mich aufgenommen und ich könnte im Erebor leben. Auf der anderen Seite lag mein Herz im Düsterwald, egal wie oft ich weglaufen würde. Ich hatte dort die meiste Zeit meines Lebens verbracht und auch dort hatte ich eine Familie. Ich fuhr noch einmal über die hübschen Knöpfe der Bluse und entschied mich, sie anzuziehen. Ich zog mir meine Hose über und schlüpfte in die Schuhe. Meine Haare, die ich lange Zeit zusammengebunden hatte, befreite ich aus dem Haarband und ließ sie offen über die Schultern fallen. Seufzend dachte ich an Thorin. Ob er jemals geheilt werden würde? Ob er mich jemals wieder mit diesem liebevollen Blick ansehen würde? Ich beschloss zu ihm zu gehen und  mit ihm zu sprechen. Ein Stein konnte nicht mehr wert sein, als Menschen. Selbst für einen Zwerg. Ich fand alle Zwerge vor dem, mittlerweile, verschlossenen Eingangstor. Thorin schien mit jemanden zu sprechen. Seine wütenden Stimme war gut zu vernehmen. Gerade drehte er sich um und sah die Zwerge und Bilbo an, die ihn erwartungsvoll ansahen. Er brüllte: "Verschwindet!!", in Richtung der Steine. Bilbo sah Thorin erschrocken an. "Thorin, die Menschen brauchen unsere Hilfe." Es ging anscheinend um die Bewohner der Seestadt. "Ich werde ihnen nichts geben!", rief Thorin laut. "Falls du es noch nicht bemerkt hast, vor unseren Toren steht ein Elbenheer, nicht zu schweigen, von hundert zornigen Fischern. Wir sind deutlich in der Unterzahl." "Nicht mehr sehr lange." "Wie meinst du das?" "Wartet ab, Master Beutlin." Bilbo schwieg. "Los, folgt mir in den Thronsaal!" Wir alle liefen ihm brav hinterher. "Wir werden nicht weichen, weil uns ein paar Elben und Menschen bedrohen, wir werden hierbleiben und unser Gold beschützen!" Keiner traute sich zu antworten. "Ich will, dass alle weiter nach dem Arkenstein suchen!" Einige nickten verängstigt, die meisten starrten traurig zu Boden. "Ich habe euch hierherbestellt um euch zu zeigen, weshalb die Düsterwaldelben hier sind." Was? Die Elben waren aus dem Düsterwald? War vielleicht Vater da? Ich wollte mit ihm sprechen, es gab noch so viel ungesagtes. "Deshalb!" Thorin deutete auf eine unscheinbare Kiste. "Nelda, bitte öffne sie!" Ich nickte. In der Kiste lagen die schönsten Edelsteine, die ich je gesehen hatte. Es war als ob das Sternenlicht in ihnen eingearbeitet war. "Ich kenne diese Steine", murmelte ich. "Was?", rief Thorin. "Mein Mutter trug sie einige Zeit, als ich noch ganz klein war, doch dann verschwanden sie von einem Tag auf den Anderen. Vater sagte, die Zwerge hätten sie und würden sie nicht zurückgeben", sagte ich lauter. Thorins Augen blitzten wütend. "Lüge! Alles Lüge!" "Ich denke nicht." Er kam langsam auf mich zu. "Du glaubst also, ich würde von den Elben stehlen? Ich würde nicht die Wahrheit sagen?" "Thorin", versuchte Dwalin ihn zu beruhigen. "Denkt das noch jemand hier?", schrie Thorin. Alle schüttelten den Kopf. "Gut, und jetzt raus hier! Sucht den Arkenstein!" "Thorin!" Er sah mich an. Er war rasend vor Wut. "Was willst du?" "Wieso ist dir dieser Stein mehr wert, als deine Ehre? Als deine Freunde? Wieso riskierst du einen Krieg für einen Stein?" "Wie kannst du es wagen? Der Arkenstein ist das Herrschersymbol meines Volkes. Ohne ihn bin ich nichts." "Du warst immer jemand. Jemand besseres." "Schweig!" Thorin holte aus und schlug mir fest ins Gesicht. Erschrocken taumelte ich zurück. "Dreckiges Elbenweib! Du willst das Juwel nur für dich und dein Volk! Wie konnte ich so blind sein? Du bist eine abscheuliche Lügnerin! Ich will dich nie wieder sehen! Verschwinde!" Ungläubig sah ich ihn. Ich wollte etwas sagen, doch Dwalin stellte sich zwischen uns. "Geh besser, Nelda", flüsterte er. Ich drehte mich um und rannte aus dem Saal. Ein paar Gänge weiter lehnte ich mich zitternd gegen eine Wand. Vorsichtig fuhr ich mir über mein Gesicht. Meine Nase blutete und pochte schmerzhaft. Thorin hatte gut getroffen. Ich biss die Zähne zusammen, um nicht zu weinen, doch meine Augen brannten. "Nelda", hörte ich eine leise Stimme. Bilbo war mir gefolgt. "Komm heute Abend zum Wall. Um Mitternacht. Bis dahin, bleibe besser versteckt." Ich nickte. Bilbo sah mich mitleidig an. "Brauchst du jemanden um zu reden?" "Nein." "Dann komme wenigstens mit, damit wir deine Nase verarzten können." "Elbisches Wunden heilen sehr schnell. Ich brauche keine Hilfe." Der Hobbit nickte traurig und verabschiedete sich. Er hatte bemerkt, dass ich alleine bleiben wollen. Ich rutsche an der Wand herunter und vergrub meinen Kopf in den Händen. Jetzt rollten mir doch einige Tränen über die Wange. Trotzig wischte ich sie weg. Es war nicht Thorin gewesen, der zu mir gesprochen hatte. Es war ein Monster. Ich blieb noch einige Zeit an Ort und Stelle sitzen. Irgendwann rappelte ich mich auf und ging leise zu dem Zimmer, in dem meine Sachen lagen. Zu meiner Überraschung hatten sie alle Zwerge hier versammelt. Bilbo lächelte mir zu. "Was macht ihr denn hier?" "Wir wollten sichergehen, dass es dir nicht zu schlecht ging", sagte Bofur. "Bilbo hat uns erzählt, dass er dich, sobald es dunkel wird, nach Thal bringt. Hier ist es wirklich zu gefährlich für dich. Thorin ist jähzornig." "Das ist furchtbar lieb von euch." Ich hatte schon wieder Tränen in den Augen. Kili und Fili grinsten. "Sobald Thorin wieder geheilt ist, wird er sich entschuldigen", sagte Fili. "Ja, und wenn nicht, werde ich ein Wörtchen mit ihm reden. So eine Tante, wie dich, findet man nicht nochmal." Daran hatte ich gar nicht gedacht. Ich wäre für die Beiden so etwas, wie ihre Tante. "Das ist lieb von euch", ich umarmte beide gleichzeitig. "Und ich dachte, ihr habt alle die Hoffnung aufgegeben." Ich sah von einem Zwerg zum anderen. Alle schüttelten den Kopf. "Wir halten zu unserem König, möge kommen, was wolle. Wir sind sicher, dass er siegen wird", sagte Dwalin. Alle nickten zustimmend. Ich lächelte. "Ihr seid die treusten Geschöpfe Mittelerdes, die ich je kennengelernt habe." Balin räusperte sich. Er lächelte schief, offenbar ging ihm alles sehr nahe. "Wir haben deine Sachen gepackt. In der Waffenkammer, die Bombur und Bifur vorhin durchsucht haben, fanden sie einen alten Dolch. Wir haben ihn geschliffen. Er soll dir gehören. Es war ein leicht angerosteter Dolch, doch sehr scharf. Er war ungefähr so lang, wie mein Unterarm und lag gut in der Hand. Eine ausgezeichnete Arbeit der Zwergenschmiede. "Vielen Dank." Nach und nach verabschiedeten sich die Zwerge, ich umarmte sie alle einzeln. Schließlich stand nur noch Bilbo in dem Raum. "Wir sollten langsam los." War es schon so spät? Tatsächlich war es draußen schon stockdunkel. Wir kletterten den Wall hinauf und seilten uns vorsichtig ab. "Bilbo, du willst mich doch nicht nur begleiten, oder?", fragte ich, als wir wieder Boden unter den Füßen hatten. "Nein, ich will Bard den Stein bringen. Er soll mit ihm verhandeln, so kann ein Krieg verhindert werden." "Clever." Gemeinsam liefen wir schnell über das weite Feld auf Thal zu. Einige Fackeln waren aufgestellt, Elben waren auf den Turmruinen positioniert. Menschen liefen durch die engen Gassen, suchten Schlafplätze und versuchten sich an einem Feuer zu wärmen. Bilbo und ich gingen durch die Straßen, bis wir auf einen großen Platz stießen, auf dem ein Zelt standen. Wir schlichen uns näher. "Sie werden sich ergeben müssen. Ich habe ein Heer und auch ihr habt etliche kampffähige Männer vorzuweisen." Das war doch mein Vater! Bilbo hob die Zeltplane. "Das wird sie nicht aufhalten." Erschrocken drehten sich Thranduil und Bard um. Eine Stimme sagte belustigt: "Bilbo Beutlin." "Du wirst mich doch nicht vergessen haben, Gandalf", sagte ich und trat aus dem Schatten. "Wie könnte ich, meine liebe Malrín." Ich sah ihn erstaunt an. "Ihr wusstet es?" "Natürlich, doch hielt ich es nicht für klug, euch mit der Wahrheit zu überhäufen, es war wichtig, dass ihr sie selbst herausfindet." Ich schüttelte leicht verärgert den Kopf. Typisch Zauberer! "Was machst du hier? Solltest du nicht bei deinen Zwergen sein?" Mein Vater sah mich verwirrt an. "Lange Geschichte", winkte ich ab. "Wir sind gekommen, um euch etwas zu geben. Vielleicht kann der Krieg so verhindert werden!" Bilbo holte den Arkenstein hervor. Bard schluckte und Gandalf schnappte nach Luft. Thranduil riss die Augen leicht auf. "Wieso habt ihr das getan?", fragte er den Hobbit. "Ich habe es für die Zwerge getan. Auch wenn sie manchmal anstrengend sind und stur, sind sie die Treusten und Mutigsten, die ich je kennenlernen durfte. Ich will ihnen helfen, wenn ich kann." Ich lächelte. Bilbo sagte, die Zwerge wären treu und mutig, doch er war sich bestimmt nicht bewusst, dass er in diesem Moment, die ehrlichste, tapferste und aufrichtigste Person in ganz Mittelerde war. Gandalf nickte Bilbo zu. "Komm mit mir, ich werde dir ein Bett geben." Folgsam verschwand der kleine Hobbit mit dem Zauberer. Thranduil starrte mich an, doch ich wich seinem Blick aus. Bard trat nervös von einem Fuß auf den anderen, räusperte sich und verließ das Zelt daraufhin wortlos. "Malrín..." Mein Vater hatte leise angefangen zu sprechen. "Ich weiß, dass in letzter Zeit zwischen uns nicht alles so war, wie es sein sollte. Ich habe dich unter Druck gesetzt und deine Wünsche nicht beachtet. Ich wollte das Beste für mich. Dies macht mich zu einem furchtbaren Vater. Ich habe es erst eingesehen, als du verschwandst und Legolas sich von mir abwandte. Aber als du fort gingst, ohne eine Nachricht zu hinterlassen und wir dich nicht finden konnten, dachte ich, du wärst tot. Es war schrecklich für mich, aber auch für deinen Bruder. Wir haben uns jeden Tag gestritten. Er gab mir die Schuld für deine Flucht. Ich wollte es nicht einsehen. Und jetzt bist du zu uns zurückgekehrt, doch es ist schlimmer, als ich dachte. Wenn ich dich mit diesen Zwergen sehe, werde ich wütend. Du bringst ihnen so viel Liebe entgegen, die sie auf ihre Art erwidern. Ihr liebt euch, wie eine Familie. Uns hingegen, siehst du mit Hass an. Es ist das schlimmste Gefühl, dass mir jemals widerfahren ist. Es ist meine Schuld, dass ich deine Liebe verloren habe, aber ich habe es auch deinen Bruder angetan. Wenn deine Mutter mich jetzt sehen könnte, würde sie mich auf Ewig hassen. Sie würde es mir nie verzeihen. Ich werde es mir nie verzeihen." Er hatte sich auf einen Stuhl fallengelassen und das Gesicht in den Händen vergraben. Er hatte jetzt nichts mehr von einem kalten, eitlen König. Er wirkte alt und schwach. "Es tut mir so leid", hörte ich seine Stimme schwach. Ich kniete mich vor ihn und umfasste seine kalten Hände, mit meinen Warmen. "Ada", sagte ich leise. Er blickte mich an. In seinen Augen schimmerten Tränen. "Ich habe dir schon längst verziehen. Ich liebe dich und Legolas über alles, aber ihr müsst meine Liebe teilen." Ich lächelte ihm zu. "Ich hatte Zeit zum Nachdenken und mir ist klar geworden, dass wir manchmal zu wenig miteinander geredet haben. Vielleicht wäre dies alles dann nicht passiert, aber es gut so, wie es ist. Ich hätte Bilbo, Gandalf und die Zwerge nie kennengelernt. Ich hätte mich nie in Thorin verliebt." Meine Stimme brach. Seit ich hier war, hatte ich nicht mehr an ihn gedacht. "Was ist geschehen?" Mein Vater hatte bemerkt, das etwas nicht stimmte. "Ihr dürft nicht gegen die Zwerge kämpften! Thorin ist besessen! Es ist nicht er!" "Malrín, was hat dieser Zwerg getan? Sag es mir!" Ich schwieg. Er sah mich lange an. Dann flüsterte ich. "Er hat mich geschlagen und verstoßen." "Ich kann es nicht glauben! Und du hältst immer noch zu ihm!" "Ja, weil ich ihn liebe." Thranduil schüttelte den Kopf. "Du bist wie deine Mutter, ich habe sie nie verstanden. Die Gründe ihrer Handlungen waren mir verschleiert, doch sie hatte immer Erfolg." "Ich würde mich gerne an sie erinnern, aber es gibt kein Grab, keine Erinnerung. Nichts." "Sie hat euch geliebt. Dich und Legolas. Sie war so glücklich, als sie dich im Arm hielt. Ich werde es nie vergessen. Sie lag in ihrem Bett und du in ihrem Arm. Durch das große Fenster fiel das goldene Licht der aufgehenden Sonne. Es hat auf dich geleuchtet und du sahst aus, wie von den Valar gesegnet. Ich stand neben euch und war so glücklich. Deine Mutter hat zu mir gesehen. Sie sagte nur ein Wort: Malrín. Ich wusste, was sie meinte. Die Dame, gekrönt mit Gold. So entschieden wir über deinen Namen. Als dann nach einigen Jahren Legolas auf die Welt kam, hast du dich zu deiner Mutter gesetzt und sie angelacht. Du hast gesagt, dass du es wunderbar findest, dass du einen Bruder hast, weil er dann mit dir spielen kann. Deine Mutter hat gefragt, ob du eine Idee für seinen Namen hast, aber du hast den Kopf geschüttelt. Daraufhin hat sie dich nach draußen geschickt, du solltest dich umschauen. Bald bist du wieder gekommen. Sie hat dich gefragt, was du gesehen hast und du hast geantwortet: Grüne Blätter und bunte Pflanzen. So hat deine Mutter entschieden deinen Bruder Legolas zu nennen. Legolas Grünblatt und Malrín Goldkrone. Ich war so glücklich, deine Mutter war so glücklich. Ich werde es nie vergessen." Nachdem er geendet hatte, rann eine Träne über seine Wange. "Du liebst Mutter immer noch, habe ich Recht?" Er nickte. "Und ich liebe Thorin immer noch, egal was er getan hat, oder was er tun wird." Thranduil sah mich lange an. "Dann soll es so sein. Ich will eurer Liebe nicht im Wege stehen. Lebe dein Leben, wie du es möchtest. Ich will dich wieder fröhlich sehen." Ich lächelte ihm zu. "Ich will dabei sein, wenn ihr mit ihm verhandelt." "Natürlich." "Ich brauche ein Pferd." "Ainu ist mit uns hier." "Wie bitte?" Gestern ist er in der Stadt aufgetaucht. Er ist ein ungewöhnliches Pferd." "Das stimmt." "Malrín, falls es morgen doch zum Krieg kommt..." "Ich werde mitkämpfen! Ich werde mich nicht verstecken!" "Ich wollte dich bitten, einen Teil meines Heeres zu führen. Ich würde gerne deine Kampfkünste sehen." "Vielen Dank." "Ich weiß, dass du die Zwerge nicht bekriegen wirst, doch ich denke dass es morgen nicht mehr um einen Streit zwischen Elben und Zwergen geht. Es liegt etwas in der Luft." Ich wusste, was er meinte. "Ich werde mich nun schlafen legen." Er lächelte schief. "Ich habe dich lieb, Ada", sagte ich, als ich das Zelt verließ. "Ich dich auch, Marí", hörte ich ihn sagen, als ich in die kühle Nacht trat.  

Das Mädchen ohne VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt