Kapitel 14

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Steves Sicht:

Wir starrten alle Kelly und Max an. Wie konnte ein normaler Anhänger Felix das Leben retten? Oder war das gar kein normaler Anhänger?

Kelly nahm sich zögernd die Kette ab und hielt sie Max hin. Dieser griff nach ihr: "Ihr wird nichts passieren", sagte er ruhig und ging dann zu Felix. Wir alle hielten die Luft an, während Max den rechten Arm von dem Kranken hob und mit dem Zeigefinger daran entlangstrich, bis er am Unterarm anhielt. Weiterhin sagte niemand ein Wort. Max schraubte den Stein ab und hielt ihn, mit der Spitze nach unten, zu dem Ort, wo er angehalten hatte. Er begann zu leuchten und strahlte sein blaues Licht in die ganze Hütte aus. Keiner bewegte sich und verfolgte, wie ein kleiner blauer Blitz nach unten zuckte und durch die Haut drang.

Ein paar Sekunden später schlug Felix seine Augen auf. Ich atmete scharf ein. Wie hatte Max das gemacht? Oder besser gesagt der Kristall?

"Was...Ist passiert?", stotterte Felix. Max trat ein paar Schritte zurück, so dass wir zu Felix konnten. Ich schaute zu Max. Dieser schaute nachdenklich und verträumt den Kristall an. Auch Kelly beobachtete ihn mit zusammengekniffenen Augen. "Ich denke das ist meine", zischte sie und nahm ihm den Kristall und die Kette aus der Hand. Max sah etwas verwirrt auf, als ob er gerade aufgewacht wäre.

Kelly, die immernoch Max misstrauische Blicke zuwarf, hing sich die Kette wieder um und ging dann zu Felix.

Ich stattdessen ging zu Max und stellte mich neben ihn. "Wie hast du das gemacht?", fragte ich. "Ich kenne mich einfach aus", wehrte dieser ab. "Hat dir der Chef das erklärt?" "Versteh es doch endlich! Der Chef vertraut Manuel und mir nicht. Er gibt uns keinerlei Informationen. Wir wissen kaum mehr als ihr. Ist das so schwer zu verstehen?", fuhr er mich an. Im Raum wurde es wieder still. "Schon gut", beruhigte ich ihn etwas beleidigt und ging zu Felix.

~

"Vertrau' mir einfach, Steve!", drängte Rick mich. "Aber was ist mit Ju?" "Ich habe es dir doch gerade erklärt! Komm erst einmal tiefer in den Wald" "Nein. Ich weiß was ihr meint. Aber ich finde das keine gute Idee" Rick sah mich gestresst an. "Ju hat es selbst vor geschlagen!" Shantis und Lucas Worte hallten mir durch den Kopf. Sie hatten recht. Wenn Rick nicht wollte, dann würde ich alleine fahren! Mir war das hier zu riskant!

"Ich werde fahren. Mit Ju und Shanti. Es tut mir leid", murmelte ich. "Bist du dir sicher?" Ich nickte bloß und umarmte Rick. Dann verabschiedete ich mich noch von Emrah, Felix, Kelly, Vik und Rob. Als ich bei Luca ankam, wehrte dieser ab. "Ich komme mit dir. Ich weiß was ich selbst gesagt habe und glaube an meine Worte. Wenn die anderen das nicht tun, ist das ihre Schuld. Außerdem vermisse ich Seppel und Max" "Gut. Bis in ein paar Wochen dann", winkte ich den anderen zu und ging mit Luca los, Richtung Steg.

Als wir ankamen, sahen wir Julien und Shanti diskutieren. "Wir fahren mit. Kommt ihr?", fragte ich und setzte mich in das Boot. Der Mann darin schaute mich etwas überrascht an. "Das geht doch von dem Gewicht, oder?", fragte Luca, der sich neben mich setzte. "Ähm, ja", stotterte dieser.

"Wo sind die anderen?", fragte Shanti. "Die kommen doch nicht" Ich nickte ins Boot. Widerwillig stiegen sie und Ju ein. Dann fuhren wir los. Shanti distanzierte sich wärend der Fahrt ein wenig von Ju, was mich nicht wirklich überraschte. So gut sich die beiden auch während der letzten drei Wochen verstanden hatten, jetzt hatte Julien sie belogen und das verzieh sie ihm natürlich nicht ohne weiteres.

"Gib deinen Arm her", murmelte der Fahrer. Ich schaute verwirrt auf und hielt brav den linken Arm vor. "Den anderen", befahl er. Ich warf Luca einen Blick zu und hielt dann den anderen hin. Der Mann hatte ein Gerät in der Hand, das etwa so groß wie seine Hand war. Er presste es auf meinen Unterarm. Ein starkes Stechen breitete sich an der Stelle aus.

Ich fluchte leise und zog meinen Arm schnell zurück. Es hatte eine kleine Wunde hinterlassen. "Was ist das?", fragte ich etwas wütend und drückte meinen Daumen auf die Wunde, denn das Blut floss bereits heraus.

Der Mann ging zuerst nicht auf meine Frage ein und öffnete eine kleine Klappe an dem Gerät. Dort fiel eine etwa ein Centimeter, flache Platte heraus. "Ein Chip", murmelte er nur und steckte diesen in eine kleine Tasche. Dann schaute er Luca auffordernt an. Dieser wirkte ziemlich unsicher, als er seinen rechten Arm vorstreckte. Auch dort holte der Mann gekonnt den Chip heraus. So auch bei Shanti und Julien.
Als er fertig war, drehte er sich wieder nach vorne und sagte weiterhin kein Wort.

Die restliche Fahrt verlief ohne weitere Zwischenfälle, sodass wir nach etwas mehr als einer Stunde, am Festland ankamen.

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