Kapitel 13

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Ricks Sicht:

Ich drückte die Tür zu der Hütte vorsichtig auf. So weit ich wusste, waren Max und Manuel Jagen und Shanti, Ju, Max und Paola befanden sich in dem kleinen Hölzernen Haus.

Als ich eintrat und mich umsah, konnte ich keinen meiner Freunde entdecken. Steve, der hinter mir ging, streckte seinen Kopf neugierig über meine Schulter.

"Hallo?", rief ich leise in den Raum hinein. Es war niemand da. Ich ging ein paar Schritte hinein, sodass ich den Teppich betrat. "Ich denke Manuel wird es versteckt haben", flüsterte ich Steve zu. Dieser nickte und begann ohne weiteres die Hütte zu durchsuchen. Ich half ihm dabei.
Doch auch nach mehreren Minuten suchen, fanden wir das Tablet immernoch nicht.

"Wie sollen wir jetzt Felix finden?", fragte mein Freund ein wenig verzweifelt. "Emrah weiß doch ungefähr wo er ist" "Falls es dir noch nicht aufgefallen ist: Emrah kann nicht raus in den Wald. Er hat immernoch eine Wunde am Fuß", seufzte Steve. "Sucht ihr vielleicht das hier?", fragte plötzlich eine Stimme.

Wir fuhren herum. Manuel stand im Eingang und wedelte mit dem Tablet in seiner Hand herum. "Wegen dir wird Felix noch sterben!", rief Steve.

"Das glaube ich nicht", antwortete Manuel und trat ein Stück beiseite. Max nahm seinen Platz ein. In seinen Armen hing der bewusstlose Felix.

"Ich habe noch einmal über das, was Emrah gesagt hatte, nachgedacht. Natürlich wollte ich nicht, dass Felix starb und bin deshalb mit Max zusammen auf die Suche gegangen" Max trat ein und legte Felix auf dem Bett ab. "Er ist unterkühlt und hat starkes Fieber. Wir werden unser möglichstes tun", flüsterte er, ohne uns an zu schauen.

"Heißt das..." Ich unterbrach meinen Satz und kniete mich neben meinen Freund.
"Es tut mir leid. Aber... Er hat kaum noch eine Chance. Das Boot ist bereits weg", murmelte Manuel. "Was passiert denn, wenn ihr krank seid?", fragte Steve und gesellte sich zu mir. "Wir rufen jemanden an, wenn es zu schlimm wird" "Warum macht ihr es dann nicht jetzt auch so?" Manuel zögerte. "Weil unsere Handys uns abgenommen wurden. Sie haben uns nicht vertraut", antwortete Max an seiner Stelle.

"Aber Felix darf nicht sterben! Er...Er ist... ihr müsst etwas tun!", rief ich. Meine Augen tränten. Beide schüttelten nur den Kopf.

~

Es waren ein paar Stunden vergangen, seit der schlimmen Nachricht. Alle hatten sich in der Hütte versammelt und redeten kein Wort. Nacheinander gingen wir zu Felix, um ihm noch ein paar letzte Worte zu sagen.

Noch war Felix noch nicht tot. Doch es würde nicht mehr lange dauern.
Ich setzte mich schweigend auf meinen Platz, neben Steve und Ju. Shanti weinte sich gerade an Juliens Brust aus. Dieser strich ihr beruhigend über das Haar und flüsterte ihr gut zu. Ich hätte auch gerne jemanden, an dem ich meine Trauer auslassen konnte, doch das hatte ich auf der Insel eben nicht.

Gerade erhob sich Emrah und humpelte zu dem Kranken. Niemand verstand die Worte, die er ihm zuflüsterte, doch das störte keinen.

"Ich finde, dass das hier kein Spaß mehr ist", fing Luca an. Alle Aufmerksamkeit richtete sich auf ihn.

"Wir sollten damit aufhören, bevor noch andere zu Schaden kommen" Einvernehmliches Nicken machte die Runde. "Wir sollten alle zusammen morgen zurückfahren", schlug Vik vor. "Ich finde, das ist keine gute Idee", mischte Manuel sich ein.

"Warum sollten wir DIR glauben?", fuhr Shanti ihn an. "Weil ich Felix gerettet habe?!" "Ach! Wenn du Emrah vor zwei Tagen das Tablet freiwillig gegeben hättest, wäre er jetzt vielleicht nicht tot!" Manuel schaute sie sprachlos an. "Ganz ruhig. Er ist noch nicht tot" Versuchte Max sie zu beruhigen.

"Aber bald! Du hast selbst gesagt, dass er höchstens nur noch eine Stunde zu leben hat! Wie Luca gesagt hat! Das hier ist kein Spaß mehr! Ich werde morgen fahren und mir ist egal wer mit mir kommt!" Shanti schrie die letzten Worte schon fast. "Ich werde mit dir kommen. Wer sonst noch?", fragte Ju. Shanti warf ihm einen dankbaren Blick zu und schaute dann in die Runde. Kelly war die erste, die ihren Arm erhob. Vik, Luca, Emrah, Steve, Rob und ich folgten zögerlich. Also würden morgen alle fahren.

Irgendetwas in mir sagte mir, dass das nicht richtig war. War es vielleicht nur der Chip?
"Ihr werdet das bereuen", murmelte Manuel. "Was willst du schon gegen uns ausrichten?", zischte Shanti. "Ich werde gar nichts tun. Der Chef übernimmt das" "Was wird er schon machen?", mischte ich mich ein.

"Findet es doch heraus" Man konnte die Wut, die sich in Shanti ausbreitete, fast schon spüren. "Leute, lasst uns jetzt fertig von Felix verabschieden und um ihn trauern. Dieses Streiten nutzt doch nichts", rief Kelly und stand auf. Sie war die ganze Zeit nur still daneben gesessen und hatte unseren Streit beobachtet.

Während sie sprach schwankte ihre Kette hin und her. Ein schöner, blauer Kristall hing daran. Woher sie diese Kette wohl hatte?

"Warte. Woher hast du diese Kette?" Auch Max stand nun auf. Kelly fasste schützend an ihren Hals. "Die habe ich geschenkt bekommen", antwortete sie spitz. "Von wem? Das ist wichtig!" "Na gut. Nico hat sie Manuel gegeben. Als Abschiedsgeschenk an mich. Manuel hat sie dann mir gegeben" "Du hast WAS?", fragte Max verwirrt und schockiert Manuel. "Was ist denn daran so schlimm?", fragte dieser.

"Nichts! Lass mich mal sehen", wiederwillig ließ Kelly Max ihre Kette begutachten.

"Diese Kette kann Felix das Leben retten!" Hauchte er schließlich.

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