Kapitel 16

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Kellys Sicht:

Die Wände wackelten. Der Regen erzeugte ein gleichmäßiges Prasseln auf dem Dach. "Wie lange soll er bleiben?", rief ich, um gegen den Sturm an zu kommen. "Wer?", fragte Max verwirrt zurück. "Der Sturm natürlich!" Nahm Vik mir die Worte aus dem Mund.

"Keine Ahnung. Ihr schätze aber die ganze Nacht!" Ich atmete frustriert aus. Das konnte mal lustig werden. Falls die Hütte nicht kaputt ging. Skeptisch betrachtete ich die Hölzernen Wände. "Keine Sorge. Die brechen nicht so leicht ein", versuchte Max mich zu beruhigen. "Natürlich! Der Keller!" Rief Manuel plötzlich und stand auf. "Stimmt!", stimmte Max ihm zu und rollte mit Manuel zusammen, den Teppich auf. Darunter kam eine Falltür zum Vorschein. "Keine Sorge. Da drunter sind Treppen", beruhigte Max uns und öffnete sie. Staubwolken stoben auf und brachte Emrah, Max, Manuel und mich zum Niesen.

"Wer nimmt Felix mit?", fragte ich. "Er bleibt hier. Unten ist die Luft ziemlich stickig. Es würde ihm nicht gut tun. Mehr als wir schon getan haben, können wir nicht mehr tun", murmelte Max etwas traurig und kletterte die Leiter hinab. "Aber wir können ihn doch nicht einfach hierlassen?", protestierte ich. Manuel warf mir einen entschuldigenden Blick zu und folgte dann seinem...Freund?...Bruder?...Wie auch immer... Max. "Es hat keinen Sinn. Max hat recht, wir können nichts mehr für Felix tun", sagte Rick ruhig und ging ebenfalls die Leiter hinab.

Ich war ein wenig überrascht, dass er sprach. Er hatte die letzten Stunden über nur mit Rob geredet und das ganz leise. Das gleiche auch Rob. Da hatten sich zwei gefunden.

Ich schaute noch schnell ein letztes mal zu Felix, dann bestieg ich auch die Leiter. Emrah, Rob und Rick folgten mir.

Als meine Füße den staubigen Boden berührten, zuckte ich kurz zusammen. Jeder von uns hatte zwar Sandalen bekommen, doch nach mehr als 3 Wochen waren sie alle schon ziemlich kaputt.
Eine winzige Lampe ging an und beleuchtete den relativ großen Keller. Die Wände waren voll mit Regalen, mit Essen oder sonstigen Gegenständen, wie Schuhe oder Kleidung. Alles sah ziemlich alt und verstaubt aus, doch immernoch besser, als unsere jetzigen halb kaputten, dreckigen Fetzen.

"Setzt euch dort hin", wieß Manuel uns an und zeigte auf eine kleine Holzbank. Ich gehorchte und ließ mich dort nieder. Emrah und Vik neben mir. Rob und Rick dagegen blieben stehen und unterhielten sich weiter leise.

~

"Es ist schon Mittag! Ihr solltet Felix zum Boot bringen!", rief jemand durch den Keller. Ich zuckte von Emrahs Schulter auf. Auch mein 'Kissen' zuckte zusammen. "Warum macht ihr das nicht?", murmelte Emrah müde. "Weil sie uns nicht sehen dürfen. Ihr dürft noch nicht einmal hier sein, also kommt schon", forderte Max uns auf. "Ist ja schon gut", beruhigte ich ihn schnell und stand auf.

"Komm. Gehen wir", sagte ich an Emrah gerichtet und quetschte mich an Max vorbei zur Leiter. Ich hörte, dass auch Emrah mir folgte.

Als ich oben ankam, ging ich sofort zu dem Kranken. Er zuckte und hatte die Augen geschlossen. "Wo sind eigentlich Rick, Vik und Rob?" "Jagen. Sie haben sich wenigstens nützlich gemacht, im Gegensatz zu euch", beantwortete Max, ein wenig schlecht gelaunt, Emrahs Frage. Der Youtuber warf einen bösen Blick nach hinten und schob dann seine Arme unter Felix' Körper. Ich sah ihm dabei zu, wie er mit Felix auf den Armen aus der Hütte ging und folgte ihm.

Nach ein paar Minuten kamen wir am Steg an. Das Boot war bereits da. "Was ist denn mit ihm passiert?", fragte der Mann ein wenig schockiert. "Er ist krank geworden", antwortete Emrah nur und legte Felix vorsichtig ins das Boot. "Ok...", murmelte der Mann und holte das Seil ein. "Viel Glück und Spaß noch" "Danke", sagte ich. Schon fuhr das Boot los und verschwand nach ein paar Minuten am Horizont.

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