1 Die Macht des Amuletts

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Als die Sonne ihre ersten Strahlen durch mein Fenster warf, stand ich total verschlafen auf, da ich nur etwa eine Stunde schlafen konnte. Ich ging in das anliegende Badezimmer um meine Zähne zu putzen und die Haare zu kämmen. Ich ging wieder zurück in mein Zimmer um mir ein Kleid aus dem Schrank zu suchen, da Juli war nahm ich mir ein wisses, trägerloses Kleid, welches mir bis etwa in die mitte der Oberschenkel reichte. Meine Haare liess ich offen, sodass sie mir in Korkenzieherlocken über die Schultern fielen. Meine blonden Haare reichten mir bis ungefähr unter die Brust. Als ich mit meinem Aussehen zufrieden war, ging ich raus in den Garten um dort die Tische und Stühle bereit zu stellen, da nicht gerade Wenige kommen wollten. Ich schätze es auf ungefähr 40 Gäste und wer weiss ob meine Freunde auch noch Leute mitbringen.
 Da unser Garten gerade an einem Wald gränzte war es eine noch fantastischere Kulisse mit den weissen Tischtüchern. Der warme Sommerwind streifte durch die Äste der Bäume und liess sie mit einem angenehmen rascheln im Winde tanzen. Ich platzierte auf jedem der Tische noch eine Lilie in meiner Lieblingsfarbe, lila. Ich ging nach drinnen um in der Küche noch die restlichen Dinge vorzubereiten, mit denen ich auch nach einer geschlagenen Stunde fertig war. Da es immernoch neun Stunden dauerte bis die Gäste kommen würden, da es erst neun Uhr morgens war, versuchte ich die Zeit mit einem Waldspaziergang zu vertreiben. Da meine Mom noch schlief, weil sie gestern überstunden gemacht hatte wollte ich sie nicht wecken. Meine Mom arbeitete als Taxifahrerin bei 'Will & Co Taxi service'. Wie immer, wenn ich im Wald war, vergass ich alles um  mich herum vollkommen. Ich fühlte mich frei und unbeschwert. Ich begann zu rennen, immer wie schneller und schneller, sprang über Wurzeln und Gestein über umgefallene Baumstämme und lauschte im Wind. Das singen der Vögel begleitete mich durch den Wald. Als ich langsam nicht mehr rennen konnte, da ich so ausgepowert war, liess ich mich auf einen umgefallenen Baum nieder. Ich sass eine ganze weile nur da und beobachtete die verschiedenen Tiere die mir auf ihren Streifzügen durch den Wald begegneten. Ein Eichhörnchen, jenes auf einem Baum schutz vor einem Fuchs suchte. Um einige Zeit später auch ein Bär der durch die dicht aneinander liegenden Bäume streifte. Ich beobachtete ihn von meinem Platz aus. Er bemerkte mich anfangs nicht doch dann drehte er seinen Kopf in meine Richtung und tapste langsam, jedoch neugierig auf mich zu. Ich stand ganz langsam auf. Ich denke, jeder andere hätte sich auf den nächstgelegenen Baum geflüchtet, da Bären mieserable Kletterer waren, doch ich streckte langsam meine Hand nach ihm aus und wagte mich ein paar schritte auf ihn zu. Als ich genau vor ihm stehen blieb, pochte mein Herz einige Takte schneller vor aufregung. Er schaute mich aus seinen schokobraunen Augen eindringlich an. Ich streckte meine Hand noch ein kleines bisschen mer aus, um ihn berühren zu können. Der Bär, jedoch machte keine Bewegung und so kam es, dass ich ihn kraulen konnte. Nach einer Weile liess er sich auf den Boden fallen, wie ein Hund, wenn er sich wohlfühlte. Mir entfuhr ein Lachen, weswegen mich der Bär ... irgendwie ... fragend ansah?. Ich kniete mich neben ihn auf den mosbewachsenen Boden, darauf bedacht, dass mein Kleid nicht dreckig wird. Nach einer Weile des Kraulens stand der Bär auf, stubste mich mit seiner Nase an und verschwand irgendwo zwischen den Bäumen. Ich rapelte mich ebenfalls auf und rannte wieder in die Richtung aus der ich gekommen war. Zuhause angekommen, ging ich wieder durch die Tür die in den Garten führte auch wieder ins Haus. Meine Mutter stand bereits in der Küche und schaute mich fragend an. "Morgen Mama.", begrüsste ich meine Mutter und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Hallo Aria, hast du schonmal auf die Uhr geschaut? Es ist 15:00 Uhr.", schmunzelte sie. "War ich wirklich sechs Stunden weg?", fragte ich verträumt. "Ja in zwei Stunden kommen deine Gäste. Ich habe in zwischen die Lichterketten entlang den Bäumen aufgehängt."
 "Okay, danke Mama. Jetzt muss ich nur noch irgendwie diese Boxen draussen aufbauen. Am besten rufe ich gleich Simon an.", ich ging zum Telefon und wählte Simons Nummer. "Was gibts Aria ?", erklang Simons raue stimme  aus dem Hörer. "Hay, würdest du mir helfen die Boxen für heute Abend aufzubauen, bitte, bitte, bitte ?"
 "Meinst du mit 'helfen' etwa dass ich die Boxen aufbaue?"
 "So in etwa?", fragte ich eher als das es eine antwort wäre.
 "Gut, bin dabei. In etwa fünf Minuten bin ich bei dir."
 "Danke, du bist meine Rettung. Bis dann.", sagte ich noch bevor ich auflegte.
 Genau fünf Minuten später klingelte es an der Tür. Ich stellte das Glas mit Wasser, welches ich mir vorhin  noch geholt hatte auf den Esstisch und ging zur Tür. Als ich sie öffnete stand niemand anderes als Simon davor. Ich fiel ihm um den Hals zur begrüssung. Simon war mein bester Freund und auch ein Genie was Technik anbelangt. "Ich weiss, ich weiss ohne mich wärst du aufgeschmissen." "Und wie.", sagte ich sarkastisch. "Dann mal ran an die Arbeit.", er trug die Boxen nach draussen und machte irgendetwas an ihnen. Als er nach einer gefühlten ewigkeit damit fertig war bat ich ihm ein Bier an, welches er dankend annahm. Simon war ungefähr ein Jahr älter als ich. Er hatte dunkelbraunes bis schwarzes Haar und er war gut gebaut, wesshalb er auch Captain des Schulfootball Teams der Thomas Edington High war, jetzt arbeitete er als Automechaniker hier um die Ecke bei Jerry's Car Hospital. Ich fand den Namen bescheuert aber dies war Jerry auch. Er war zehn Jahre älter als ich und sah verdammt gut aus. Jerry hatte braune, kinnlange Haare und grüne Augen, welche man von sechs Meter entfernung leuchten sehen konnte. Aber zurück zu Simon, wir kannten uns seit dem Kindergarten. Durch ihn hatte ich den Job als Hotelfachfrau gekriegt, da das Hotel im besitz seines Vaters ist. Einige Zeit später klingelte es an der Tür und zwei meiner Freundinnen die ich noch aus dem Kindergarten kannte, Monique und Tamara, traten ein undso kamen mit der Zeit immer mehr und mehr Gäste bis es schlussendlich doch etwa 50 Leute waren. Sie brachten mir viele Geschenke und wünschten mir alles Gute und blablabla. Monique's Freund Mark war auch gekommen. Er war der Bruder von Tamara. Als die Party immernoch voll im gange war und alle mit tanzen, essen oder einfach nur mit reden beschäftigt waren, entfernte ich mich etwas von dem Getümmel. Ich mochte Partys nicht wirklich, doch Hey man wird nur einmal im Leben 18. Ich war nur froh das sich die Leute hier mit Alkohol zurückhielten. Ich setzte michetwas abseits ins Gras und blickte in den klaren Sternenhimmel in dem auch ein runder Mond zu sehen war. Es war eine wunderschöne und klare Vollmondnacht. Schon bald Leuteten die Glocken der Kirchenuhr und sagten somit, dass es viertelvor zwölf seie, also 15 Minuten vor Mitternacht. Einige der Gäste waren daran die Party zu verlassen, sodass am schluss nur noch Simon, Monique, Tamara und ich übrig waren. Wir sassen alle im Gras und starrten uns gegenseitig an ab und zu sagte auch wieder jemand etwas. Als die Glocken der Kirchenuhr wieder schlugen hörte ich die Stimme meiner Grossmutter laut und deutlich in meinem Kopf, fast so als würde sie hinter mir stehen: 'Um Mitternacht wird das Amulett seine Macht offenbaren und sie dir zeigen.' Als der letzte Glockenschlag versiegte begann mein Amulett anfangs schwach, doch dann immer wie stärker zu Leuchten. "Ich muss Weg.", Sagte ich da meine Freunde das Leuchten nicht bemerkten. Ich lief in den Wald, bis plötzlich ein silberner Lichtstrahl, der von meinem Amulett aus ging mir den Boden unter den Füssen raubte und mich fallen lies, immer tiefer und tiefer...

Wächterin des AmulettsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt