Absturz Reloaded [Teil 2]

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Unsere Lippen berühten sich.
Ich konnte den Wein schmecken, den er zuvor getrunken hatte und leckte mir über die Lippen.
"Mehr Wein!", rief ich und stand von seinem Schoß auf.
"Dir ist Wein echt wichtiger als ich?"
Ich schüttelte kindisch den Kopf, nahm die Weinflasche und ging wieder zu ihm.
"Wir kombinieren einfach beides.", kicherte ich und hielt ihm die Flasche hin.
Er nahm ohne zu Zögern einen weiteren Schluck.
"Also, erzähl mal... Ich hab dir erzählt was passiert ist, du bist dran."
"Du hast gar nichts erzählt."
"Verlobungen, er hat mich gefragt, jetzt du.", sagte ich benommen und drehte mich tanzend im Kreis.
"Lass das lieber."
"Hm?", machte ich nur und spürte schon leicht wie mir schlecht wurde.
"Vielleicht sollte ich das echt lassen."
"Sie ist schwanger."
"Ja weiß ich schon und weiter?"
"Ich will das Kind nicht."
"Was denn dann?"
"Dich?"
Ich grinste.
"Soso und du denkst das wäre so einfach?"
Er erhob sich und ging mit langsamen Schritten auf mich zu.
Mit spielerischen Gesten wich ich zurück bis ich gegen die Wand prallte.
Er kam immer näher.

Seine warmen Hände hielten meinen Kopf, der zur Seite drohte wegzukippen.
Mein Blick traf seinen.
Tief atmete ich ein und wieder aus.
Er legte erneut seine Lippen auf meine und drückte mich gegen die Wand.

Selbst wenn ich gewollt hätte, hätte ich nicht weg gekonnt.

Seine Hand glitt meinen Oberschenkel entlang.
Ich kicherte.
"Das kitzelt."
Er grinste wieder.

Plötzlich wirbelte er mich herum und drückte mich auf das Bett auf dem wir zuvor schon einmal gelegen hatten.

"Eigentlich echt schade, dass ich mich an damals nicht erinnern kann. Ist bestimmt ähnlich abgelaufen.", meinte er und legte seine Lippen an meinen Hals.

Was passiert hier?

Ich schaute ihn an.
"Was wird das, wenn es vorbei ist Julian?"
"Was meinst du?", fragte er, während er eine kurze Pause eingelegt hatte.
"Naja... Ach egal."

Entspannt schloss ich die Augen.
Seine Hände glitten von meinem Gesicht über meinen Rücken wieder zu meinen Oberschenkeln.
Plötzlich fühlten sich seine Hände eiskalt an.
Mit sanften Bewegungen schob er das Kleid ein wenig hoch und berührte nun meinen Bauch.

Mein ganzer Körper kribbelte.

"Du machst das gut."
Ich spürte wie sein typisches Julian grinsen sich auf seinem Gesicht abzeichnete als er nun anfing kleine Küsse auf meinem Bauch zu platzieren.

"Du musst mir helfen.", sagte er und zog mich nun an den Schultern zu sich.
"Dein Kleid."
Ich gab ein wenig nach und ließ ihn das Kleid öffnen.
"Du bist nicht nur gut im Schließen, sogar im Öffnen bist du ganz gut.", kicherte ich.
"Nur den BH krieg ich nicht auf. Den krieg ich nie auf. Nicht mal bei-"
Ich zog ihn an mich und wollte ihn zum Schweigen bringen.

Bitte rede jetzt einfach nicht von Amelie...
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"Das- war echt der wahnsinn.", meinte Julian erschöpft.
"Halt die Klappe.", meinte ich, nahm ein Kissen und warf es nach ihm.
"Hilfst du mir mal?"
Er kam um das Bett herum und schlich an mich heran um mich weiter am Nacken zu küssen.
"Hör auf du sollst das Kleid zumachen."
Ein Lachen ertönte.
"Ich ruf dich an. Hihihihi"
"Blödmann! Und bloß nicht, du weißt doch wegen Alex."
"Stimmt.. Mit Amelie wäre das auch nicht vereinbar."
"Seh ich wieder normal aus?"
"Kein Stück."
"Och du! Sitzen meine Haare so als hätten wir eben kein Sex gehabt?"
Er nickte.
"Gut dann lass uns schnell nach unten gehen und meinen Freunden verklickern dass wir uns gestritten hätten."
"Oh Gott stimmt ja..."
"Jaaa das hast du eben sehr oft gesagt.", grinste er verschmitzt und begab sich zur Tür.
"Los jetzt!"

Wir gingen die Treppe nach unten wo wirklich niemand bemerkt hatte, dass wir überhaupt oben gewesen waren.

"Komisch du warst doch so laut..."
"Julian!"
Er lachte.

"Da."
Mit leicht schwitzigen Händen nahm er mich an die Hand und zog mich zu seinen Freunden hin.
"Julian!"
"Hey Leute, sorry dass ich vorhin einfach weg bin. Amelie ist momentan so ein schwieriges Thema."
"Wieso?", fragte ein Mädchen neben Julian.
Ich wippte unruhig von einem Fuß auf den anderen.
"Sie.. Das sollte sie euch besser selbst sagen."
Eine komische Stille entstand.
"Achso und deswegen schleppst du die nächst beste Schlampe ab..."
"Lindsay!"
"Ist doch wahr."
"Bevor hier irgendwer irgendwen eine Schlampe nennt, stell sie uns doch erstmal vor."
"November. Das sind meine Freunde Mark, David, Lindsay und Belle."
"Hi.", antwortete ich etwas schüchtern und winkte etwas seltsam.
"Sie ist nur eine Freundin."
"Ahja und deswegen wart ihr oben?"
"Ja."
"Wir haben oben nur über alte Zeiten geredet weil es hier unten ein bisschen arg laut ist.", log ich und lächelte freundlich.

Lindsay zog die Augenbraue hoch.

Gott sie war mir jetzt schon unheimlich unsympathisch.
Und ich würde noch Recht behalten...

"Und falls ihr jetzt irgendwas denkt, sie hat einen Freund."
"Das ist kein Hindernis Bro...", meinte nun Mark.
Alle nickten zustimmend.
"Wir haben wirklich nichts, miteinander.", meinte ich nun ausdrücklich und musste aufpassen nicht die Miene zu verziehen.
"Wie auch immer."
"Die arme Amelie."
"Sie ist nicht arm, wir haben nichts miteinander verdammt."
"Schon gut Julian.", meinte ich nun und griff nach seiner Hand.
"Ich bin hier sichtlich unerwünscht."
Ich versuchte ihn wegzuziehen, doch er ging nicht mit.
"Wenigstens von dir hätte ich Verständnis erwartet Mark."
Betroffen schaute er ihn an.
Dann ließ Julian sich von mir mitziehen.

Wir gingen auf die andere Seite des Wohnzimmers, in dem wir uns befanden, in einen Flur.
"Du bist keine Schlampe."
"Rein technisch schon...", grinste ich.
"Hör auf zu lächeln und küss mich."

Ich zog ihn mit mir bis wir in ein menschenleeres Zimmer kamen.
Er ließ sich auf einen Stuhl nieder und zog mich auf seinen Schoß.
Vorsichtig legte ich die Arme um seinen Kopf und küsste ihn ganz sanft während ich ihm durch die Haare strich.

"Eigentlich frage ich mich warum ich überhaupt noch mit Amelie zusammen bin.", sagte Julian nun und legte die Arme um meine Taille.
"Du hast Verpflichtungen! Und deine Eltern erwarten eine süße kleine Familie mit Vater Mutter und Kind. Nicht so etwas was wir hier veranstalten."
"Und du?"
"Naja. Ich hab keinen Grund Alex zu verlassen, solang du noch Vater Mutter Kind spielst."
"Ich will das Kind doch gar nicht November."
"Du kannst sie aber auch nicht alleine damit lassen. Das wäre unfair."
"Und wie führen wir das hier fort?"
"Naja, öfter auf Partys gehen und dort halt."
"Fällt es nicht auf wenn du so oft auf Partys gehst? Ich mein für mich und Amelie war das normal..."
"Du willst sie mitbringen?"
"Klar was denn sonst? Lass uns erstmal die Erstie Party abwarten und gucken wie wir dort 'ausgestattet' sind."
"In ner Besenkammer mach ich es nicht, das sag ich dir gleich.", kicherte ich und legte meinen Kopf auf seine Schulter.

Plötzlich hörte ich ein lautes Rumpeln.
Anschließend ein leiser Aufschrei.
Wie vom Blitz getroffen sprang ich von Julians Schoß und rannte zur Tür.
"Ich glaube jemand hat uns gesehen."
"Hast du die Person erkennen können?"
Ich schüttelte den Kopf.
"Bestimmt nur irgendwer der hier reinwollte, uns gesehen hat, gemerkt hat dass er stört und abgedüst ist."
Nervös biss ich mir auf die Unterlippe.
"Keine Sorge.", meinte Julian und streckte mir seine Hand entgegen.
Ich beugte mich ein Stück nach unten um ihn zu küssen.
"Ja der Blick gefällt mir, bleib so.", lachte er.
Belustigt richtete ich mich wieder auf und rollte mit den Augen. Anschließend drehte ich mich um warf ihm noch einmal ein verführerisches Lächeln zu und verließ das Zimmer.

Jugendsünden [Fortsetzung Feindschaft+]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt