Absturz Reloaded [Teil 1]

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[Perspektivenwechsel]

"Und wie wars?", fragte Amelie, die über ihre Arbeit für die Uni gebeugt war.
"Alles supi. Sie hat dich ein wenig vermisst."
Amelie setzte ihre Brille, die sie manchmal anhatte um etwas richtig lesen zu können, ab und wandt sich mir zu.
"Ist dir eigentlich aufgefallen, dass sie am Anfang nicht so wirklich begeistert war?"
"Also von mir.", fügte sie nach einer kurzen Pause hinzu und stand von ihrem Schreibtischstuhl auf.

"Wieso das?", fragte ich unschuldig nach und verzog mein Gesicht keine Miene.
"Also .. Irgendwie hat sie so gewirkt als hätte sie erwartet dich allein anzutreffen."
"Das ist doch quatsch. Sie hat selbst einen Freund."
"Stimmt... Und! Du gehörst sowieso mir!", meinte Amelie nun und legte ihre Arme um meine Taille.
Ich nickte nur und küsste sie.

Oh gott, wenn sie wüsste.

"Übrigens, meine Mama weiß noch nichts davon dass wir..."
"Was?"
"Naja. Sie meinte immer ich sollte mir mit allem Zeit lassen... Und jetzt bin ich..."
"Bitte sprechs nicht aus..."
"Julian!"
Ich wandt mich aus ihrer Umarmung.

"Ich will noch kein Vater werden, Amelie. Ich will nicht heiraten, ich will einfach nur mein Leben genießen. Verstehst du?"
"Wow, das fällt dir aber sehr früh auf...", sagte sie und begann zu schluchzen.
"Was nun? Sollen wir uns trennen? Es abtreiben?"
"Amelie."
Sie wandt ihr Gesicht ab und verschränkte die Arme.
"Nur weil ich das Kind nicht will heißt es nicht, dass wir nicht irgendwann heiraten können und dass ich dich nicht liebe."
"Doch Julian, genau das heißt es."
Ich machte einen Schritt auf sie zu und wollte ihren Arm berühren, doch sie zuckte zurück.
"Fass mich nicht an."
"Amelie..."
"Ich dachte du wärst deiner Sache so sicher? Verhüte das nächste Mal einfach bevor du die nächste Schlampe fickst!", schrie sie nun.
"Amelie!"
"Was denn?", sagte sie angriffslustig und machte einen Schritt auf mich zu.
"Du bist doch meine Freundin..."
"Ach, echt?"
"Jetzt tu nicht so als hätte ich dich schon mal betrogen!"
"SCHON?!", brüllte sie wutentbrannt und wischte sich die Tränen aus den Augen.
"Du willst sagen, dass du das noch tun wirst?!"
"Das meinte ich-"
"Mir egal was du meintest. Ich geh jetzt das Kind abtreiben, was du nicht willst, Arschloch."
Sie verließ den Raum ohne noch mal einen Kommentar abzulassen.

Ich bin wirklich der größte Vollidiot den es gibt...

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Ich ging trotzdem zur Party, einfach um mich abzulenken und November würde mich schon irgendwie ablenken...
Die Party fand in einem großen Haus von irgendwem, irgendwo statt. Es war nicht wichtig wer der Gastgeber war. Relevant war, wer kam und für mich war gerade nur November wichtig.

Amelie verstand mich einfach nicht. Klar ist es wichtig schließlich ist es auch ihr Kind, aber ich will dieses Kind nicht, war es denn so unwichtig was ich wollte?

Ich war bereits auf der Party, als Novembers Nachricht kam, dass sie später kommen würde.

War ja klar, typisch November halt.

Mal wieder hatte ich nicht erwähnt, dass Amelie nicht kommen würde, denn sie war das letzte über das ich momentan sprechen wollte.

Auf der Party waren schon alle möglichen Leute, ich sah Leute die ich nicht kannte, vermutlich Ersties, Leute aus meinem Studiengang und außerdem meine besten Freunde.

"Was macht ihr denn hier?"
"Schon vergessen? Amelie hat uns doch eingeladen, du warst sogar dabei als sie uns gefragt hat. Wo hast du denn deinen Kopf Julian?", begrüßte mich Belle und wippte von einem Fuß auf den anderen.
"Sorry, irgendwie bin ich ein wenig-"
"Wo ist Amelie?", wollte Lindsay nun wissen und klammerte sich wie eine Klette an Mark.
"Sie-"
"Wenn ihr Stress habt, kannst du es mir ruhig sagen Bro.", meinte nun Mark und klopfte mir auf die Schulter.
"Nein, alles bestens."
"Warum-"
"Weil sie noch Zeug zu erledigen hat, ihr entschuldigt mich?", sagte ich kurz angebunden, drehte mich weg und ging von ihnen weg.

Jugendsünden [Fortsetzung Feindschaft+]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt