"Alex?", fragte ich vorsichtig und ging zu ihm.
"Was ist los?"
"Du!", sagte er laut und erhob sich.
Vorher warf er die Zigarette weg und drückte sie auf dem Boden aus.
"Du!", brüllte er nun und ließ die leere Flasche Wodka fallen, welche natürlich sofort zerbrach.
"Wieso bist du hier? Kannst du nicht einfach verschwinden?"
"Ich versteh nicht was du meinst. Ich bin es doch Julian, Novembers Kumpel."
"Genau du."
Er packte mich an meiner Jacke und zog mich an sich heran.
"Du hast mit ihr geschlafen. Du hast sie mir weggenommen."
"Wenn du von November sprichst, ich hab-"
"Jetzt lüg doch nicht! Ich weiß alles. Jedes kleine Detail."Ich schluckte.
"Du wirst dafür bitter bezahlen."
Plötzlich holte er aus und schlug mir ins Gesicht.
Mein Gesicht fühlte sich taub an, das einzige was ich wusste war, dass meine Hand nun ebenfalls ausholte und ihn schlug.
Seine Beine traten mich, er schmiss mich auf den Boden und warf sich auf mich drauf.
"So willst dus etwa ja?", sagte ich nun etwas provoziert und schlug erneut auf ihn ein.
"Du scheiß Mistkerl, lass die Finger von November."
"Sie hat mich angemacht, nicht ich sie!"
Wieder schlug er mich.
Langsam wurde meine Sicht immer unklarer.
"Du bist doch verrückt!"
Wieder ein Schlag.
Dann wurde alles schwarz.[Perspektivenwechsel]
"Was? Nochmal bitte.", fragte ich am Telefon, immer noch leicht verheult.
"Wo sind sie?"
...
"Okay ich komm sofort."Sofort verließ ich die Wohnung, ich hätte eigentlich schon längst gehen sollen, aber ich konnte einfach nicht.
Was haben sie jetzt schon wieder angestellt?Mein Schritt war schnell, die Polizei war nicht weit von hier entfernt, ich war innerhalb kürzester Zeit da und dennoch fühlte sich dieser Weg ewig an.
Tausende Gedanken kreisten mir im Kopf herum.
Alex war nicht so, hatte Julian die Schlägerei angezettelt?
Wieso haben sie sich überhaupt getroffen? War es zufällig oder verabredet?"Wo sind sie?", fragte ich leicht schnaufend am Empfangstresen der Polizeistation und knibbelte nervös den Rest Nagellack von meinen Fingernägeln, den ich noch drauf hatte.
"Kommen sie.", sagte eine der Polizistinnen und führte mich zu einer der Zellen, in der Alex und Julian saßen.
Kaum hatte die Polizistin den Raum wieder verlassen platze es aus mir heraus:
"Was zur Hölle glaubt ihr das ihr tut?", zischte ich und setzte mich auf eine der Ausnüchterungsbänke zwischen ihnen.
"Er- hat angefangen", meinte Julian und zeigte auf Alex.
"Du hättest auch nicht mit ihr-!"
"Leute!", sagte ich als einer der Polizisten interessiert zu uns rüberschaute und lauschte.
"Ist doch egal. Vergesst es einfach. Bitte."
"Und Amelie?", fragte Julian und lehnte sich mit dem Kopf an die Wand.
"Ist doch deine Schuld."
"Klappe jetzt!"
"November du hast auch nichts zu melden."
Ich schwieg.Alex hatte Recht, wieso sollte ich den Streit zwischen ihnen schlichten können, schließlich hatte ich ihn verursacht.
"Julian!", rief Amelie, die plötzlich in den Raum kam und auf ihn zuging um ihn zu küssen.
Mein Blick war unentbehrlich auf sie gerichtet, Alex ebenfalls.
Sofort rutschte ich rüber zu Alex und griff nach seiner Hand.
Er wollte sie wegziehen, doch ich zischte ihm zu er solle mitspielen.
Genervt zuckte er mit den Schultern.
"Wieso, was ist eigentlich passiert?", wollte Amelie nun wissen und setzte sich neben Julian auf die Bank.
"Eine kleine Meinungsverschiedenheit.", sagte ich, bevor Alex oder Julian irgendwas sagen konnten.
"Achso?"
Ich nickte.
"Sie dürfen jetzt gehen, und sein sie froh, dass sie Freunde sind, anderenfalls..."
"Jap, danke Tschüss.", sagte ich etwas schnippisch und zog Alex an der Hand hinter mir aus dem Raum raus."Du siehst scheiße aus.", witzelte ich und ließ Alex Hand los.
"Das ist dein Verdienst November, autsch.", antwortete er und hielt sich die Schläfe.
"Bitte lass uns drüber reden."
"Wir haben schon geredet."
Er wollte gehen doch ich hielt ihn fest.
"Ich muss nachdenken November."
"Es hat sich nichts geändert."
"Es hat sich viel zu viel geändert November."
"Bitte-"
Er riss sich los.
"Später. Ich gehe, wir sehen uns, wenn ich weiß was ich fühle."
"Aber du liebst mich doch..."
Alex drehte sich um und starrte mich an.
"Und wen liebst du?"
Ich verstummte.
Er drehte sich um und ging.Tränen kullerten mir die Wangen herunter.
War es jetzt entgültig vorbei?
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Mein Weg führte mich in ein leeres Café, es hatte bestimmt einen Grund warum es leer war, aber das kümmerte mich momentan nicht.
Kaum hatte ich mich hingesetzt vibrierte mein Handy.
Eine Nachricht von Julian.'Ich musste in die Uni, kommst du her? Ich muss mit dir reden.'
Was genau wollte er von mir?
Amelie und er hatten sich gerade wieder vertragen und ich wusste nicht, ob es so gut war mich jetzt mit ihm zu treffen.Naja- egal, ich musste sowieso nochmal in die Uni, beziehungsweise in die Bibliothek dort, also konnte ich mich auch mit Julian treffen.
Ich bestellte mir einen Coffe-to-go, bezahlte und machte mich auf den Weg.
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Jugendsünden [Fortsetzung Feindschaft+]
Romantik4 Jahre später und Julian haut November immer noch total um. Ein Blick reicht und sie ist wieder mit ihren Gedanken völlig in ihrer Jugend. Julian und November gingen damals getrennte Wege, was aber wenn man nun völlig auf irgendwelche Vorschriften...