[Perspektivenwechsel]
Ich war spät dran, sie wartete bestimmt schon.
Halb rennend ging ich die letzten paar Meter von der S-Bahn Station nach Hause.
Ich wusste wie sie wieder reagieren würde wenn ich so spät nach Hause kam, das würde sich auch nicht ändern, obwohl sie heute Geburtstag hat...
Manche Menschen sind an ihrem Geburtstag total entspannt, sie hingegen ist noch schlimmer als sonst.
Okay, was heißt schlimmer, sie war super, wirklich, doch manchmal hatten auch wir unsere Streitigkeiten...
Ich wühlte in meiner Jackentasche um meinen Wohnungsschlüssel zu finden.
Was sollte ich ihr sagen?'Tut mir leid, ich musst eben kurz meine Jugendliebe umarmen'
Ich musste grinsen.
November sah mittlerweile wirklich wirklich gut aus, so erwachsen.
Sie hatte endlich ihren eigenen Stil gefunden und hatte etwas unheimlich attraktives an sich, ob es ihre Vorliebe für Röcke war oder die Tatsache dass sie Figurbetonte Kleidung trug...Naja, vorwerfen kann sie mir nichts, schließlich hab ich sie nur umarmt, wie eine gute alte Freundin.
Ich hatte endlich den Schlüssel gefunden und schloss auf.
Wir wohnten im 1. Stock, das heißt ich hatte keinen langen Weg, bis ich meine Standpauke erhielt.
Juhu.
Verdammt.Manchmal hatte ich das Bedürfnis einfach wieder weg zu gehen, sie zu versetzten, denn ob ich nun da war und eine Standpauke fürs Zuspätkommen bekam oder eine Standpauke weil ich gar nicht aufgetaucht war, machte keinen Unterschied.
Ich war nun endlich an der eigentlichen Wohnungstür angekommen und schloss auf.
Ein leises tippen, gefolgt von einem 'Pling' war zu hören.
Mein Handy vibrierte.Natürlich, die obligatorische 'Wo bist du?!?' Nachricht...
"Hallo Schatz!"
Ein Seufzen.
Ich zog vorsichtig meine Schuhe aus und ging mit tapsenden Schritten in die Küche.Dort saß sie schon bereit, meine Freundin, ihr Handy in der Hand.
"Wo warst du?", fragte sie mürrisch und legte ihr Handy beiseite.
Ich ging zu ihr und wollte ihr einen Kuss auf die Wange geben, doch sie drehte ihren Kopf weg."Julian."
"Amelie."
"Ich hab doch heute Geburtstag..., wenigstens heute hättest du dich mal beeilen können..."
Sie seufzte und stützte ihren Kopf auf ihrer Hand ab.
"Ich weiß, aber die Uni... Und der Regen. Die Bahn ist heute nicht gefahren."
"Du hättest mir ja schreiben können."
"Tut mir leid."
"Gehen wir heute noch irgendwo hin?"
Ich setzte mich zu ihr an den Tisch.
"Ja, hab das schon abgeklärt, die ganze Gruppe wird da sein, Mark, David, Lindsay, Belle."
"Wo?"
"Im Pub."
Sie runzelte die Stirn.
"Na gut. Ich mach mich fertig."
Sie stand auf und verließ den Raum.
Ich legte den Kopf in die Hände.Sie ist so unglaublich anstrengend...
Und trotzdem liebe ich sie.Ich folgte ihr ins Schlafzimmer, wo Amelie vor einem großen Spiegel stand und sich begutachtete.
Gedankenversunken kämmte sie sich ihre Haare.
November war zwar schön, aber Amelie war einfach wunderschön und toll.Ich hatte sie nicht ohne Grund vor zirka einem Monat gefragt ob sie mich heiraten wolle.
Doch seit dem sie mit ja geantwortet hatte, wurde alles komplizierter.Sie redete ständig vom Kinderkriegen, dabei waren wir gerade mal 20, dass wir schon verlobt waren, war schon ein Wunder.
Außerdem streiten wir seit einem Monat oft, was meistens an ihrer Laune lag.
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Jugendsünden [Fortsetzung Feindschaft+]
Romance4 Jahre später und Julian haut November immer noch total um. Ein Blick reicht und sie ist wieder mit ihren Gedanken völlig in ihrer Jugend. Julian und November gingen damals getrennte Wege, was aber wenn man nun völlig auf irgendwelche Vorschriften...