Sehnsucht

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Die Tür knarzte, und tatsächlich wie vereinbart kam Julian herein.
"Du bist da!", stellte ich treffend fest, rannte auf ihn und zu und warf mich ihm und den Hals.
"Klar, wo sollte ich sonst sein? Ich hab dich seit Wochen nicht gesehen, geschweige denn von dir gehört..."
Er machte eine kurze Pause.
"... Außerdem hab ich gemerkt, dass ich dich vermisst habe."
Ich schenkte ihm ein Lächeln.
"Ich hab dich auch vermisst...", meinte ich nun und ließ ihn wieder los.
"Wir müssen reden. Alex-"
"Ich weiß, er will nicht, dass wir Kontakt haben."
"Weiß es Amelie?"
"Woher denn?"
"Gut.", sagte ich und legte meine Hände ineinander.

"Es ist halt so...", fing ich an und versuchte zu sortieren was ich sage.
"Wir haben eine Vereinbarung, die den Kontakt mir dir verbietet und wenn nicht, dann..."
"Du musst mir nichts erklären..."
"Liebst du sie noch?"
"Ehrlich gesagt weiß ich es mittlerweile auch nicht mehr."
Ich seufzte.
"Alles wäre so viel einfacher ohne dieses dumme kack Baby."
Ich ging ein paar Schritte bevor ich wieder zu Julian stürmte und auf seinen Arm eintrommelte.
"Du Idiot! Wieso kannst du nicht einfach verhüten..."
"November ich hab wirklich keine Ahnung was passiert ist. Wir verhüten immer."
Er zog mich am Arm zu sich und umarmte mich.

All diese Konflikte, diese seltsame Situation, alles war so schwierig.
Ich will doch nur dass alles so wird wie früher, entweder nur Alex oder nur Julian...

Plötzlich kam mir ein Gedanke und ich drückte mich von ihm.

"Du sagst ihr verhütet immer...?"
"Was willst du andeuten?"
"Vielleicht ist sie gar nicht schwanger?"
"November bitte..."
"Was ist, wenn sie das Kind nutzt um dich an sie zu binden?"
"November du hast Amelie selbst kennen gelernt, sie würde sowas nie machen."
"Und wenn doch?"
Er schwieg.

Was diskutieren wir eigentlich noch? Unsere Zeit heute ist begrenzt...

"Okay scheiß drauf, ich hab dich viel zu sehr vermisst um mit dir jetzt groß rumzudiskutieren."
"Gute Idee...", sagte er und legte eine kurze Pause ein bevor er in einem etwas tieferen und leiseren Ton weitersprach: "Komm her."
Ich schaute ihn mit begierigem Blick an.
"Wir haben auch noch eine Vereinbarung.", fügte er hinzu und zog mich wieder an sich.
Ich nickte.

"Hier?", fragte ich etwas verdutzt und folgte seinem Blick zur Tür, durch die wir reingekommen waren, bevor er mich überraschend küsste.

Anschließend nickte er mit dem Kopf zu einer anderen Tür, die ganz offensichtlich ein Besenschrank war, dennoch groß  genug, als das zwei Leute reinpassen könnten.

Ich wollte ihn unbedingt weiter küssen, ihn berühren, ihm durchs Haar streichen...
Und mir war gerade auch total egal wo.

Immer noch in seiner Umarmung, legte er nun eine Hand an meinen Hinterkopf und die andere unter mein Kinn, um mich nochmal zu küssen.

Er hielt kurz inne.
Ich grinste ihn an.
Dann küssten wir uns erneut.

Oh mein Gott..

Seine warmen Lippen berührten meine und ließen mich kurz vergessen wo ich war. So lange habe ich mich nach ihm gesehnt...

Wir standen eine Weile so da, bis er mich plötzlich an die Hand nahm und zum Besenschrank zog.
Vorsichtig und geräuschlos öffnete ich die Tür, trat ein und zog ihn hinter mir her.

Wir standen nun ganz dicht beieinander.
Ich konnte das Auf und Ab seiner Brust spüren, als er mit seiner Hand erst meine Hüfte berührte und sich dann ganz langsam nach oben tastete.

"Ich kann dich zwar nicht sehen, aber ich weiß auch so, dass du einfach wunderschön bist."

Meine Wangen verfärbten sich.

"Das ist dir unangenehm nicht wahr?", lachte er und ich wusste genau, dass er wieder dieses verschmitze Lächeln hatte, so wie immer.

Ich legte meine Hände an sein Gesicht und führte seinen Mund ganz langsam zu meinen.

"Ich liebe dich.", flüsterte Julian, hob mich hoch und drückte mich gegen die Wand.
Entspannt legte ich meine Arme um seinen Hals...

-

Vorsichtig öffnete ich die Tür und schaute raus, dann schlüpfte ich heraus, Julian hinterher.
Ich spürte wie Julian mir einen Träger meines Tops wieder hochzog, währenddessen richtete ich mir die Haare.
"Alles gut?"
"Ja.", lächelte ich zufrieden, "Ich muss jetzt aber auch wieder. Ich bin schon seit einer Ewigkeit weg...", meinte ich und wollte schon gehen, doch drehte mich noch einmal um.
"Bis bald.", fügte ich hinzu, zog in an seinem T-Shirt nocheinmal zu mir herunter, um ihn zu küssen und ging dann.

Zurück zu Alex...

-

"Alex!", lächelte ich nun zufriedener und ließ mich von ihm in den Arm nehmen.
"Wo warst du denn so lange?"
"Ach du, erst hab ich die Toiletten nicht gefunden, und dann war mir irgendwie schlecht..."
"Hättest du mir geschrieben!"
"Alles gut.", lächelte ich und und wandt mich den Personen zu, mit denen Alex geredet hatte.

Und wer sollte auch sonst gerade jetzt mit Alex reden, als keine geringeren als Julians Freunde.

Zu dumm nur, dass Alex nicht wusste, mit wem er sich gerade anfreundete.

"Achja November kennst du schon Belle, Mark und- ach Lindsay da bist du ja wieder!"
"Wir kennen uns schon.", meinte ich kurz angebunden.

Sofort verdüsterte sich meine Miene wieder.

"Kann ich mal kurz einen Moment mit dir reden? Nur ganz kurz.", meinte ich zähneknirschend und zog Alex mit mir zur Cocktailbar.
"Bis später Leute."

"Was ist denn los?"
"Das da.", meinte ich und zeigte mit dem Finger quer durch den Raum. "Sind Julians Freunde.  Sie haben die Party organisiert. Ich wollte es dir vorhin nicht sagen, weil du dich so gefreut hast..."
"Willst du damit sagen, dass Julian auch hier ist?"
Ich nickte etwas kleinlaut.
"Okay komm mit."
"Was wohin?-"
Doch er zog mich einfach mit sich.
Ich konnte mich gar nicht wehren, ehe ich mich in der Umkleidekabine der Jungs wiederfand.
"Still jetzt."
"Alex!"

Jugendsünden [Fortsetzung Feindschaft+]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt