"Ist jemand in der Nähe?", frage ich leise. Sky und ich sitzen unter der Buche auf der Wiese. Sie verneint. "Also", beginne ich, " es passierte vor acht Jahren Ich war damals Sieben. Ich war mit meinen Eltern und meinem Bruder in einem Wald spazieren. Ich wusste nicht noch, dass wir anders waren.
Auf einmal sprangen Männer aus dem Gebüsch. Einer hatte einen dunkelroten Umhang an. Auf seinem Rücken war ein grosses goldenes Zeichen abgebildet. Ich konnte leider nicht erkennen, wie es aussah. Der Typ mit dem Umhang war der Anführer. Meine Mutter nahm meine Hand und ich schaute sie an. Ich konnte Angst ihrem Gesicht sehen.
"Wir haben euch", sagte der Typ. Er hatte eine tiefe Stimme. Ich wusste nicht was los war, aber meine Mutter hielt meine Hand noch fester als zuvor. "Was wollt ihr?", fragte mein Vater. "Was wir wollen? Das fragst du?", lachte der Mann hämisch. "Es ist doch klar was wir wollen. Wir wollen eure Fähigkeiten. Und da man euch eure Kräfte nicht wegnehmen kann, werden wir euch vernichten. Ihr seid eine Gefahr für die ganze Menschheit. Eure ganze Gattung muss ausgelöscht werden!" Ich bekam richtig Angst. Ich versteckte mich hinter meiner Mutter. "Ihr werdet uns nie bekommen!", schrie mein Vater wütend. "Michèle, verschwinde mit den Kindern!", rief mein Vater uns zu. Sie packte die Hand meines Bruders und zog uns weg. Sie rannte schnell mit uns auf den Armen aus dem Wald und brachte uns zu einem Gebüsch. Sie liess uns dahinter runter und sagte: "Ihr bleibt hier. Egal was passiert, ihr müsst zusammen bleiben!" Wir nickten und schon war sie verschwunden. Ich begann zu weinen. Jake nahm mich in den Arm. Er tröstete und beruhigte mich.
Da tauchte über uns ein Mann auf. Er gehörte zu den anderen. Wir sprangen auf und wollten weglaufen. Der Mann packte mich jedoch an der Schulter. Jake lief weiter. Ich rief nach ihm und weinte. Er kam wütend zurückgelaufen und setzte seine Kräfte ein. Ein grosser Stein flog auf einmal durch die Luft auf den Mann zu. Der Stein fiel jedoch fünf Meter vor seinem Ziel zu Boden. "Deine Kräfte können mir nichts anhaben Junge. Du bist machtlos", lachte der Mann. Er drückte seine Finger in meine Schulter und ich fing noch heftiger an weinen zu. "Lass meine Schwester los", schrie Jake. Der Mann lachte nur noch lauter. Jake wurde noch wütender und rannte auf uns zu. "Wenn du noch näher kommst, stirbt deine Schwester", drohte der Mann Jake. Sofort blieb er stehen. Er war verzweifelt. Jake wusste nicht, was er tun sollte. Hinter ihm tauchte ein weiterer Mann auf. Er packte sich meinen Bruder und hielt ihn fest. Sie liefen wieder zurück in Richtung Wald. Plötzlich lag aber der Mann, der mich festhielt, am Boden, genauso wie der andere.
Meine Mutter stand vor uns und ich stürzte sofort zu ihr. "Wo ist Dad?", fragte ich sie. "Er kommt gleich." Kurz darauf tauchte er auch wirklich auf. Wir liefen gemeinsam aus dem Wald. Dort waren jedoch noch mehr von diesen Männern. Hinter uns tauchten weitere auf. Wir sassen in der Falle. "Was machen wir jetzt?", fragte Jake meinen Vater. "Du machst gar nichts! Das regeln deine Mutter und ich." Meine Mutter schob mich hinter ihren Rücken und Jake stellte sich neben mich. Meine Eltern liefen los und wir standen alleine in der Mitte. Einer nach dem anderen fiel zu Boden. Ich weinte. Ein Mann kam auf uns zu, unsere Eltern bemerkten es nicht. Jake liess wieder einen Stein durch die Luft fliegen, doch er fiel wie zuvor zu Boden. Der Mann bewegte sich weiter auf uns zu. Er hatte ein Messer in der Hand. Er zielte auf mich und warf es. Jake stand nach wie vor neben mir. Er sprang vor mich und fing das Messer ab. Es steckte in seiner Brust. Jake fiel zu Boden. Er atmete schnell und seine Brust hob sich nur schwach. Ich flehte Jake an, bei mir zu bleiben. Er nahm meine Hand und flüsterte: "Du darfst niemals aufgeben. Du bist besonders und viel stärker als wir. Du schenkst uns Hoffnung Hope." Dann regte er sich nicht mehr. Ich rief nach meiner Mutter. Sie kam, packte mich an der Hand und zerrte mich von Jake weg. Wir liefen auf die Masse zu und meine Mum machte uns den Weg frei. Einer der Männer erwischte mich jedoch und konnte sein Messer quer über meinen Rücken ziehen. Ich wurde ohnmächtig und wachte irgendwann im Krankenhaus auf. Drei Wochen später zogen wir um." Mir laufen einige Tränen die Wange runter. Ich habe noch nie jemanden etwas davon erzählt. Sky schlingt ihre Arme um mich und versucht mich zu trösten.
"Komm. Die Schule beginnt gleich wieder", murmle ich und stehe auf. Meine Beine zittern stark. Ich habe zum Glück auch aufgehört zu weinen. Sky sieht mich skeptisch an. "Bist du sicher, dass du das schaffst?" Ich nicke nur. Sie wendet ihren Blick von mir ab und läuft zurück auf den Hartplatz. Ich folge ihr etwas langsamer. Meine Gedanken schweifen in die Vergangenheit ab. Jake.... Du darfst niemals aufgeben. Du bist besonders und viel stärker als wir. Du schenkst uns Hoffnung Hope. Seine letzten Worte...
"Hope? Kommst du?", reisst Sky mich aus meinen Gedanken. Ich habe gar nicht bemerkt, dass ich stehen geblieben bin. Ich nicke traurig und folge ihr dann. Wieder sind Blicke auf uns gerichtet. Dieses Mal sind sie aber voller Neugier. Ich ignoriere einfach alle und verweile etwas in meiner perfekten Welt, die irgendwann einmal entstanden ist.
"Geht es ihr gut?", fragt jemand. "Ja", antworte ich monoton. "Okay." Ich schaue auf und blicke in das Gesicht von Leon. Er sieht besorgt aus. "Was ist?", frage ich ein bisschen freundlicher. Er deutet auf meine Wange und erklärt: "Du weinst." Na super.
Na toll. Lover Boy sieht dich heulen.
Du hast echt eine Begabung dafür alles noch schlimmer zu machen, motze ich.
Immer wieder gerne.
Ich verdrehe die Augen und wische mir schnell mit der Hand über die Wange. "Es ist alles gut", sage ich mit Nachdruck. Leon nickt nur. Ich packe meine Tasche und mache mich auf dem Weg zum nächsten Klassenzimmer.

DU LIEST GERADE
Skrix
ФэнтезиHope lebt im Jahr 2137. Sie ist anders. Sie gehört zu den Skrix. Das sind fast ausgerottete Wesen. Es gibt nur noch wenige. Ein kleiner Fehler und es kann fatale Folgen haben.