39. Kapitel

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Das kurze Ruckeln beim Halten des Busses weckt mich auf. Leise stehe ich auf, ziehe ein Top und eine kurze Hose an, sowie meine Chucks und gehe mit meinem Drehzeug raus. Ich schiebe mir die Sonnenbrille vor die Augen und schließe sie kurz. Tief atme ich die warme Luft ein und meine Haut saugt gierig das Sonnenlicht ein. "Guten Morgen", sagt Max, unser Fahrer, freundlich zu mir und stellt sich neben mich. "Guten Morgen", antworte ich lächelnd und drehe mir eine Zigarette. "Wie spät ist es?", frage ich und zünde sie an. "Kurz nach neun, ich denke wir sind in so 2 Stunden in Texas", erklärt er und zündet sich ebenfalls eine Zigarette an. "Du bist schon richtig braun geworden, vor 3 Wochen sah das noch ganz Anders aus", stellt er grinsend fest. Ich nicke kichernd. "Ich lebe in dem Staat mit dem höchsten Niederschlagswert und in Liverpool sah es nicht gerade anders aus, da ist meine Haut froh mal etwas Farbe abzubekommen", antworte ich lächelnd und nehme einen langen Zug. Ich schließe wieder die Augen und lehne mich an den angenehm warmen Bus. Immer mehr Wärme durchströmt mich und ich kann förmlich spüren, wie sehr mein Körper es genießt. Vielleicht sollte ich Dad doch überreden, irgendwo an die Küste zu ziehen..
Ich wache mit einem leichten Zucken auf. Scheiße. Es war bloß ein Traum. Ein wunderschöner Traum. Drau§en regnet es, Andy liegt nicht neben mir und als ich aufstehe, ist es sofort bitterkalt. Ich ziehe mir Jakes Strickjacke und eine lange Jogginghose über, ehe ich mich auf die Suche nach den Jungs mache. Im Runtergehen werfe ich einen Blick auf die Uhr. Neun Uhr. Wie in meinem Traum. In der Küche finde ich Andy, welcher am Tisch sitzt, Kaffee trinkt und Zeitung liest. Ich wünschte ich könnte dieses Bild jeden Morgen sehen, aber selbst wenn wir älter sind, zusammen wohnen, wird es nie so sein. Die Jungs werden auf Tour sein, falls wir Kinder haben werden sie ihren Dad, so wie ich auch, nicht immer sehen können. Er blickt auf und das Lächeln zeigt seine strahlend weißen Zähne. "Guten Morgen", sagt er lächelnd und klopft auf seinen Schoß. "Guten Morgen", gebe ich verschlafen zurück, setze mich auf seinen Schoß und kuschel mich an ihn. "Ich hatte sooo einen schönen Traum", nuschel ich in seinen Hals. "Um was ging es denn?", fragt er leicht neckisch. "Wir waren auf Tour im Sommer. Ich bin neben dir in der Kabine aufgewacht, bin in Top und kurzer Hose raus und es war so wunderschön warm. Und ich war schon braun. Ich konnte die Wärme richtig spüren, es hat sich so real angefühlt", träume ich. "Nicht mehr lange, dann ist es soweit süße. Dann wirst du braun und wir schlafen zusammen und miteinander in der Kabine im Bus und du lernst die anderen Bands kennen und von früh am Morgen bis wir spät in der Nacht schlafen gehen wird es so warm sein, versprochen", flüstert er in mein Ohr und küsst meine Schläfe. Ich nicke und konzentriere mich auf diesen wunderbaren Gedanken. "Wo ist eigentlich mein Dad?", frage ich nach einer Weile, stehe auf und suche nach etwas essbarem. "Bei Mark und den Jungs. Er is gerade los als du aufgestanden bist", erzählt Andy und ich kann seine Blicke an meinem Rücken spüren. Ich nehme mir die Cornflakes Schachtel, setze mich auf den Tresen und klammere mich an die Wärme aus meinem Traum. "Manno, jetzt will ich unbedingt dass mir auch so warm is", jammere ich mit vollem Mund. Andy springt auf, trinkt mit zwei großen Schlücken seinen Kaffee aus und geht dann in den Gang. Ich gleiten vom Tresen und sehe ihm nach. "Neiin, du wartest hier bis ich dich hole", fordert er mich grinsend auf, legt mich über seine Schulter und schleppt mich ins Wohnzimmer. "Is ja gut", antworte ich lachend und mach es mir auf der Couch bequem. Nachdem er mich noch zugedeckt hat verschwindet er wieder und ich mache mir den Fernseher an. Nach einer halben Stunde werde neugierig. Um mich abzulenken gehe ich auf die Terrasse,  rauche eine und gehe wieder rein. Fröstelnd kuschel ich mich wieder unter die Decke, als Andy zu mir kommt und mir sie Hand hin hält. Dankbar ergreife ich sie und stehe auf. Im Gang stehen 2 kleine Koffer. "Was wird das?", frage ich leicht verwirrt. "Du wolltest doch so gerne Wärme und Urlaub. Lass uns die letzten 5 Tage in den Urlaub fliegen. Du hast eh Ferien und mit deinem Dad ist alles besprochen", erzählt er schnell während er seine Schuhe und Jacke anzieht. Sofort nicke ich hastig und springe ihm überglücklich in die Arme. Es dauert nicht lange, ehe wir im Flieger nach Hawaii sitzen. Wir fliegen gute 5 Stunden, fast 6 und die meiste Zeit reden oder schlafen wir. Schon als wir rauskommen und zu dem Bus laufen der zum Hotelzimmer fährt, ist es so unfassbar wunderschön warm. Und diese Worte können noch nicht einmal das Hotelzimmer beschreiben (siehe Bild). Das erste mal Urlaub mit Andy. Ich bin einfach nur überwältigt.

Smile on her Lips. Scars on her Hips.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt