Heißhunger | Namjin✔

Zwölf

Jin

„Danke. Das hättest du echt nicht machen müssen." Ich winkte ab. „Es war meine Schuld, also sollte ich es auch wieder gut machen. Ich hoffe, der Laptop gefällt dir." Er nickte und grinste, sodass seine Grübchen zum Vorschein kamen.

„Komm mit." rief er und zog mich mit seiner freien Hand zu einem Stand, der Hotteoks verkaufte. „Geben Sie mir bitte zwei Hotteoks." Die alte Dame reichte ihm zwei Becher mit jeweils einem Hotteok und wünschte einen guten Appetit. Namjoon bezahlte.

Mit einem „Hier" wollte er mir einen Fladen reichen, doch ich schüttelte den Kopf. Ich konnte das nicht essen. Ich durfte es nicht.

„Ich hab es eh schon bezahlt. Du kannst es ruhig annehmen." sagte Namjoon und lächelte mich freundlich an. Ängstlich starrte ich auf die Kalorien in seiner Hand. Ich konnte es nicht einfach ablehnen...

Wiederwillig nahm ich ihm den Hotteok ab. Alles in mir sträubte sich dagegen einen Biss zu nehmen, doch als ich prüfend zu Namjoon sah, konnte ich nicht anders. Sein freundliches Lächeln zwang mich dazu, zögerlich einen Biss zu nehmen und sofort schmeckte ich die angenehme süße, die ich so lange nicht geschmeckt hatte. Eine überwältigende Nostalgie überkam mich und trieb mir die Tränen in die Augen. Schnell drehte ich mich zur Seite, wischte mir über mein Gesicht und hoffte, dass er nichts davon mitbekommen hatte.

Mein Hotteok war schon weg, als er erst die Hälfte gegessen hatte. Ich war noch immer hungrig, das wusste auch mein Magen und verriet mich mit einem lauten knurren. Als Namjoon daraufhin in Gelächter ausbrach und ich vor Scham rot wurde seufzte ich genervt. Ich wünschte mich ganz weit weg. Wo ich keinen Hunger hatte, wo ich tun konnte was ich wollte, wo kein Namjoon war.

Eine Hand mit einem Becher voll Tteokbokki riss mich aus meinem Selbstmitleid und ich sah den Besitzer der Hand fragend an. „Iss." sagte dieser nur und grinste mich an. Unwillig nahm ich den Becher an mich und fing an die Reiskuchen auf meinen Spieß zu spießen.

Blöde Grübchen.

Später setzten wir uns auf eine Bank und sahen Kindern beim Spielen zu. „Wünschst du dich nicht auch manchmal zurück? Einfach... unschuldig zu sein. Keine Sorgen zu haben." Er seufzte und sah nach oben. „Das wäre schön..." sagte ich und tat es ihm gleich.

Ich fühlte mich geborgen. Ich wusste nicht warum, doch für einen kurzen Moment glaubte ich zu hause zu sein. Für einen kurzen Moment fühlte ich mich sicher.

„Ich weiß, was du nach dem Essen immer tust."

Dieses Kapitel ist Ozeanblume gewidmet, da sie mir geholfen hat, meine Schreibblockade zu überwinden. Dankeschön!

Ich bin nächste Woche in Korea also wird das nächste Kapitel nicht so schnell kommen, sorry dafür!