Fünfzig

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Hoseok

"Das kann doch gar nicht... Wie?! Wie zur Hölle hast du bis jetzt gelebt, ohne die Filme zu schauen?"

Grob wurde ich von einem ziemlich aufgebrachten Yoongi aus dem Auto und in unsere Wohnung gezerrt.

"Du schaust dir die jetzt mit mir an, und wenn du nur einmal weg schaust..."

Die ganze Situation war zu komisch. Ich schien wohl einen wunden Punkt getroffen zu haben. Mit meiner rechten versuchte ich mein Lachen hinter meiner Hand zu verstecken.

"Hältst du das für witzig, huh?"

Mit einem Todesblick in meine Richtung legte er eine DVD ein.

"Das ist eine ernste Sache!"

Ich musste nur noch mehr lachen und beobachtete zufrieden, wie Yoongi selbst sein Grinsen unterdrücken musste.

"Ja, sehr ernst." versuchte ich mit einem möglichst glaubwürdigem Nicken zu sagen, doch es dauerte nicht lange, bis in meinem Gesicht wieder ein fettes Grinsen hing.

Er kam auf mich zu und ließ sich neben mich fallen, wobei er den Film startete.

"Dafür solltest du bestraft werden."

Für eine merkwürdige Sekunde starrten wir uns gegenseitig in die Augen, wobei mein Herz einen seltsamen Hüpfer machte. Aua...?

Schnell und auch ein wenig erleichtert über die Ablenkung wandte ich mich an mein restliches Team, welches gerade durch die Haustür ins Wohnzimmer platzte.

"Ew, verschwindet." sagte Yoongi in einem angewiderten Tonfall, während er auf Pause drückte. "Wir haben hier wichtige Nachhilfe, die keine Störung gebrauchen kann."

Lachend schüttelte Jimin seinen Kopf. "Na dann, ich hoffe du überlebst das, Hobi." Ehrlich gesagt hoffte ich auch darauf.

Es dauerte nicht lange, da waren wir wieder zu zweit auf dem Sofa und ich räusperte mich. Es war mir definitiv unangenehm, ihn anzusehen.

"Alsooo... was schauen wir jetzt?"

"Rapunzel."

Schon hatte er wieder auf weiter gedrückt und wir sahen uns gemeinsam das animierte Logo von Disney an.

Es herrschte eine Stille im Raum, welche mir eine unangenehme Gänsehaut bereitete. Die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, er würde mich beobachten. Aber wenn ich einmal zu ihm schielte, starrte er jedes mal minenlos auf den Bildschirm vor uns.

"Yoongi?" durchbrach ich die Stille etwa bei der Hälfte.
Er sah mich an. "Hm?"

Ich schluckte.

Nicht in der Lage mich an das was ich eigentlich sagen wollte zu erinnern, sah ich schnell auf meine Hände. Als ich wieder zu ihm auf sah, saß er plötzlich ein ganzes Stückchen näher.

"Was wolltest du sagen, Hoseok?"

Oh Gott, wie er meinen Namen aussprach...

"Ich..."
Verzweifelt versuchte ich mein Hirn nach brauchbaren Sätzen zu durchforsten, doch alles was ich zu stande brachte war ein klägliches Stammeln.

"Weißt du noch, das auf der Party?" fragte er mich und rückte noch mal näher. Kurz zögerte er.
"Können wir das widerholen?"

Verwirrt starrte ich ihn an. "Party...?" Meinte er etwa...

"Wir haben miteinander geschlafen."

Vor schreck klappte mir der Mund auf. Ich hatte befürchtet, dass er das sagen würde, aber nicht damit gerechnet.

Schnell wandte ich meinen Kopf zur Seite. Mein schlechtes Gewissen meldete sich zu Wort.

Wie betrunken war ich bitte gewesen?

Er schmunzelte.
"Ich hab schon damit gerechnet, dass du dich nicht mehr erinnern kannst. Schade eigentlich..."

Schuldig biss ich mir auf die Lippe.

"T..tut mir wirklich leid! Ich will das wieder gut machen..." murmelte ich und wich seinem Blick aus.

"Würdest du es noch mal tun?" fragte er mich.

"Was...?"

"Würdest du noch mal mit mir schlafen?"
Ich blinzelte und schaltete den Film auf Pause. Das Gerede störte mich im Moment.

"Noch mal mit dir schlafen?"
Er nickte.
"Aber ich bin doch gar nicht so toll, und mein Körper ist auch nur so meh und meine Sexskills quasi nicht vorhanden..."

Ich redete mir meinen Mund fusselig und spürte das Blut Sekunde um Sekunde schneller in meinen Kopf schießen.

"Sei still und sag sowas nicht über dich."

Er sah mich an, als hätte ich soeben einen gewaltigen Fehler gemacht.

"Soll ich dir zeigen, was ich von dir halte?"

Zögernd nickte ich und musste schlucken. Worauf lief das ganze hier gerade aus...?

"Schön, du wolltest es nicht anders."
Im nächsten Moment spürte ich auch schon seine weichen Lippen auf meinen.

Oh hilfe.

Ich erwiderte sofort und er legte seine Hand an meine Hüfte, um mich noch näher zu ihm zu ziehen.
Er küsste ungelogen wie ein Gott.

Wir küssten uns lange und immer intensiver. Ich hatte das mich beschleichende Gefühl, dass es nicht nur beim küssen bleiben würde. Und auch, dass es nicht nur eine einmalige Sache werden würde.

Und oh boy, wie recht ich mit beidem hatte.

Heißhunger | Namjin✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt