Achtundzwanzig

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Namjoon

„Scheiße, scheiße, scheiße!" Panisch schob Hoseok mich Richtung Badezimmer und schloss uns darin ein. Wir hatten Yoongi und Jin gerade verabschiedet und Hoseoks sehr gut gehaltene Maske zerbrach in tausend Stücke. „Was soll ich jetzt machen?" Mit geröteten Wangen sah er mich verzweifelt an. „Er wird hier leben. Unsere Zimmer sind direkt nebeneinander. Das kann doch nicht wahr sein. Das muss ein Traum sein." Aufgebracht lief er vor mir hin und her und murmelte vor sich hin. „Ich bekomme das einfach nicht aus dem Kopf. Ich bekomme ihn einfach nicht aus dem Kopf. Er soll einfach verschwinden. Für immer. Puff!" Ich seufzte. „Hoseok." sagte ich beruhigend „Es ist alles gut." – „Nichts ist gut!" rief er. „Das ist so... Argh!" frustriert raufte er sich die Haare. „Vielleicht hat er ja gar nichts bemerkt." Er sah mich mit seinem dein-ernst-Blick an. „Du glaubst nicht allen Ernstes, dass ich sowas naives glaube. Aber weißt du, was ich mich am meisten frage?" Ich sah ihn abwartend an. „Warum er nicht Top war. Das ergibt keinen Sinn. Stell dir vor, du bist Yoongi. Würdest du dann nicht lieber Top sein? Er würde doch niemals die Kontrolle abgeben, oder?" Grinsend musterte ich ihn. „Lach nicht, man. Das ist eine ernste und wichtige Frage." Er schmollte und sah interessiert auf seine Füße. Langsam ging ich auf ihn zu und legte meine Hand auf seine Schulter. „Hast du Angst davor, Gefühle für ihn zu entwickeln?" Er nickte. Seufzend nahm ich ihn in den Arm. „Und wenn schon. Was kann groß schiefgehen? Er mag dich oder mag dich nicht zurück. Und wenn das zweite der Fall ist, wird er sicher versuchen, es nicht unangenehm werden zu lassen." Eine Weile standen wir nur so da und schwiegen uns an. „Aber was, wenn er mich zurück mag? Wir leben in Korea. Homosexuelle werden verhasst oder totgeschwiegen. Dazu kommt noch, dass wir Idols sind. Wie soll das jemals was werden?" Ich strich ihm leicht durch die Haare. „Es gibt hier viele LGBTQ+ Supporter. Du ahnst gar nicht, wie viele. Außerdem hat es niemanden zu interessieren, wen du liebst, auch nicht deine Fans. Und hey, wie viel Glück kann man denn haben? Ihr lebt direkt nebeneinander und was im Dorm passiert bleibt auch im Dorm. Aber bitte treibt es nicht vor Jungkook, der ist noch so unschuldig und das soll auch möglichst lange so bleiben." Er lachte und schlug mir leicht gegen die Schulter. „Warts nur ab, bis du jemand mit nach Hause bringst. Das werde ich dir sowas von unter die Nase reiben." Grinsend drückte ich ihn von mir. „Alles wieder gut?" Er nickte und dankte mir. „Nichts zu danken. Hast du Hunger? Ich hab verdammt Hunger. Erst das Tanzen und dann das schlafen und jetzt der ganze Stress..." – „Gehen wir essen." – „Gute Idee. Zu zweit?" – „Zu zweit."

Heißhunger | Namjin✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt