2.Eine katastrophale Busfahrt

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Verschlafen lehnte ich mich ans Fenster um nach draußen sehen zu können. Irgendwie machte mich fahren im Auto oder Bus immer total müde. Um nicht einzuschlafen, versuchte ich mich deshalb mit Dingen, die ich draußen entdeckte, abzulenken. Die Kuh dort hatte einen Fleck der aussah wie eine Krone. Der Typ hatte krasse Haare. Der Hund war ja mal mega süß und so weiter. So veränderte sich die Umgebung unablässig. Aus dem flachen Grasland wurde langsam hügeliges Vorland und immer weniger Häuser waren zu sehen. Nur vereinzelt tauchten sie noch auf. Manche wirkten absolut einsam und verlassen. Wo brachte uns dieser Bus nur hin?
Am Ende lamdeten wir irgendwo in der Pampa. Großartig.

Glücklicherweise saß ich alleine. Keine Ahnung, was ich gemacht hätte, wenn ich nun neben Ruby oder Thomas hätte sitzen müssen. Die Busfahrt an sich nervte mich schon genug.  Leider konnte ich ihnen nicht verbieten ihren Mund zu halten, denn deren Geturtel hörte ich, obwohl ich über zwei Reihen von Ruby und Thomas entfernt saß. Ehrlich konnten die das Flirten nicht einmal sein lassen? Immerhin konnte ich sie größtenteils ignorieren, indem ich weiterhin konzentriert die Umgebung betrachtete, die an mir vorbeisauste. 
Gerne hätte ich den Bus einfach angehalten und wäre ausgestiegen. Das hätte den wundervollen Vorteil, dass ich mich nicht damit auseinandersetzen müsste, was passiert, sollte ich heute meiner Twin Soul begegnen.

Ich wusste nicht allzu viel über das Twin Soul Verfahren, nur das was mir Mitschüler erzählt hatten. Dennoch war klar, dass ich mich heute den ganzen Tag auf meine Kompatibilität zu diversen Mädchen oder vielleicht sogar Jungs testen lassen musste. Solange keiner der Tests positiv war, hatte ich definitiv nichts zu befürchten. Sorgen machte es mir trotzdem. Eine Anti-Twin-Soul Strategie hatte ich nicht. Wie auch ohne vorher zu wissen was auf mich zukam.  Eigentlich machte ich mir lieber einen Plan als unvorhersehbar irgendwo reinzuschlittern.
Diesmal musste ich wohl in den sauren Apfel beißen und abwarten.

Manchmal fragte ich mich, wie es sich anfühlen würde seine Twin Soul zu treffen oder wie das überhaupt funktionierte. Machte es einfach "klick" und alles fügte sich perfekt? Klang etwas kitschig. Gab es vielleicht sowas wie Gedankenmanipulation? Konnta man sich gegen seine Twin Soul überhaupt wehren? Nein danke sagen und wieder verschwinden? Dämlich das dass nur  diejenigen wissen konnten, die es erlebt hatten und na ja Normalos oder NichtTwins wie Ich hatten eigentlich nie Kontakt zu den Twin Souls. Erst einmal hatte ich ein Team kennen gelernt und das war in der ersten Klasse gewesen, wo uns das erste Mal das Prinzip der Twin Souls erklärt wurde. Die hatten damals ganz schön einschüchternd auf mich gewirkt. Wie sehr abgehärtete Krieger, die uns vor den Unsichtbaren beschützten. Das große böse Unsichtbare. Davor sollten Twin Souls die normale Menschheit bewahren. Laut unserem König waren sie das Schutzschild zwischen dem Bösem und unserem Land Lotha. Wenn man mich fragte gab es dafür keine Beweis. Schließlich ging es hier um das nicht sichtbare. Da könnte ich gleich anfangen an Einhörner zu glauben. Jedenfalls hatte ich nach dieser einen Begegnung  keinen weiteren Kontakt mehr zu den Twin Souls gehabt. Ich hatte keine Ahnung was für Leute das waren und noch weniger wusste ich ob sie wirklich so wichtig waren. Ich wusste nur das es sie gab uns das sie anscheinend eine Bedeutung hatten. Das erzählte uns jedenfalls die Regierung wieder und wieder und wieder.

,,Oh seht mal unser Kuschelhase Felix, ist mal wieder auf Reisen und ganz weit weg",kicherte da jemand und riss mich aus meinen Gedanken. Dieser Jemand war Ruby, welche mich süßlich anlächelte als ich mich zu ihr umdrehte. Auf den Anblick hätte ich gut verzichten können. Allgemein auf alles was Ruby anging.
Ruby schien da aber leicht anderer Meinung als ich zu sein, denn sie stand auf und schlenderte gemütlich auf mich zu. Bei mir angekommen ließ sie sich elegant auf den Platz neben mir sinken und steckte sich eine rote Haarsträhne hinters Ohr. Ich versuchte sie währendessen krampfhaft zu ignorieren. Natürlich bemerkte sie es und zog einen Schmollmund, bei denen ihr andere Mitschüler sofort zu Füßen gelegen hätten. Aber nicht ich und das wusste sie, störte sie jedoch auch nicht, denn das gehörte alles zu ihrer Show und ich musste nicht mitspielen. Sie würde trotzdem ihre Rolle perfekt spielen. Wie auch immer das Skript dazu aussehen mochte. Wer weiß vielleicht spielte ich ihr sogar in die Hände?

Twin SoulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt