Stillstand. Ich? das Herz. Mein Herz?
„Wollen sie damit andeuten...?"
,,Ja Felix, für einen kurzen Moment warst du Tod"Ein Tag war seit diesem Gespräch vergangen und noch immer schwirrte es mir im Kopf herum. Vor allem da John mich noch mindestens einen Tag im Krankenzimmer hatte behalten wollen und ich nichts hatte um mich abzulenken. Die ganze Zeit hatte ich nichts besseres zu tun als zu schlafen und mir Gedanken zu machen. Nur einmal hatte eine rote Katze mit goldgelben Augen vor meinem Fenster gesessen und zu mir hineingesehen. Aus irgendeinem Grund glaubte ich, das wäre Timothy gewesen. Ich konnte mir natürlich nicht sicher sein, da die Katze viel zu schnell wieder weggehuscht war, aber wenn ich ihm das nächste Mal begegnete, würde ich ihn auf jeden Fall mal fragen. Er hatte mir sowieso noch einiges zu erklären.
Heute Morgen war ich entlassen worden und hatte als ich die Tür geöffnet hatte, um das Krankenzimmer zu verlassen, Michael und Leon direkt vor der Nase gehabt, die mich als mein Magen knurrte, gleich hinter sich in die Kantine gezogen hatten und mir erzählten was in der Zeit in der ich geschlafen hatte, alles passiert war. Darunter erwähnten sie, dass anscheinend der normale Unterricht angefangen hatte, wobei ich aber ihrer Meinung nach, noch nichts Wichtiges verpasst hatte und das ich auch heute normalen Unterricht haben würde. Dreimal könnt ihr raten, welches Fach.
Geschichte. Wo war noch gleich, das Krankenzimmer?Irgendwann erreichten wir dann die Kantine und nun saß ich hier und stopfte ein Brötchen nach dem anderen in mich hinein.
,,Ähm entschuldige?", fragte mich plötzlich ein Mädchen mit dunkelblauen Augen und hellbraunen Haaren, die in einem kunstvoll geflochtenen Zopf, ihr bis zur Taille gingen. Sie lächelte und wippte auf ihren Fußballen vor und zurück. „Bist du Felix?"
Ich hatte keine Ahnung, wer sie war oder woher sie meinen Namen kannte. Dennoch nickte ich und befand mich auf einmal auf einer Augenhöhe mit ihr, wobei sich unsere Nasen beinahe berührten. „Du bist echt süß", hauchte sie und lehnte sich wieder zurück. Überfordert konnte ich sie nur anstarren. Was war das gerade bitte?!
,,Ich bin Ashme Kamir", sagte sie klingend im Akzent der Avis. „Und ich habe eine Bitte"
Wieder neigte sie sich zu mir und schien absichtlich nicht zu bemerken wie das Dekolletee ihres Kleides verrutschte und sie es mir echt schwermachte, nicht hinzusehen. „W....Was denn?"
,,Würdest du, Drachentöter, mich ehren und mein Freund werden?", fragte sie zart wie ein Windhauch.„AUF GAR KEINEN FALL!", fauchte Ruby und trat zwischen mich und Ashme. Böse tauschten sie Blicke untereinander aus. „Heißt du Felix?", sagte Ashme gelassen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich denke ja, dass er das Recht hat, solche Dinge selbst zu entscheiden" Diesmal klang ihre Stimme schneidend und gefährlich. „Also deine Antwort?", sagte sie leise lachend und drängte sich an Ruby vorbei.
„Ashme...." Zögernd brach ich ab, als ich sah wie sich Rubys Augen verdunkelten. Tränen?
Ich konnte nicht ihr Freund werden. Zumindest nicht auf die Weise, die sie im Sinn hatte. Manch ein Junge hätte bei einem solch hübschen Mädchen vielleicht keinen zweiten Gedanken verschwendet und sofort ja gesagt. Doch ich konnte nicht. Ich hatte das Mädchen eben erst kennen gelernt. Ja, sie hatte ihre Reize. Ohne Frage. Das war mir nicht entgangen, schließlich war auch ich ein normaler Achtzehnjähriger, aber ansonsten wusste ich nichts über sie und sie auch nichts über mich. „Wieso gerade ich?"Verdutzt sah mich Ashme an. „Na weil du der Drachentöter bist und ich dich interessant finde", antwortete sie betörend und setzte sich einfach auf meinen Schoß. Bevor ich die Chance hatte, etwas dagegen zu sagen, rauschte Ruby mit gesengtem Kopf an mir vorbei aus der Kantine. „Ja gut, endlich ist die weg.", flüsterte mir Ashme ins Ohr. „Du solltest jetzt gehen", sagte ich kalt. „Wieso denn? Können wir uns denn nicht noch ein wenig unterhalten?", fragte sie einen Schmollmund ziehen.
„Geh. JETZT.", sagte ich drohend und hatte Mühe sie nicht einfach von mir zu stoßen.
Schnell versuchte sie von mir runter zu kommen, verhedderte sich dabei in ihrem Kleid und landete auf ihren Hintern. „Mach sowas nie wieder", fauchte ich, stand auf und blickte auf sie herab, bis sie eilig nickte. Dann drehte ich mich um und sprintete aus der Kantine.Ich muss sie finden. Wo steckte sie nur? Weit konnte sie doch noch nicht sein. Aus den Augenwinkeln blitzte etwas Rot auf. Ruby?! „Ruby?", rief ich und stolperte. „Au. Pass auf, wo du hinrennst", beschwerte sich der Boden oder eher gesagt eine Katze mit rötlichen Fell.
„M....MO?!" Goldgelbe Augen richteten sich auf mich und verzogen sich zu schlitzen. Ja das war definitiv Timothy. ,, Tut mir leid Mo, aber ich habe es eilig. Du hast nicht zufällig ein Mädchen mit roten Haaren hier vorbeikommen sehen?"
,,Ich soll dir also helfen nachdem du mich einfach umgerannt hast?", mauzte er und legte sich seinen Schwanz um die Pfoten. „Ich finde eine Entschuldigung ist angebracht."
,,Mooo, bitte, ich habe es wirklich eilig"„Sie ist in Richtung der Klassenzimmer gelaufen", murmelte Mo und begann sein Fell zu putzen. Unsicher machte ich einen Schritt in einen Gang hinein. Ich hatte keine Ahnung wo die Räume waren. „Du hast keine Ahnung", meinte Mo beiläufig, machte aber keine Anstalten mit dem Putzen seines Fells aufzuhören. Ich starrte ihn an. Lange.
,,Gut ich zeig dir den Weg", sagte Mo genervt und richtete sich auf.„Was hast du mit dem Mädchen eigentlich gemacht? Sie sah zum einen so aus als könnte sie gleich heulen, zum anderen so als würde sie gerne jemanden umbringen.", murmelte Mo nach einer Weile.
,,Das ist nicht meine Schuld"
Bedeutend sah Mo mich an. „Wer's glaubt"
,,Wirklich. Bevor diese Ashet kam, war alles in Ordnung", beteuerte ich.
,, Also soll nur diese Ashet Schuld sein?", fragte Mo ungläubig.
„Ja das..." Schuldbewusst blickte ich auf meine Schuhe. Wenn ich anders reagiert und nicht so abgelenkt von Ashets Schönheit gewesen wäre, dann wäre Ruby vielleicht nicht weggerannt.
„Ah die Liebe ist schon ein tückisches Biest. Trifft einen so unerwartet. Macht einen so schnell eifersüchtig und schmerzt so, wenn man glaubt sie wäre unerwidert.", murmelte Mo.
Wovon sprach er? Ruby war doch nicht in mich verliebt. Oder doch?
Plötzlich hämmerte mein Herz viel zu schnell. Als müsste es einen Wettlauf gewinnen. Beinahe schmerzhaft pochte es. Ich musste Ruby finden.
Uff. Ein schwieriges Kapitel, aber endlich habe ich es fertig. Ich hoffe es hat euch gefallen ^^
Alles Liebe
Eure Marienkaefer4
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Twin Soul
FantasyTonaufnahme Beginn/ Gehen wir davon aus, dass jeder Mensch eine Seele,eine Soul, besitzt. Der normale Mensch jedenfalls. Einige wenige unter uns sind aber nicht normal. Man nennt uns Twin Souls. Wir sind Seelen, die zweimal geboren wurden und jewe...