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+++Steffens Sicht (kurz vor Trainingsende)+++

Als Alfreds letzter Pfiff ertönte, war ich ziemlich erleichtert. Das Training heute hatte es echt in sich gehabt. Doch während die anderen ihre Sachen nahmen, sich verabschiedeten und duschen gingen, sah ich mich nach Filip um. Er war im Training total abwesend und hatte mich in der Trinkpause gefragt, ob wir am Ende noch kurz reden könnten. Ich war gespannt was er wollte. Die Jungs waren komplett verschwunden, als Filip auf mich zukam. „Also Bro, was gibt's?", fragte ich. „Nicht hier... können wir in den Aufenthaltsraum?" „Du machst es ja spannend, aber klar!" Wir gingen auf den Gang zu den Kabinen. Drinnen war Niclas Stimme kaum zu überhören. Er machte schon wieder Party und Mini, der trotz Kreuzbandriss immer für gute Laune sorgte, stimmte mit ein. Ich schmunzelte als ich die beiden hörte. Filip ging zielstrebig in Richtung Treppe. Oben angekommen, setzten wir uns ans Fenster, das den Blick zur Halle ermöglichte. Hier saßen manchmal die Frauen oder Freundinnen der anderen, wenn sie uns beim Training zusahen. Ich sah Filip abwartend an. „Ich hab ein Problem, Raffi", begann er. Raffi nannten mich fast alle. Lara war die einzige, die es nur manchmal tat. Warum wusste ich nicht so genau. „Das ist nicht zu übersehen, also worum geht's?", erwiderte ich. Er war merklich angespannt und atmete noch einmal durch. „Um Lara", sagte er dann, „ich weiß, dass es total blöd ist. Ich meine, du bist mein bester Freund und Lara ist deine Schwester..." Ich musste daran denken, was Lara mir vor einiger Zeit erzählt hatte. Hatte sie es nicht genauso formuliert, nur dass ich der beste Freund von ihm sei? Ich war mir ziemlich sicher. „Es ist halt so... Ach fuck man...", er brach ab. „Filip, ich hör dir zu!", ermutigte ich ihn. „Ich glaub, ich bin verliebt", sagte er nach einer längeren Pause. „In Lara? Krass man, Glückwunsch!" Verwirrt sah er mich an. „Letztens kam sie zu mir und hat so ziemlich genau das gleiche gesagt wie du eben!" Jetzt starrte er an mir vorbei und fing an zu grinsen. „Hä Filip? Hast du mir gerade zugehört?" „Was? Jaja klar, danke Bro!" Ich drehte mich um. Da unten stand Lara. Hä, was machte die denn hier? Die hatte doch selber Training. Plötzlich fiel mir ein, dass sie sich schon öfter über die mangelnde Beteiligung beim Training aufgeregt hatte. Wahrscheinlich fiel es mal wieder aus und sie wollte trotzdem trainieren. „Das ist deine Chance! Die anderen sind schon weg und ich verpiss mich auch gleich! Geh hin und rede mit ihr!" Filip nickte: „Danke Bro!" „Klar, kein Ding und jetzt mach!" Ich stand auf und ging. Ich war gespannt, wie das laufen würde und ob und wenn ja wann Lara heute nach Hause kommen würde. Doch wie versprochen fuhr ich nach Hause. Ich würde schon früh genug erfahren, ob und was zwischen ihnen gelaufen war.


+++gleiche Zeit, Laras Sicht+++

Ich wusste, dass die Jungs immer in der ersten Kabine waren, also zog ich mich in der zweiten um. Obwohl Steffen und Filip noch da waren, war es seltsam still hier. Ich vergaß diese Kleinigkeit aber ziemlich schnell und ging den Gang entlang, der zur Halle führte. Meine Tasche stellte ich an die Seite. Ich schnappte mir meinen Ball und fing an mich warmzulaufen. Während ich verschiedene Übungen mit und ohne Ball machte, blendete ich alles andere aus.

Es reicht eine HalbzeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt