. Sobald der letzte Vortrag beendet war, verließ ich den Hörsaal und fuhr ins Krankenhaus. „Hey", begrüßte ich meinen Bruder.
+++Steffens Sicht+++
„Hey" „Hey Kleines", sagte ich und zog Lara in eine Umarmung. Sie war total angespannt, als sie diese erwiderte. „Was ist denn los?", fragte ich sie. „War Filip hier?" „Ja, aber er hatte nie viel Zeit. Warum fragst du?", ich setzte mich auf. „Nur so" „Ach komm. Irgendwas ist doch, dass kannst du mir nicht erzählen." Verzweifelt ließ Lara sich zu mir aufs Bett fallen. „Er hat sich seit drei Wochen nicht gemeldet..." „Komisch, ich dachte, er sei so viel bei dir, um dich zu unterstützen und so." „Im Gegenteil." „Ich rede mit ihm. Mach dir keine Sorgen. Er hat bestimmt einen Grund." „Das hat Topsi auch gesagt. Ich soll dich übrigens lieb von ihr grüßen." „Danke, grüß sie zurück" „Mach ich. Ich muss jetzt leider los, hab gleich noch Training." „Ales klar. Viel Spaß, hab dich lieb meine Kleine!" „Danke, ich dich auch!" Damit war sie verschwunden. Ich nahm mein Handy aus der Schublade und öffnete Filips Chat. ‚Kommst du heute noch? ' Wenig später kam die Antwort: ‚Ja, bin auch gleich da' Ich schaute noch ein wenig auf Instagram vorbei und antwortete auf einige Genesungswünsche der Fans. Als die Tür aufging, schaute ich hoch. Es war Filip. „Na Bro, alles klar?", begrüßte er mich und gab mir das typische High-Five. „Bei mir schon, aber ich hab gehört, dass du dich seit drei Wochen nicht mehr bei Lara gemeldet hast. Wie kommt das?" ich sah, wie Filip sich versteifte. „Äh, ich hab wenig Zeit im Moment" „Und warum?" „Nicht so wichtig, ich muss jetzt eigentlich auch wieder los" „Ey Filip. Warte. Scheint schon ziemlich wichtig zu sein, wenn du keine Zeit mehr für deine Freundin hast!" „Ein anderes Mal, Raffi. Ich muss jetzt wirklich." Er drehte sich um und ging. „Alter Filip, geht's noch?!"
+++Laras Sicht+++
„Und Steffen hat auch keine Ahnung?", fragte Topsi, als wir uns fürs Training umzogen. „Ne. Er dachte, Filip wäre die ganze Zeit bei mir. Er wollte ihn aber mal fragen." „Schon komisch, oder?" „Du sagst es." Wir hatten mittlerweile damit begonnen, uns warmzulaufen. Plötzlich ertönte Finns Pfiff. „Lara Weinhold. Wo bist du nur mit deinen Gedanken? Komm mal her bitte", er wartete, bis ich vor ihm stand, „ich weiß, dass Raffi im Krankenhaus ist. Aber das ist nicht das Einzige. Du bist seit einiger Zeit so unkonzentriert wie nie zuvor. Sicher, dass dir das nicht zu viel wird?" „Mh, ich schaff das." „Ich als dein Trainer sage dir, dass du eine Pause brauchst und zwar dringend. Geh jetzt nach Hause und ruh dich aus." Ich seufzte und nickte dann. Zu Hause angekommen legte ich mich aufs Sofa und versuchte, Filip zu erreichen. Vergeblich. Irgendwann hatte ich die Nase voll und sprach auf seine Mailbox: „Hey. Wo bist du Filip? Und warum gehst du nicht an dein Handy? Erinnerst du dich an unser Gespräch im Aufwachzimmer? Du sagtest, du seist immer für mich da. Davon merk ich im Moment nicht viel. Ich brauch dich. Hast du morgen Zeit? Lass uns irgendwo hinfahren. Nach Laboe zum Beispiel. Ich weiß, ich hätte es schon viel früher einsehen müssen. Kommst du trotzdem mit? Und melde dich bitte. Ich liebe dich." Danach ging ich schlafen. Am nächsten Morgen hatte ich eine Nachricht von Filip erhalten: ‚Kann heut nicht. Tut mir leid, aber das holen wir nach' Vor meinen Augen begann alles zu verschwimmen, doch ich wischte die Tränen beiseite und stand auf. Erst als ich am Krankenhaus ankam, fiel mir ein, dass Steffen heute Vormittag einige Untersuchungen hatte. Ich ging eine Weile durch den Park, um auf andere Gedanken zu kommen. Schließlich bog ich Richtung Kiellinie ab. Ein Pärchen saß am Wasser. Die Frau war eng an den Mann gekuschelt. ‚So könnten Filip und ich jetzt auch da sitzen', dachte ich mir. Plötzlich erstarrte ich. Der Mann WAR Filip. Nur war die Frau nicht ich, seine Freundin, sondern irgendjemand Fremdes. In mir begann es zu brodeln. Deshalb hatte Filip heute keine Zeit... Weil er jemand anderes kennengelernt hatte... Wie konnte ich mich nur so täuschen...? Ich musste mit aller Kraft die Tränen unterdrücken. Dann lief ich die letzten Schritte zu den beiden. „Das ist jetzt nicht dein Ernst Filip? Deshalb hast du heute also keine Zeit? Und deshalb hast du dich auch nicht gemeldet die letzten Wochen?" Filip sprang auf. „Lara", sagte er, „es ist nicht so wie du denkst... Jonna ist nicht meine Freun..." Ich unterbrach ihn. „Mh, schon klar, deshalb sitzt ihr hier auch so..." Ich konnte meine Tränen jetzt nicht mehr zurückhalten. „Ich dachte, ich könnte dir vertrauen Filip... Ich bin so enttäuscht von dir... Dass du so etwas machst, hätte ich nie von dir gedacht... Ich hasse dich dafür!" Die letzten Worte schrie ich. „Scheiße Lara. Du verstehst das komplett falsch!" „Was kann man denn daran falsch verstehen?!" Ich drehte mich um und rannte davon. Es gab nur einen, der mir jetzt helfen konnte.
+++Filips Sicht+++
„Scheiße, scheiße, scheiße!" Jonna war aufgestanden und kam zu mir. „Es tut mir leid, Filip!", sagte sie niedergeschlagen. „schon gut, ist nicht deine Schuld! Ich konnte ja nicht wissen, dass..." „Doch, es ist meine Schuld! Ich hätte dich nie überreden dürfen, hierher zu kommen! Ich geh dann mal nach Hause! Danke trotzdem!" „Klar, kein Ding!" Ich sah wie Jonna langsam durch den Park ging. Dann holte ich mein Handy aus der Tasche und wählte Runes Nummer. Es war am wahrscheinlichsten, dass Lara zu ihm gehen würde, denn er war ihr bester Freund. „Dahmke", meldete Rune sich. „Hey, Filip hier! Ich hab Mist gebaut, Rune. Wenn Lara gleich bei dir auftaucht, tröste sie bitte! Es ist wirklich nicht das, was sie denkt... Ich liebe nur sie!" „Hä Filip? Was ist denn passiert?" „Erklär ich dir später! Mach einfach!" „Okay", er seufzte, „aber ich kriege ne Erklärung von dir!" „Jaha!" „Gut, bis später!" Die Leitung war tot. Jetzt konnte ich nur warten.
+++Laras Sicht+++
Blind vor Tränen hastete ich durch die Straßen, bis ich vor Runes Haustür stand. Ich klingelte Sturm, bis Rune die Tür öffnete. „Lara! Was ist denn mit dir passiert?" „Filip hat ne Andere", brach es aus mir heraus. „Hey, hey, hey, langsam. Komm erstmal rein." Wir setzten uns aufs Sofa. „Also, wie kommst du darauf?", fragte Rune. „Er hat sich seit Wochen nicht gemeldet und heute habe ich sie gesehen?", schluchzte ich. „Wen hast du gesehen?" „Filip und seine Neue. Ich wollte mit Filip nach Laboe, weil ich mal rauswollte, er meinte nur, er kann nicht. Dann bin ich zu Steffen gefahren und da saßen die beiden am Wasser..." „Aber das muss doch nichts heißen. Wir beide sind doch auch befreundet, ohne dass da was läuft." „Schon, aber wir sitzen nicht eng umschlungen am Wasser. Und außerdem kennt Shirin mich und Filip dich." „Das stimmt..." „Man Rune, ich war so doof... Ich hätte es schon viel früher merken müssen..." „Niemand hat etwas gewusst. Weder Raffi, noch wir, noch irgendeiner von den Jungs." „Hm... Kann ich kurz telefonieren?" „Klar!" Ich wählte Steffens Nummer. „Hey Rune, was gibt's?" „Ich bins, Steffen. Ich weiß jetzt, warum er keine Zeit für mich hat. Er hat ne Andere. Ich hab die beiden gesehen." „Das ist nicht dein Ernst, oder?" „Doch. Leider. Und ich dämliche Nuss hab ihm vertraut..." „Oh man Kleine, das tut mir unendlich leid für dich. Ich dachte, du wärst bei ihm gut aufgehoben... Wenn ich das gewusst hätte..." „Du kannst nichts dafür! Ich wünschte nur, man könnte Gefühle einfach ausschalten..." „Das glaube ich sofort! Hör zu, ich muss Schluss machen, hab gleich eine Untersuchung. Bin für dich da, okay?" „Danke" Wir verabschiedeten uns und ich ging zurück zu Rune.
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Es reicht eine Halbzeit
FanfictionEin Spiel, eine Verletzung kann so viel verändern... Lara Weinhold (21) ist die kleine Schwester von dem Profihandballer Steffen Weinhold (24). Die beiden haben ein unglaublich enges Verhältnis zueinander, denn ihr Vater hat seine Familie im Sti...