+++Laras Sicht+++
Ich sah wie dieScheinwerfer von Filips Auto verblassten und drehte mich um. Den Schlüsselhängte ich an den Nagel neben der Tür. Obwohl ich sonst auch oft alleine zuHause war, fühlte sich die Stille heute anders an. Langsam ging ich die Treppehoch. In meinem Bett konnte ich ewig nicht einschlafen. Schließlich tappte ichrüber in Steffens Zimmer. Sein Bett roch wie er, wenn er frisch geduscht war.Ich kuschelte mich tiefer in die Kissen. Nach gefühlten endlosen Minutenschlief ich dann doch irgendwann ein. Am nächsten Morgen fühlte ich mich wiegerädert. Ein Blick in den Spiegel zeigte mir, dass ich auch so aussah. Ichschminkte meine Augenringe ab und schlüpfte in Jeans und irgendein wahllos ausdem Schrank gekramtes Shirt. Nach einem starken Kaffee fuhr ich schnurstracksins Krankenhaus. In der Eile gestern hatte ich vergessen, mir SteffensZimmernummer zu merken. Ich wartete also hinter dem Empfangstresen auf derIntensivstation bis eine Schwester kam. „Ich möchte zu Steffen Weinhold", sagteich, als endlich jemand kam. „Und wer sind Sie?", fragte die Schwester mit demNamen Anja Westfal. „Lara Weinhold, seine Schwester" „Alles klar, kommen Sie!Ihr Bruder liegt in Zimmer 311. Hier ist es!" „Vielen Dank!" Ich klopfte.„Herein", ertönte Steffens Stimme. „Hey Bruderherz", sagte ich und schloss dieTür wieder hinter mir, „wie geht's dir?" „Hey meine Kleine, auf jeden Fallbesser als heute Nacht." „Weißt du schon, was mit deinem Knie ist?" „Ne, ichwar eben beim Röntgen. Die Ergebnisse kommen in den nächsten Minuten. Ist Filipbeim Training?", fragte er dann. „Ich denke. Er meinte gestern, dass ervielleicht ein bisschen später kommt." Da klopfte es an der Tür. Das werden dieErgebnisse sein", sagte Steffen. Die Tür ging auf und Doktor Schlüter betratdas Zimmer. „Ah, wie ich sehe, haben Sie sich Verstärkung geholt!", sagte erzwinkernd. „Das ist Lara, meine Schwester" „Ich weiß, ich hab sie gestern Abendschon kennengelernt!" Er reichte mir die Hand. „Also Herr Weinhold, es sieht leidernicht gut aus... Ihr linkes Kreuzband ist gerissen und der Meniskus ist starkgezerrt. Sie werden zeitnah operiert. Es wird mindestens fünf Monate dauern,bis Sie wieder anfangen können, Sport zu machen. Es tut mir leid. Wennirgendetwas unklar ist, wir sind für alle Fragen da.", mit einem Nicken verließer das Zimmer. „Scheiße man!", entfuhr es meinem Bruder. Er schlug mit der Handauf die Decke. „Die Saison ist für mich ja mal sowas von gelaufen." Er ließ denKopf hängen. „Ich bin für dich da, Bruderherz! Ich weiß, dass es wahrscheinlichnicht viel hilft, aber wir schaffen das zusammen!" „Doch Lara, das hilft. Ichwüsste nicht, was ich ohne dich machen sollte!" „Ich geh mal kurz telefonieren!Bin gleich wieder da!" In der Tür stieß ich mit Filip zusammen. Wir umarmten uns kurz, dann verschwand ich umTopsi anzurufen. „Hey Süße", meldete sie sich. „Hey, du ich kann heute Abendnicht..." „Ich weiß, Steffen liegt im Krankenhaus! Wie geht es ihm?" Klar, Topsiwar der THW-Fan überhaupt, natürlich wusste sie Bescheid. „Nicht so gut, wirhaben gerade erfahren, dass er einen Kreuzbandriss hat... Der Meniskus ist auchgezerrt..." „Oh scheiße! Dann bleib du mal schön bei ihm! Grüß ihn ganz lieb vonmir!" „Mach ich!" „Und wenn was ist, ich bin für dich da!" „Danke! Ich meldemich!" „Alles klar, chiao Süße" Ich beendete das Gespräch und ging wiederzurück zu Steffen. Der hatte mittlerweile Filip alles erzählt. „Schöne Grüßevon Topsi und gute Besserung!" „Danke" Die Tür ging erneut auf
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Es reicht eine Halbzeit
FanfictionEin Spiel, eine Verletzung kann so viel verändern... Lara Weinhold (21) ist die kleine Schwester von dem Profihandballer Steffen Weinhold (24). Die beiden haben ein unglaublich enges Verhältnis zueinander, denn ihr Vater hat seine Familie im Sti...