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»Das darfst du nicht, deine Gefühle abschalten hilft nicht!«
Raphael kam besorgt zu mir. Ich schaute zu ihm, aber ich konnte nichts erkennen, nicht eine winzige Emotion. Lag es an mir?

»Nein, so darfst du diese Fähigkeit nicht nutzen. Bitte Grace, lass es zu. Jeder von uns musste da durch.«
er legte seine Hand auf meine und dann aufeinmal, rollten die Tränen. Ich weinte und weinte. Schluchzte und Schluchzte. Ich habe all den Hass, all die Angst und all die Verzweiflung raus gelassen. Alles überkam mich einfach und ich musste diese Last und den Druck loswerden.

Raphael hatte mich die ganze Zeit in seinen Armen und tröstete mich. Irgendwann schlief ich während meiner Heulparade ein. Aber ich habe nicht geschlafen, aufjedenfall nicht lange.
Denn als ich aufwachte, hatte ich nicht das Gefühl gehabt, geträumt oder allgemein geschlafen zu haben. Dieses Gefühl war seltsam und verunsichterte mich.

Kaum war ich auf den Beinen, öffnete sich die Tür des Zimmers, in dem ich war. Rose kam mit einem aufmunternden Blick ins Zimmer.
Ich wusste nicht sorecht, wie ich reagieren sollte.

»Na? Wie gehts dir?«
sie wollte Smalltalk führen, aber dafür hatte ich keine Nerven.

»Rose, wie hast du das getan?«
ich wollte sie anspornen, mit der Wahrheit raus zu rücken.

»Ich-ich bin dran schuld. Ich wusste was Camille vorhatte und dies war der einzige Weg, dich am Leben zu halten.« sie spielte nervös mit den Fingern und vermied jedlichen Augenkontakt.

»Wie? Ich versteh nicht ganz.«
ich setzte mich aufs Bett und schaute sie fragend an.

»Camille, sie hat mich ausgenutzt um ihren Plan, dich zu töten und wieder an die Macht zu kommen, zu verwirklichen. Jeder Hilfeschrei war Zwecklos, alle verstanden was vorsich ging, aber niemand fand eine Lösung. Und da blieb mir nichts anderes übrig.«
sie kam mit Tränen in den Augen zu mir.

»Dir blieb nichts anderes übrig?«
ich verstand wieder einmal nur Bahnhof.

»Ich hab dir Vampirblut gegeben. Als ich dir das Messer reinramte, da habe ich es zuvor mit meinem Blut verschmiert. Und des wegen trugst du es mit dir, bis du getötet wurdest. Grace es tut mir so schrecklich leid!«
Rose brach in Tränen aus und nun verstand auch ich. Sie hatte mich nicht verlieren wollen und hat das alles getan, um mich zu retten.

Ich nahm sie in meine Arme und sie weinte. Aber nicht lange. Wir schauten uns in die Augen und ich lächelte versöhnend. Darauf hin musste sie Lachen und drückte mich einletztes mal. Danach verließ sie den Raum und ich konnte endlich duschen. Eine nachdenkliche, lange Dusche, das war nötig um das alles zu verarbeiten

Selbstbeherrschung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt