Silbersturmgrau ~Zwischen Liebe und Hass~

4. Kapitel

Dracos Sicht:

Zehn Galleonen. Zehn Galleonen, dass er sich ein paar Minuten an sie rangemacht und irgendein daher gesponnenes Zeug von wegen Feuer der großen Liebe gefaselt hatte! Aber ich hatte es versprochen. Es war meine Idee gewesen: Er bekam das Geld und belästigte sie, gaukelte ihr seine Liebe vor und ich 'rettete' sie und stand dann als großer Held da. Zehn Galleonen war zwar ein teurer Preis für einen Schokofrosch, doch hier ging es um weit mehr als nur Schokolade. Hier ging es um Slytherinehre. Um meine Slytherinehre.

Zumindest Eines hatte gestern Abend gebracht. Kurz nachdem Granger alias Miss-know-it-all abgedampft war, hatte ich ein klein wenig Vertrauen in ihren Augen aufglimmen sehen. Und wer weiß, vielleicht würde aus dieser Glut ja doch noch ein Feuer werden?

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"Malfoy!" Grangers strenge Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Im Vorbeigehen im Korridor hatte ich ihr forsch entgegen geschleudert, dass wir uns heute wieder in der Bibliothek treffen würden, doch nach dem Vorfall gestern hatte ich  noch lange wach gelegen und nicht  einschlafen können.

Dafür war ich jetzt um so müder.
Mein Kopf war auf die Tischplatte gesunken und so musste ich mich jetzt mühsam wieder aufrichten: »Chill mal Granger. Wir ham noch über zwei Monate Zeit. Das bringt echt echt kein Spaß wenn wir uns so hetzen.«

Granger ließ ein gekünsteltes Lachen erklingen und wurde dann bitterernst: »Draco Malfoy! Das hier ist Unterricht! Das soll keinen Spaß bringen. Und außerdem, wie glaubst du läuft das hier? Ich arbeite während du die Beine hochlegst? In deinen Träumen! Man lernt nicht für die Schule man lernt fürs Leben!«

Ich seufzte. Wie oft hatte ich diesen Satz bereits von meinem Vater gehört. Man lernt nicht für die Schule man lernt fürs Leben, Pah! Ein Leben in dem ich das Wissen wie man diese Schnarchkackler von jenen Krebsen unterschied benötigte, konnte mir gestohlen bleiben.

Granger meckerte sich richtig in Rage: »Herr Gott im Himmel, glaubst du ich habe Lust, den Rest des Halbjahres mit dir zusammen zu arbeiten? Also sei doch so höflich und streng dich ein bisschen an und hilf mir diese Scheiße hier fertig zu kriegen!« Etwas freundlicher fügte sie dann hinzu: »Ein paar der benötigten Zutaten befinden sich nicht in der Zaubertränkegrundausstattung. Wir werden einen Hogsmeadeausflug dafür opfern müssen diese zu besorgen.«

Oh, das Schicksal meinte es gut mit mir. Vielleicht würde ich nach dem Besuch im Zaubertränkeladen noch ein Butterbier in den Drei Besen rausschlagen können?

Miss-know-it-all hatte sich wieder in das Buch vertieft. Ihre hellbraunen Haare fielen in Wellen auf ihre Schultern und bedeckte ihr Gesicht fast ganz. Ich wunderschönen schokoladenbraunen Augen huschten aufmerksam über das Papier. Himmel, wunderschön? Was war nur mit mir los in letzter Zeit?