Hermines Sicht:Draco Malfoy. Ich ging mit Draco Malfoy auf den Ball. Was war bloß in mich gefahren ja zu sagen?
Malfoy. Der Junge, den ich seit Jahren hasste, der Junge, der mich seit Jahren hasste. Der Junge der mich geärgert und wegen meiner Abstammung gemobbt hatte.
Und nun ging ich mit ihm auf den Ball. Da hatte ich mir ja was schönes eingebrockt.Der vierundzwanzigste Dezember kam immer näher.
Aufgrund des Balls blieben dieses Jahr viel mehr Schüler über die Ferien auf Hogwarts.In den Korridoren war es voller als je zu vor in den Ferien und wo man auch hin ging: Ganz Hogwarts kannte nur noch ein Gesprächsthema, den Ball.
Am Nachmittag jenen Tages hatten Ginny und ich es uns im Gemeinschaftsraum gemütlich gemacht. Während Ginny mich mit dem neuesten Klatsch zu quatschte, versuchte ich nebenher meinen Aufsatz für Alte Runen fertig zu stellen, den wir nach den Ferien abgeben sollten.
Ginny ging mit Neville auf den Ball. Aus, wie sie mir erklärte, zweierlei Gründen. Zum einen nämlich durfte sie so trotz ihres jungen Alters den Ball besuchen und zum andern hatte Neville keine Partnerin gefunden und er hatte ihr Leid getan.
Auch war sie die einzige, der ich erzählt hatte wen ich begleitete. In ihrem Gesicht hatte ich zwar sehen können, dass sie alles andere als begeistert war, doch sie hatte nichts gesagt.
»'mine. Hörst du mir überhaupt zu?« Ginny sah mich vorwurfsvoll an und blickte dann zur Uhr. »Mist, schon so spät! Wir müssen uns beeilen.« Sie sprang so schnell auf das die Kissen von ihrem Schoß purzelten.
Zügig packte ich meine Sachen zusammen und folgte ihr dann in den Mädchen Schafsaal.
----
Der schwere, weiße Stoff wogte um meine Beine als ich die Tür öffnete. Ginny stieß einen überraschten Schrei aus als sie mich sah. »Herr Gott 'mine! Bist das wirklich du?!« Verlegen zwirbelte ich eine Haarsträhne zwischen den Fingern. »Kann ich so gehen? Geht das?« fragte ich vorsichtig.
Meine beste Freundin sah mich aufmunternd an. »Und ob das geht! Du siehst wunderschön aus!«
Ich musste lächeln. »Aber wir müssen was mit deinen Haaren machen.« fügte sie hinzu und führte mich zu einem Stuhl.
Nachdem sie mich dezent geschminkt und meine Haare zu einer aufwendigen Hochsteckfrisur aufgesteckt hatte lächelte sie zufrieden.
Sie selber trug ein leichtes Kleid aus blassgrüner Seide, dessen Farbe super mit ihren roten Haaren harmonierte.
Gemeinsam traten wir vor den Spiegel. Ich musste zugeben: Wir sahen wirklich wunderschön aus.
---
Vorsichtig spähte ich um die Ecke. Ron und Harry standen am Fuß der Treppe und unterhielten sich leise mit Parvati und deren Schwester Padma. Malfoy stand abseits und begutachtete Parkinson die neben Zabini stand und ihm immer wieder merkwürdige Blicke zu warf. Ich nahm meinen Mut zusammen und trat aus dem Schatten.
Der erste, der mich erblickte war Ron. Als er mich sah klappte ihm die Kinnlade herunter und seine Augen weiteten sich. Auch andere Schüler waren auf mich aufmerksam geworden und schauten mich mit weit aufgerissenen Augen an.
»Sie ist wunderschön.« hörte ich Parvati flüstern.
Verlegen lächelte ich in die Runde. Doch mein Blick galt einzig und allein Malfoy. Ein überraschter Ausdruck huschte über sein Gesicht. Unter den verdutzten Blicken aller Anwesenden hielt er mir den Arm hin und ich hakte mich bei ihm ein. Das war der Moment als Ron aus seiner Schockstarre erwachte.
»Malfoy?!« seine Stimme überschlug sich fast. »Du gehst mit Malfoy auf den Ball?!«
Doch ich ignorierte dies. Wir betraten die Große Halle. Schnee rieselte von der Decke und der Saal sah aus wie in einen Eimer weiße Farbe getaucht. Es war atemberaubend.
Malfoy genoss die Blicke der Anderen unübersehbar, während mir nicht ganz wohl in meiner Haut war. Die Champions begann den Tanz und wenig später war die Tanzfläche rappelvoll.
Ich war vollkommen verwirrt als Draco... ich meine Malfoy mir plötzlich seine Hand hin hielt und mich fragte: »Nun Miss Granger, würden Sie mir die Ehre erweisen und mit mir tanzen?«
Wie...? Was...? Tanzen?!
Ich konnte absolut gar nicht tanzen!Doch diese Blöße würde ich mir vor Malfoy sicher nicht geben! Also legte ich meine Hand in die seine und Malfoy führte mich zur Tanzfläche.
~*~
Ich ließ mich außer Atem neben Ron plumpsen. Meine Wangen fühlten sich heiß an und meine Füße taten schrecklich eh. So viel hatten wir getanzt.
Es hatte, zugegeben, Spaß gemacht. Wirklich.
»Oh mein Gott,« begann ich los zureden,»Malfoy kann ja so gut tanzen! Da hat man richtig das Gefühl man könne es auch. Er holt uns grade was zu trinken...«
Mein Redeschwall wurde jäh von Ron unterbrochen.
»Malfoy?! Nennst du ihn nicht schon Draco?!« Er holte tief Luft. »Oder Draci-Schatzie?!«Ich wollte etwas einwenden, doch er ließ mich nicht zu Wort kommen. »Warum er? Es hätte jeder sein können.« Ron machte eine allumfassende Geste um uns herum. »Jeder! Und du entscheidest dich für Malfoy?«
Ich seufzte. »Ron...« Doch abermals ließ er mich nicht ausreden. Leise fügte er hinzu: »Ich kann das einfach nicht fassen.«
Dann stand er auf und verließ er die Große Halle.
Gegen meinen Willen brannten plötzlich Tränen in meinen Augen als ich ihm hinterher lief.
»Ron...« Am Fuß der Treppe drehte er sich noch einmal zu mir um. »Was?!« seine Stimme war eisigkalt.
»Ich... ich mach das doch nicht um dich zu ärgern. Er hat mich gefragt und ich habe ja gesagt und...« Ich unterbrach mich, weil ich merkte das mein Gerede in dieser Situation nicht grade hilfreich war.
Also fragte ich: »Was ist dein Problem?«
»Was mein Problem ist? Was mein Problem ist?!« Rons Stimme klang schrill.
Doch mit einem Mal wurde er ruhig und er seufzte.
»Warum bist du nicht mit mir gegangen?«
Äh hallo? Ich hätte beinah laut aufgelacht. Doch das wäre ganz sicher alles andere als angemessen gewesen.
Aber Ron meinte es ernst.Ich kämpfte mit den Tränen als ich antwortete: »Vielleicht weil du mich nicht gefragt hast?« Jetzt war es an mir laut zu werden. Nur mit Mühe unterdrückte ich ihn anzuschreien.
»Ronald Weasley! Wenn du mich gefragt hättest, wären wir jetzt beide glücklich auf dem Ball. Gemeinsam. Also,« meine Stimme nahm einen hysterischen Unterton an. »Also hab dich gefälligst den Mumm mich zu fragen bevor es ein anderer tut.«
Ich wurde von heftigen Schluchzern geschüttelt.Und Ron? Ron drehte sich einfach um und ging.
Ich ließ mich an der kalten Steinwand hinab sinken und plumpste wie ein nasser Sack auf die Treppen.
Ich schlang die Arme um die Knie, legte den Kopf gegen den Stein und ließ den Tränen freien Lauf.
Ron war so ein Arschloch!
Da legte sich plötzlich eine warme weiche Hand in meine.
»Shh, Shh.« machte er und dann zog Malfoy mich hinaus in die sternenklare Nacht.
DU LIEST GERADE
Silbersturmgrau ~Zwischen Liebe und Hass~
Hayran Kurgu»Wetten, du schaffst noch nicht einmal einen Kuss von dieser...!« Blaise ließ den Satz in der Luft hängen. »Oh ja, wetten wir!« Ich war in meinem Eifer nicht mehr zu stoppen. In einer arroganten Geste streckte ich ihm meine Hand entgegen. Blaise b...