2012...
Keine Ahnung wie oft ich auf das alte klapprige Ding in meiner Hand starrte, welches ich mein Handy nannte, bevor mein Kopf sich aufhörte zu drehen.
2012...
Das konnte doch nicht wahr sein. Das war nicht real! Irgendwas... irgendwas Seltsames ging hier vor sich das war mich klar. Was war das Letzte woran ich mich erinnern konnte? Ich schloss meine Augen und zuckte augenblicklich zusammen als die Erinnerungen durch meinen Kopf schossen. Ich sah Tony sterben... ich sah, wie ich meine Freunde zurückließ. Ich sah, wie ich eine Hand über Lokis Wange strich, seine Haare aus seiner Stirn schob und verzweifelt versuchte ihn zu wecken. Ich erinnerte mich wie ich ihm sagte dass ich ihn liebte... doch er hatte es nicht mehr hören können. Er würde es nie wieder hören können. Mit einem verzweifelten Schluchzer riss ich meine Augen wieder auf und spürte, wie mir warme Tränen die Wangen herunterfuhren.
Loki war tot.
Thanos hatte ihn vor meinen Augen getötet.
Thanos...
Wieder drehte sich mein Kopf und ich musste mich auf dem Boden abstützen damit ich nicht umkippte. Ich hatte versucht ihn zu töten. Ich hatte versucht Loki zu rächen. Und auch ich hatte sterben wollen. Schnell sah ich wieder auf und sah mich um. War dies vielleicht Walhalla? War dies mein... Himmel? Vielleicht war ich ja tot. Vielleicht hatte sich mein Wunsch erfüllt und ich würde Loki wiedersehen und auch meine Freunde. Tony, Steve... Neue Hoffnung baute sich in mir auf. Schnell stand ich auf um zu der Tür meines alten Zimmers zu gehen, als ein heißer Schmerz durch mein Bein emporschoss und mich wieder zusammenbrechen ließ. Ich unterdrückte einen schrillen Schrei und hielt meinen Oberschenkel. An meinen Fingern breitete sich etwas Warmes, Klebriges aus. Stirnrunzelnd holte ich meine Hand wieder hoch und bemerkte, dass es sich dabei um Blut handelte.
Mein Blut.
Und wieder ratterte mein Kopf und ich versuchte verzweifelt die neuen Informationen zu sortieren. Wenn das hier mein Himmel war, wenn ich wirklich tot war, wieso blutete ich dann?
Bevor ich meinen Gedankengang zu Ende führen konnte klopfte es wieder an meine Tür.
„Sam?", fragte mein Vater erneut. Ich keuchte und hielt mein Bein.
„J-Ja?"
„Hast du geschrien?"
„Nein!", keuchte ich schnell und stützte mich an der Wand ab um aufzustehen. „Nein ich... ich habe nur eine Spinne gesehen."
„Eine Spinne?", kam es hinter der Tür. Mit Entsetzen sah ich, wie sich die Klinke langsam senkte doch ich kam meinem Vater zuvor. Schnell lehnte ich mich gegen die Tür. „Dad nicht!"
„Samantha Drole, was hast du denn?"
„Ich... Ich habe nichts an!", war die erste Notlüge die ich hervorbringen konnte.
„Oh..." Einen Moment herrschte Schweigen. „Dann zieh dich schnell an, deine Mutter hat Frühstück gemacht und du musst in die Universität, sonst kommst du noch zu spät."
„Alles klar, es tut mir Leid ich bin gleich da!"
Und damit schien er sich zufrieden zu geben. Als ich hörte wie sich die Schritte von der Tür entfernten setzte ich mich erleichtert auf den Boden und stöhnte als ich die frische Fleischwunde an meinem Bein sah. Sie befand sich genau an der Stelle an der Thanos mir das Messer in meinen Oberschenkel gerammt hatte, in dem Forschungszentrum von SHIELD.
Wo er Loki ermordete.
Die Erinnerungen an den Mann den ich geliebt hatte schmerzten sehr in meiner Brust und ich musste mich dazu zwingen diese Gedanken vorerst beiseite zu schieben. Ich konnte mich nicht damit befassen. Ich musste herausfinden was hier vor sich ging. Tot war ich nicht, das schien festzustehen.
2012...
Schnell zog ich mich aus und verband mir meine Wunde mit einem Stück Laken welches ich aus meinem Bett riss, bevor ich mir eine Frische Jeans und eine Bluse über den Kopf zog. Mit einem Blick in den Spiegel stellte ich sicher, dass ich keine Anzeichen eines Kampes im Gesicht trug, bevor ich die Tür öffnete und unsicher auf den leeren Flur starrte. Ich wusste nicht was mich an diesem Ort erwartete. Doch ich konnte auch nicht einfach in diesem Zimmer bleiben. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht. Und ich musste herausfinden was vor sich ging.
Jeder Schritt schmerzte in meinem Bein doch als ich die Treppen in die Küche hinunterschritt gab ich mir alle Mühe mir nichts anmerken zu lassen. An dem Küchentisch saß mein Vater und las die morgendliche Zeitung. Meine Mom stand am Herd und machte Pfannkuchen. Ich runzelte meine Stirn.
„Guten Morgen.", murmelte ich unsicher.
Meine Mutter sah auf und strahlte mich an. „Guten Morgen Schatz." Doch dann runzelte sie dir Stirn. „Hast du nicht gut geschlafen?"
„Wie kommst du darauf?", fragte ich unsicher und setzte mich aus Gewohnheit an den Tisch. Das erste was mir auffiel war, dass die Inneneinrichtung unseres kleinen Hauses viel zu altmodisch war. Mom machte die Pfannkuchen auf einem alten Elektroherd und generell sahen die Möbel so... alt aus. Sie erinnerten mich an die Fotos aus meiner Kindheit, in der wir scheinbar solche Möbel gehabt hatten. Doch schon bevor meine Eltern nach meinem vermeintlichen tot umgezogen waren hatten sie das Haus renovieren lassen und mit den neuesten High-Tech Geräten ausstatten lassen. Und auch nachdem ich bei Tony als Praktikantin angefangen hatte, hatte er uns mit vielen neuen Spielzeugen, so wie er sie genannt hatte, ausgestattet. Das zweite was mir auffiel war, dass meine Eltern jünger aussahen. Mein vater hatte dichteres und fülligeres Haar und meine Mom hatte weniger Falten im Gesicht. Ich runzelte meine Stirn.
„Du siehst aus als wärest du sehr müde. Musstest du die ganze Nacht für die Zwischenprüfung heute lernen?" Mom legte mir einen Pfannkuchen auf den Teller.
„Klar... Zwischenprüfung... du hast Recht!", meinte ich schnell und starrte auf den Teller ohne den Pfannkuchen anzurühren. Der Schmerz in meinem Bein schien langsam unerträglich zu werden.
„Na dann iss schnell auf und mach dich auf dem Weg! Sonst wirst du dich verspäten!" Sie gab mir einen Kuss auf die Stirn und stellte sich wieder an den Herd. Ich wusste nicht wie lange ich sie noch anstarrte, doch irgendwann riss ich meinen Blick von ihr und begann zu essen. Ich musste bei Kräften bleiben, wahrscheinlich hatte ich viel Blut verloren.
„Fährst du mit der Bahn oder soll ich dich zum Campus fahren?", fragte mein Dad während er einen Schluck Kaffee nahm und seine Zeitung umblätterte. Und in dem Moment stach mir etwas ins Auge welches mich zusammenzucken ließ. Das durfte nicht wahr sein! Ich spürte wie ich blass wurde und wie alle Glieder sich in mir zusammenzogen.
„Sam, soll ich dich fahren?"
Ohne zu antworten riss ich ihm die Zeitung aus den Händen und starrte auf die Titelseite. Dort prangte ein riesiges Bild eines großen Gebäudes, welches ich nur allzu gut kannte.
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Das Beste kommt zu Anfang (The Avengers...und ich 5)
FanfictionDas finale Abenteuer von Samantha und den Avengers. Sam ist irgendwie in das Jahr 2012 zurückgefallen und weiß nun nicht mehr was los ist. Was hat Thanos geplant? Ist die Welt mal wieder in Gefahr? Nur sie allein kann ihn aufhalten. Doch wie soll...