Das Mädchen aus einer anderen Zeit

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Ich wusste nicht wie lange ich schon auf und abgegangen war, doch die Zeit, die mittlerweile verstrichen war müsste sich auf mehrere Stunden belaufen. Stöhnend lehnte ich mich wieder an die Wand der Verhörzelle und ich starrte die Wand mir gegenüber an, welche aus der verspiegelten Fensterscheibe bestand.
„Hallo? Schaut mir da jemand zu?"
Natürlich erhielt ich keine Antwort.
Ich rollte mit den Augen. „Ok, hört zu, sagt Fury bitte, dass ich die Wahrheit sage! Ich möchte nur helfen. Außerdem bekomme ich Durst! Könnt ihr mir eine Limonade oder etwas Ähnliches bringen? Was wäre super nett von euch."
Noch immer erhielt ich keine Antwort. Langsam aber sicher wurde ich wütend.
Ich ging auf den Spiegel zu und klopfte zweimal mit meiner Faust dagegen. „Hey! Das hier könnt ihr nicht einfach machen! Ich habe keine Straftat begangen verdammt noch mal! Alles was ich machen wollte was es zu helfen! Verflucht Loki hat mich sogar verprügelt und ich habe ihm eine Kugel verpasst! Welchen beweis, dass ich nicht der Feind bin braucht ihr denn noch? Soll ich auf den Tisch springen und einen Flick Flack vorführen?"
„So amüsant das auch wäre, einen Salsa neben dem Tisch tut es auch."
Ich drehte mich schlagartig um, als ich die Stimme hörte. Hinter mir war die Tür aufgegangen und Clint Barton hatte den Raum mit einem sarkastischen grinsen betreten. Ich hob meine Augenbraue und verschränkte meine Arme. „Sehr witzig."
„Finde ich auch. Ich denke, ich habe den Witz und den Charme der gesamten Organisation abbekommen."
Ich schüttelte meinen Kopf und wandte meinen Blick ab, damit er bemerkte, dass ich ziemlich wütend war. Clint zuckte mit den Schultern und deutete mit seinem Kopf zur Tür. „Komm, wir gehen zu den anderen."
Sofort lockerte ich meine abwehrende Haltung und sah überrascht zu ihm. „Wirklich?"
Er nickte. „Thor... er scheint deiner Geschichte Glauben zu schenken, im Gegensatz zu Tony Stark. Du scheint ihm ja richtig gegen das Bein gepinkelt zu haben. Was hast du ihm gesagt?"
Ich schluckte und biss mir schuldbewusst auf die Unterlippe. „Vielleicht habe ich einige sehr private Informationen über ihn herausposaunt..."
„Interessant. Willst du sie mir auch sagen? Ich würde wahrscheinlich auch dafür bezahlen. Dann hätte ich etwas gegen ihn in der Hand. Sozusagen als Druckmittel."
Ich rollte mit den Augen. So ironisch hatte ich Clint nicht in Erinnerung. „Ich habe es nur gesagt, damit mir endlich mal jemand glaubt!"
Hawkeye deutete erneut zur Tür. „Nun, vielleicht glauben dir noch nicht alle. Aber du bekommst nun die Gelegenheit dich zu beweisen."

Er brachte mich aus dem Verhörraum und führte mich durch einige Korridore, bis wir schließlich auf dem Deck mit der Kommandozentrale ankamen. Mein Mund klappte staunend auf, als ich das Innere des Schiffs bewundern konnte. Ich hatte bereits viele technische Innovationen miterlebt, doch dieser Helicarrier hatte es echt in sich. Als wir weitergingen wagte ich es einen Blick aus dem Fenster zu machen... und wünschte mir, ich hätte darauf verzichtet. Unter uns konnte ich den Boden erkennen, nun ja, nur ungefähr. Der Ausblick war gigantisch, jedoch befanden wir uns sicherlich tausendmal höher, als wenn man mit dem Flugzeug reiste, somit waren die Fenster nichts für Menschen mit Höhenangst. Und auch wenn ich diese nicht hatte, so war der Anblick auf den Kilometerweit entfernten Boden nicht grade angenehm.
Clint räusperte sich und wartete darauf, dass ich ihm wieder folgte. Ich nickte und beeilte mich hinter ihm herzulaufen.
Und als wir uns einem großen, runden, gläsernen Tisch in der Nähe der Schaltzentrale näherten bemerkte ich, dass dort auf den Stühlen die Avengers saßen.
Tony, Steve und Natasha saßen an dem Tisch, der wohl gleichzeitig auch als Monitor für die Überwachungsanlagen diente, und beobachteten irgendwas im Geschehen. Bruce Banner stand neben Tony und flüsterte irgendwas auf ihn ein. Wage konnte ich mich erinnern, dass Bruce mal erwähnt hatte, dass er bei dieser Mission Tony das erste Mal kennengelernt hatte.
Thor stand mit verschränkten Armen da neben dem Tisch und starrte Löcher in die Luft. Scheinbar dachte er über irgendwas Wichtiges nach. Fury andererseits saß am Kopfende des Tisches und hatte sein Auge starr auf mich gerichtet.
Und als ich mich mit Clint näherte wanderten alle Blicke zu mir und die Gespräche verstummten.
Die plötzliche, unangenehme Stille ließ mich kurz zusammenfahren doch dann räusperte ich mich schnell. „H... Hey..."
Nicky lehnte sich zurück und bedeutete mir, dass ich mich setzen konnte. Ich schlug diese Einladung nicht aus und schob einen Stuhl zu Recht.
„Also", begann der Direktor. „Wir haben deine Geschichte Thor erzählt. Und er wollte sie ebenfalls nicht glauben."
Alle Hoffnung in mir erstarb mit diesen Worten. Die Avengers glaubten mir nicht. Sie würden mir niemals glauben. Sie würden mich irgendwo einsperren, solange, bis Thanos seinen Zug machen würde und ich würde erneut mitansehen müssen, wie alles, was ich liebte vernichtet wurde.
„Allerdings", Fury lehnte sich vor, „wurde der Gott aufmerksam, als ich ihm etwas von einem Infinity Stein erzählt hatte."
Ich riss meinen Kopf wieder hoch und sah hoffnungsvoll zu Thor. Dieser sah interessiert zu mir und machte einen Schritt vor. „Ich kenne die Steine aus den Geschichten, die Vater uns damals immer erzählt hat. Sechs mächtige Steine, die bei der Entstehung des Universums gespalten wurden und auf denen das Gleichgewicht der elementaren Kräfte liegen."
Ich nickte schnell. „Ich weiß. Ich kenne diese Geschichte ebenfalls. Ihr habt sie mir erzählt."
Meine Aussage traf in viele verständnislose Gesichter. Ich schüttelte schnell meinen Kopf. „Ich... ich meine nicht ihr. Sondern... ihr in der Zukunft"
Thor setzte sich zu mir. „Der mächtige Mann mit einem Auge erwähnte bereits, dass du behauptest eine Zeitreisende zu sein. Als ich dich im fliegendem Gefährt erblickte, habe ich eine ungewöhnliche Aura gespürt, welche dich umgeben hatte. Erzähl mir deine Geschichte, Mädchen."
Alle blickten mich erwartungsvoll an. Ich schluckte. Ein unglaublicher Druck bildete sich in meiner Brust. Ich hatte die letzten Stunden nichts anderes gewollt, als dass ich die Chance erhielt ihn die Wahrheit zu erzählen, und dass sie mir glauben würden. Und nun war es soweit, und ich wusste nicht wo ich anfangen sollte. Wieviel durfte ich ihnen erzählen? Wieviel an Vergangenheit durfte ich kaputt machen? Und wie würde sich das auf die Zukunft auswirken?
„Nun?", fragte Thor ungeduldig.
Ich sah ihn einen Moment an, dann holte ich tief Luft.
„Es begann alles im Jahr 2015. Drei Jahre von hier. Als ich aufgrund eines Schulprojekts einen Praktikumsplatz in Stark Industries erhielt..."
Und dann erzählte ich ihnen meine Geschichte. Ich erzählte ihnen jedoch nicht zu viel. Doch je mehr ich redete, desto mehr begann ich aus meinen Herzen zu erzählen. Durch das, was ich erzählte wurden Erinnerungen geweckt. Erinnerungen von meinen Freunden, von Abenden, die wir gemeinsam verbracht hatten. Erinnerungen an Kämpfe, die wir gemeinsam bestritten hatten. Erinnerungen an Liebe und an Tod. An Verzweiflung, an Hoffnung... Ich erinnerte mich an all diese Gefühle und noch mehr. Ich erinnerte mich an meine Ermordung, und an meine Wiederauferstehung. Ich erinnerte mich an Steve und Loki... an Tony und Jarvis und an all die Momente, die wir gemeinsam geteilt hatten. Ich erinnerte mich an Alice, und wie ich ihr zum ersten Mal begegnet war. Ich erinnerte mich an meine Eltern, an die Eltern in meiner eigenen Welt, in meiner Zukunft, die im Glauben gelebt hatten, dass ich umgekommen sei. Ich erinnerte mich an so viel, weil es so viel gab, an das ich mich erinnern konnte.
Doch ich durfte nicht alles mit ihnen teilen. Dennoch, auch als ich versuchte ihnen die kürzeste und neutralste Version meiner Geschichte zu offenbaren bemerkte ich, wie mir Tränen kamen, die ich sofort zu unterdrücken versuchte.
„Wir haben uns gewehrt", sagte ich irgendwann. Unser Jet er... ist abgestürzt und wir mussten es versuchen zu Fuß zu schaffen. Ich hatte den Zeitstein bei mir... Tony und Steve waren bei mir und dann kamen sie. Die Elben... mächtige Meuchelmörder aus einer anderen Welt. Tony er..." Ich wagte es kaum meinen Freund anzusehen. Mein ganzer Körper bebte, doch ich versuchte standzuhalten. „...er wurde getötet. Steve und Bu..." Ich hielt inne und schüttelte meinen Kopf. Ich wusste, Bucky gab es in dieser Zeit noch nicht. „Die restlichen Agents haben mich zum Laboratorium gebracht und wir haben uns dort verbarrikadiert. Ich habe versucht den Stein mithilfe eines Weltraumjets in Sicherheit zu bringen, doch da war es zu spät..."
„Dieses... Thanos-Wesen hat dich aufgehalten?", fragte Thor neben mir.
Ich nickte. „Sie waren zu schnell. Und ich zu langsam. Er... er hat mich überwältigt." Und dabei den Mann getötet den ich geliebt hatte. „Und begann den Stein einzusetzen. Ich weiß nicht, wie er es getan hatte. Er ist sehr mächtig und sehr gefährlich. Und..." Ich presste meine Augen zusammen. „Und dann... aus reiner Verzweiflung heraus, habe ich ihn packen können. Ich hatte... ich habe mich an ihm festgehalten als... als der Stein anfing seine Kraft einzusetzen. Und... und dann... dann... wurde alles schwarz. Und als ich meine Augen wieder geöffnet habe, da lag ich in meinem Bett. Hier in New York. Im Jahre 2012! Und ich weiß nicht wie es gekommen ist! Ich... ich weiß nicht warum ich hier bin und... ich weiß nicht ob ich... jemals wieder... zurückkomme. Doch ich weiß, dass auch Thanos hierher wollte. In diese Zeit. An diesen Ort. Zu diese Schlacht, die euer aller Leben so sehr verändern wird. Und ich will nur eines: Ihn aufhalten. Weil es sonst kein anderer kann! Weil sonst kein anderer... weiß was ich weiß. Weil kein anderer gesehen hat, was ich gesehen habe!" Während ich geredet habe hatte ich mich immer mehr hineingesteigert. Meine Brust hob und senkte sich in Rekordtempo, meine Hände lagen auf dem Tisch und zitterten und mein Herz pochte wie wild in meiner Brust. Ich hatte vieles ausgelassen. Mich und Loki oder Bucky... das waren Sachen, die für den Kern unerheblich waren, insbesondere würde man mir wahrscheinlich weniger Glauben. Doch nun hatte ich ihnen alles gesagt. Es war draußen. All meine unterdrückte Wut, meine Trauer... ja ich hatte bereits oft um meine Freunde geweint in den letzten Tagen. Doch die Wunden würden für immer bleiben. Ich hatte nicht nur meine Freunde und Familie verloren. Ich hatte einfach alles verloren. Mein Leben, meine Welt und meine Zeit. Wie würde ich jemals damit leben können?
„Das... das war meine Geschichte... ihr könnt mich nun wegsperren, mich in eine Anstalt stecken, tut doch was ihr wollt", flüsterte ich schwach. „Ich... ich kann nicht mehr. Ich halte nicht noch mehr aus. Ihr wisst nun alles. Ihr könnt mit diesen Informationen alles machen oder nichts."
Es herrschte Stille.
Und ich wollte nicht vom Tisch aufsehen, den ich die ganze Zeit angestarrt hatte, nur um in verständnislose und skeptische Gesichter zu sehen. Ein kleiner Teil von mir wünschte sich, ich wäre gemeinsam mit Loki gestorben. Denn wo immer er jetzt auch war, er war an einem besseren Ort, gemeinsam mit Tony, Steve, Bucky und Thor... Ich wünschte, genau dort wäre ich nun auch.
Ich hörte, wie ein Stuhl verschoben wurde. Jemand stand auf. Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen, dass es Tony war. Ich würde nun zurück in den Verhörraum gesperrt werden. Doch irgendwie fühlte ich mich besser mit den Gedanken, dass die Helden nun die Wahrheit kannten. Vielleicht konnten sie das schlimmste verhindern, sollte Thanos angreifen.
Tony ging langsamen Schrittes auf meinen Stuhl zu, ich wagte es nicht mich zu bewegen. Und dann plötzlich, aus dem heiteren Himmel, legte er seine Arme um mich und drückte mich einmal fest an seine Brust. Ich blinzelte erschrocken auf, meine Wange berührte seinen Reaktor an seiner Brust. Diese Umarmung war so überraschend gekommen, dass ich nur versteift dasitzen konnte ohne mich zu bewegen.
„Es tut mir Leid", meinte er nach einer Weile. „du hast sehr viel durchmachen müssen."
Wieder bebte mein Körper und ich schloss meine Augen in seiner warmen Umarmung. Ich nickte langsam. „Ja..."
„Du hast uns sterben sehen."
Wieder nickte ich und ließ ein Schluchzen meiner Kehle entrinnen. „Du glaubst mir?", fragte ich mit einem leichten Zittern in der Stimme.
Tony nickte. „Ja. Das was du uns erzählt hast kann man sich nicht ausdenken. Und Thor glaubst dir ebenfalls, und er kennt sich mit solchen galaktischen Scheiß aus."
Thor nickte. „Das tue ich in der Tat, Mädchen."
Ich lächelte etwas, und Tony sah mir dann sanft in die Augen. „Es tut mir Leid dass ich so skeptisch war, aber..."
Ich schüttelte schnell meinen Kopf. „Ich weiß, dass sich meine Geschichte unglaubwürdig angehört hat! Ich gebe euch keine Schuld, ich hätte mir doch selber auch nicht geglaubt."
Nick zuckte mit den Schultern. „ich schätze, nachdem wir Götter auf der Erde haben und Aliens uns angreifen wollen, kann auch ein Mädchen existieren, die durch die Zeit gereist ist."
Ich lächelte erleichtert und drückte mich noch einmal kurz an Tony.
Tony sah zu mir. „Das was du erzählt hast hört sich immer noch... sehr schräg an also... vielleicht sind wir noch immer etwas skeptisch..."
Ich sah lächelnd zu ihm. „Es ist ok... es ist wirklich ok. Ich... ich bin froh dass..."
„...dass es nun raus ist?", fragte Steve und musterte mich mit einem unsicheren Lächeln.
Ich nickte. „Ja... ja ich... es tut... irgendwie gut wieder... bei euch zu sein... auch... wenn ihr ja nicht wirklich ihr seid..."

„Für meinen Teil fühle ich mich ziemlich lebendig", meinte Clint und lehnte sich an den Tisch. „Vielleicht haben wir uns in dieser Zeit noch nicht kennengelernt aber ich finde dich sehr sympathisch."
„Geht mir ebenso." Fury lehnte sich vor. „Außerdem", er sah zu mir, „kann Miss Drole uns helfen Coulson wiederzufinden."
Ich sah zu ihm und runzelte lächelnd meine Stirn. „Phil Coulson? Der ist doch auf diesem Schiff?"
Natasha schüttelte ihren Kopf. „Phil wurde umgedreht."
„Was?" Nun war ich verwirrt.
„Als Loki durch ein Portal auf diese Welt kam hat er mehrere unserer Männer mit seinem... Stab manipuliert und auf seine Seite gezogen, unter anderen einen bekannten Wissenschaftler, Erik Selvig und unseren Agenten, Phil Coulson."

Ich schüttelte meinen Kopf. „Nein, Tony hat mir erzählt dass Cli..." Ich hielt inne und sah auf. Erst da bemerkte ich den Fehler in dieser Welt. Nicht Phil war damals umgepolt worden sondern Clint, so hatte es mir Tony damals erzählt. Doch Clint Barton stand putzmunter neben mir und musterte mich erwartungsvoll.
Ich runzelte erneut meine Stirn. Wie konnte es sein, dass die falsche Person von Loki entführt worden war?
„Samantha?" Steve musterte mich besorgt. „Was ist los?"
„Nicht Phil wurde manipuliert sondern Clint! In meiner Zeit war es Clint der jetzt nicht hier sein sollte und Phil sollte sich quasi an Steve ranschmeißen!"
Tony musterte mich mit gehobener Augenbraue, doch ich winkte schnell ab. „Er ist in riesiger Captain Amerika Fan."
Fury hob seine Augenbraue. „Das stimmt."
Clint sah zu mir. „Doch ich bin hier... sicher, dass du es richtig in Erinnerung hast?"
Ich nickte schnell. „Ja. Ja, das habe ich. Ich selber wurde einmal beinahe umgedreht, doch...
doch wir konnten es bekämpfen und du hast mir geholfen weil diese Erfahrung bereits gemacht hattest."
Nick lehnte sich zurück. „Wieso ist die Vergangenheit, die Miss Drole gekannt hatte nun anders?"
Bruce räusperte sich schüchtern und machte einen Schritt vor. „Nun... in der Physik existieren verschiedene hypothetische Theorien zum Zeitreiseparadoxon."
Tony nickte. „Eine Erweiterung der Paralleluniversumtheorie."
Bruce fuhr fort. „In der Zeitlinie, in der das 2012 in Miss Droles Vergangenheit existierte, hat sie keine Zeitreise unternommen. In dieser Welt saß sie nicht mit uns hier an diesem Tisch."
Thor runzelte seine Stirn. „Und was sagt uns das?"
„Das bedeutet, dass Miss Drole ein Paradoxon darstellt. Eine Zeitanomalie. Sie dürfte gar nicht hier sein, zumindest nicht in dieser Gestalt und mit dem Wissen, welches sie bei sich trägt. Das bedeutet ihre alleinige Existenz beeinflusst den Lauf der Dinge in eine komplett andere Richtung."
Ich sah Bruce blinzelnd an. „Das bedeutet, während ich hier bin... verändere ich die Zeit?"
Er nickte. „Es entsteht eine neue Welt, sozusagen ein Paralleluniversum zu der Welt, die es in deiner Version von 2012 gegeben hat."
„Es hat sich alles verschoben", sagte Natasha und lehnte sich stöhnend zurück. „Was bedeutet..."
„... dass mein Wissen über diese Schlacht möglicherweise nicht mehr hilfreich sind", meinte ich leise. „Weil vielleicht alle Ereignisse, die nun folgen anders verlaufen werden als bisher."
Fury lehnte sich ebenfalls seufzend zurück. „Somit wäre der Publikumsjoker dahin."
Bruce schüttelte seinen Kopf. „Nur weil sich einige Sachen verändert haben kann es immer noch sein, dass die Geschehnisse im Grunde genommen gleich bleiben."
Fury seufzte. „Was denn nun?"
„Die Informationen, die uns Miss Drole liefern könnte, könnten immer noch eine erhebliche Rolle spielen."

Ich nickte. „Ich... ich möchte soweit helfen wie ich nur kann!" Ich überlegte einen Moment, dann schloss ich meine Augen und holte tief Luft. „Und ich weiß auch schon, wie ich anfangen kann."
Tony sah mich neugierig an. „Und wie?"
Alle Augen waren auf mich gerichtet.
„Ich möchte mit Loki sprechen." 

Das Beste kommt zu Anfang (The Avengers...und ich 5)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt