Das Beste kommt zu Anfang (The Avengers...und ich 5)

Ein "Freund"

Seufzend lehnte ich mich an das Fenster des Quinn-Jets und starrte hinaus auf die Welt, die unter mir vorbeizog. Tony saß neben mir und betrachtete die Akte, die er auf einem Tablett auf seinem Schoß geöffnet hatte.

Noch vor knapp einer Stunde hatte ich mich, gemeinsam mit dem mickrigen Rest der Avengers, die Lokis Scharade überstanden hatten, auf dem SHIELD Helicarrier befunden. Der Kontrollraum war ein einziges Durcheinander gewesen, überall lagen Scherben und zerstörte Elektronik herum. Scheinbar hatte das Team, welches sich Loki mithilfe seines Zepters gefügig gemacht hatte, ganze Arbeit geleistet. Immerhin hatten sie den Überraschungseffekt auf ihrer Seite gehabt.
Tony hatte mich in den Kontrollraum geführt, da hatte mich Fury auf schon am Arm gepackt und mich stechend angesehen. „Hast du etwas hiermit zu tun?"
„Wa-Was?", hatte ich gestottert.
„Das erste, was du forderst, nachdem du uns erzählt hast, du kämest aus der Zukunft, war es, mit unserem Gefangenen alleine zu sprechen. Und nun haben wir ein zerstreutes Team, eine beschädigte Flugmaschine und einen erneut entlaufenden, gefährlichen Halbgott, der nicht nur den Tesseract besitzt, sondern uns nun verteidigungsmäßig geschwächt hat. Ist es da so verwunderlich, dass ich dich wieder zu den Verdächtigen zähle?"
Tony hatte sich neben mich gestellt um mich zu verteidigen. „Wir haben die Aufnahmen gesehen. Loki hat sie hereingelegt und war kurz davor gewesen, sie mitzunehmen. Und es sah nicht danach aus, als wäre sie damit einverstanden gewesen."
Schnell hatte ich meinen Kopf geschüttelt. „Ich arbeite nicht mit Loki zusammen. Das schwöre ich."
„Thor hat uns bestätigt, dass ihre Geschichte stimmen kann", hatte Steve erwidert. Und scheinbar hatte Fury in dem Moment aufgegeben weiter nachzuhaken. Er hatte mich nur kurz angestarrt und sich dann seufzend zurückgelehnt. „Wir haben Männer verloren. Erneut. Wenn du aus der Zukunft kommst, hattest du das nicht vorhersehen können?"
„Tony... also mein Tony, hatte mir nicht jede Einzelheit dieses Kampfes erzählt. Ich weiß natürlich nicht alles", hatte ich erwidert, bevor mir die gröbsten Einzelheiten von dem Kampf 2012 wieder eingefallen waren. „Die entscheidende Schlacht fand... ich meine findet im Zentrum von New York statt. Loki hat euch hier abgelenkt, damit er sich den Stark-Tower unter den Nagel reißen kann. Von dort aus wird er ein Portal in eine andere Galaxis öffnen und Alien Soldaten, Chitauri, hereinlassen, damit sie ihm bei der Invasion helfen."
„Das ist doch was!", hatte Steve gesagt. „Dann sollten wir keine Zeit verlieren und uns auf dem Weg machen."
Und prinzipiell wäre ich einverstanden gewesen. Vielleicht hätten meine Erinnerungen soweit geholfen, dass die Avengers einen Vorsprung gehabt und Loki noch vor einer zerstörerischen Schlacht aufhalten können. Und doch hatte sich ein unwohles Gefühl in meinem Magen ausgebreitet. Ich wusste nicht, was es gewesen war, doch war es mehr als nur eine schlechte Vorahnung gewesen. Ich hatte mich an Thanos zurückerinnert und daran, dass er Schuld daran war, dass ich in dieser falschen Zeit festsaß. Und so hatte ich Steve aufgehalten.
„Ich weiß nicht, ob das dieses Mal reichen wird."
Die Avengers hatten mich fragend angesehen, bevor ich mich erklärte. „In der Version dieses Kampfes, welche ich in meiner Zeit kenne, werdet ihr diesen Krieg gewinnen, Loki einsperren und als Helden gefeiert."
„Ich sehe da keine großen Probleme", hatte Tony angemerkt.
„Normalerweise wäre das natürlich toll... aber..."
„Aber dieses Mal scheinen wir es nicht nur mit diesem Loki zu tun zu haben", hatte Fury stirnrunzelnd meinen Gedanken beendet."
„Thanos ist ein Weltenzerstörer. Er hat einen Plan. Ich weiß nicht, was er vorhat, aber es gibt einen Grund, warum er hier ist, in dieser Zeit. Und ich denke, dass es etwas mit dieser, eurer ersten Schlacht zu tun hat. Ich habe euch kämpfen sehen, in meiner Zeit. Als Team und nach zahlreichen Trainings und Einsätzen. Ich mag euch ehrlich aber wenn meine Avengers in voller Stärke und Kraft nicht gegen Thanos standhalten konnten..."
Tony hatte seine Hand gehoben. „Na gut, also sollten wir nicht einfach so loslaufen und den Halbgott aufhalten."
„Ihr braucht mehr!", hatte ich bemerkt, während sich eine gefährliche Idee in meinem Kopf breitgemacht hatte. Steve hatte meinen Blick bemerkt und direkt nachgehakt.
„Ich... hätte da eine Idee..."