Der erste Kampf

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SeineWorte erreichten mich nur wage. Kaum hatte ich realisiert, was er zumir gesagt hatte, schon packte er meinen Arm und zog mich von derTanzfläche. Ich konnte nichts anderes tun als ihm stolpernd zufolgen. Er hatte mich fest im Griff. Zunächst wusste ich nicht, wasum mich herum geschah. Ich war verwirrt. Doch als Loki mich um einigeEcken zerrte, weg von den Menschen, weg von möglichen Zeugen schiendie Bedeutung seiner letzten Worte bei mir anzukommen.
Er wolltemich töten!
Und als ich dies realisierte, begann ich sofort michzu wehren. Ich versuchte meinen Arm aus seinem festen Griff zuziehen, doch er zog mich einfach weiter. Instinktiv packte ich seinenArm und wollte mich mit einer schnellen Kampfbewegung, die mirNatasha gezeigt hatte, befreien, doch auch das schien Lokivorhergesehen zu haben. Er drehte sich um, packte meinen Hals unddrückte mich im nächsten Moment gegen die kalte Marmorwand. Die Geräusche der Feier konnten wir nur noch leise wahrnehmen. Er hattemich von den anderen menschen weggezerrt. Mein Herz raste in meinerBrust als sich unsere Augen wieder trafen. Wie oft hatte ich ihmschon in meiner Zeit in die Augen gesehen? Wie oft hatte er michzärtlich angesehen? Oder amüsiert, wenn er mir einen Streichgespielt hatte. Wie oft hatte ich einen Funken Wärme in ihnengesehen wenn er sich dazu abgerungen hatte mir zu sagen, was er fürmich empfunden hatte?
Doch von dieser Wärme war nun nichts mehrzu sehen. In seinen Augen funkte die kalte Herausforderung und dieEntschlossenheit meinem Leben ein Ende zu setzen. Der Griff um meinenHals verstärkte sich und ich begann verzweifelt nach Luft zuschnappen.
„N...Nein...", wimmerte ich hervor.
„Dubemitleidenswerte Kreatur", begann Loki und musterte mich nocheinmal von Kopf bis Fuß. Als er seinen Blick wieder hob formte sichein böses Lächeln auf seine Lippen. „Dachten die törichtenMenschen dieser Agentur, sie könnten mich fassen, indem sie mir einwilliges Weib liefern würden?"
Ich hielt sein Handgelenk undversuchte so verzweifelt den Griff zu lockern. Agentur? Wovon redeteer da eigentlich? Durch den Sauerstoffmangel war es mir schierUnmöglich einen klaren Gedanken zu fassen.
„W...Was...?"
Lokilachte und rollte mit den Augen. „Verkauf mich nicht für dumm,Sam." Er hob den Stab, den er in der anderen Hand gehalten hatte indie Höhe und strich mit mir dem kalten Metall sanft eine Haarsträhneaus dem Gesicht. „Du hättest dich niemals darauf einlassen sollen.Du bist sehr jung. Eine Verschwendung eines jungen, und sowunderschönen Leben." Wieder wanderten seine Augen an mir herab.Ich verkrampfte mich und sah ihn wimmernd an.
„Ich...weißnicht...w...wovon.d..du redest....bitte..."
„Du weißt alsonicht, wovon ich rede?" Seine Stimme wurde lauter und eisiger. Wutfunkelte in seinen Augen als er sein Gesicht nah meines brachte. „Duarbeitest also nicht für SHIELD? Du wurdest nicht hergeschickt, ummich zu beobachten? Mich gar abzulenken, bis Verstärkung kommt?"
Meine Augen weiteten sich. „Was? N...Nein..."
Er lachtekalt auf. „Verkauf mich nicht für dumm."
„Ich...Ich..."Das Reden fiel mir nun schwer. Ich bekam keine Luft mehr. Kleineleuchtende Punkte tanzten vor meinen Augen. „Bitte...ich...das...istnicht wahr..."
Loki starrte mich einen Moment kalt an, dannlockerte er den Griff um meinen Hals. Ich schnappte verzweifelt nachLuft und hustete einige Male. Er ließ mich aber noch nicht los.
„Ich arbeite nicht für SHIELD", brachte ich nach einerMinute hervor. „Ich bin nicht hier um dich zu beschatten. Das...dasschwöre ich."
Loki musterte mich einen Moment, dann runzelte erdie Stirn. „Du sagst die Wahrheit..." Wenn jemand Lügen erkennenkonnte, dann wohl der Gott der Lügen.
Ich nickte schnell. „Ja.Ja ich sage die Wahrheit. Ich bin nicht wegen dir hier."
Lokirichtete sich wieder zu seiner vollen Größe auf und ließ meinenHals los. Erleichtert berührte ich die Haut, an der er mich gepackthatte. Er trat einen Schritt zurück, doch als ich ebenfalls von derWand weggehen wollte hob er seinen Stab und drückte ihn an meineBrust, sodass ich noch immer an der Wand gefangen war. Er mustertemich aus einer Mischung von Neugier und Misstrauen.
„Wer bistdu?"
Ich schluckte. „Das habe ich dir schon gesagt. Mein Nameist Sam..."
Er schüttelte seinen Kopf. „Nicht deinen Namen.Welche Rolle spielst du in dieser Geschichte?"
ich öffnetemeinen Mund doch schloss ihn direkt wieder. Was sollte ich ihm sagen?Schnell blickte ich zu Boden. „Ich... habe keine Rolle."
„Achnein?" Er verstärkte den Druck des Stabes der auf meiner Brustlag. „Als ich SHIELD erwähnte, hast du nicht einmal versucht so zutun, als wüsstest du nicht, wovon ich spreche. Als wir uns vorhinbegegneten funkte Erkennen in deinen Augen. Als wir tanzten konnteich deutlich sehen, du weißt, wer ich bin. Du kennst mich. Und dukennst SHIELD. Wer also bist du?"
Ich sah wieder auf. Könnteich ihm die Wahrheit sagen? Doch was würde dies bringen? Loki warböse. Zumindest in dieser Welt. In dieser Zeit. Würde meineGeschichte etwas daran ändern? Und doch... wie gern würde ich ihmerzählen, was ich alles durchgemacht habe. Ich schloss verzweifeltmeine Augen. Wieso konnte das hier alles nicht einfach nur einschlechter Scherz sein? Ein Alptraum, aus dem ich bald erwachenwürde? Wie lange würde ich diesem Wahnsinn noch standhalten ohnezusammenzubrechen?
Irgendwann spürte ich, wie der Druck desStabes nachließ. Ich öffnete meine Augen und blickte auf. Loki sahan mir vorbei ins Leere. Ich runzelte meine Stirn. Was tat er da?Dachte er nach, ob er mich noch immer töten wollte? Doch dannbemerkte ich den Grund seines Schweigens. In seinem rechten Ohrkonnte ich ein kleines Kommunikationsgerät erblicken. Loki war nichtalleine hier.
„Danke, ich verstehe", sagte Loki schließlich,dann lenkte er seine Aufmerksamkeit wieder zu mir. Er starrte micheine weile nachdenklich an, dann seinen Stab. Instinktiv wusste ich,was er sich fragte. Er fragte sich, ob er mich manipulieren sollte.So wie er es bei Clint getan hatte. Ich wurde blass. Nein. Nein, dassdurfte nicht passieren. Wenn er mich einer Gehirnwäsche unterziehenwürde, dann wäre diese Welt vor Thanos schutzlos. Ich schluckte unddrückte mich in die Wand. Der Gott hob seinen Blick und mustertemich kurz.
„So sehr ich herausfinden will, wer du wirklichbist, so muss ich nun gehen." Er ließ den Stab sinken und kamwieder einen Schritt auf mich zu. Ich zuckte zusammen und wandtemeinen Blick ab. Loki stand dicht vor mir, hob seine Hand und ließseinen kühlen Finger langsam meinen Hals zu meinem Dekolleté hinunterwandern.
„Ich bin sicher, wir werden uns wiedersehen,Sam", hauchte er leise in mein Ohr. Ein Schauer lief meinen Rückenrunter als er von mir abließ und schnellen Schrittes wieder zurückRichtung Feier verschwand. Ich blieb noch eine ganze Weile an derkühlen Mauer stehen und starrte ins Leere. Ein Kribbeln durchzogmeine Haut genau da, wo er mich berührt hatte. Bilder schossen mirdurch den Kopf. Loki, der vor mir auf dem Boden lag. Loki, den ichanflehte durchzuhalten. Loki, der mir sagte, dass er mich liebt...und dann in meinen Armen starb. Tränen füllten meine Augen. Auchwenn ich seine Gestalt grade gesehen hatte, auch wenn er mich berührthatte. Der Loki den ich kannte, er war tot. Und ich würde ihn niewiedersehen.
Ein lauter Schrei brachte mich in die Realitätzurück. Schnell wischte ich mir die Tränen von den Wangen und stießmich von der Wand ab. Der Schrei kam aus der Halle. Ich holte tiefLuft. Was immer geschehen war, ich war mir sicher, dass das derAnfang vom Ende gewesen war.

Ich rannte wieder in den Tanzsaal zurück nur um zu sehen, dass die meisten Gäste panisch versuchtenden Saal durch den Haupteingang zu verlassen. Menschen schrien undriefen verzweifelt Namen in das Chaos hinein. Cocktail Tische wurdenumgeworfen, teure mit Champagner gefüllte Gläser zerbrachen auf demBoden. Und in der Mitte dieses Wahnsinns konnte ich erkennen, wieLoki einen Mann im Smoking auf eine Skulptur gedrängt und irgendwasin sein Augen gestochen hatte. Ich hob erschrocken meine Hand undhielt sie mir vor meinem Mund. Blut rann dem armen Mann die Wangen hinunter, er zuckte unter Lokis Griff einige male, bevor er schlaffund reglos da lag. Als er sich nicht mehr bewegte zog der Gott miteiner schwungvollen Bewegung die Apparatur aus dem Auge seinesOpfers. Blut tropfte auf den Marmorboden. Loki kümmerte sich nichtdrum sondern ließ das Gerät achtlos zu Boden fallen. SeineAufmerksamkeit war au die Menschenmasse gerichtet, die nun beinahekomplett aus er Halle geflüchtet war. Ein unheilvolles Grinsenformte sich auf seinen Mund als er seine Hand hob. Vor den menschenauf den Platz draußen erschien einer seiner Doppelgänger in vollerRüstung. Die Menschen blieben sofort schreiend stehen, mehrerestolperten und fielen zu Boden. Die Masse wechselte die Richtung dochauch da erschienen seine Doppelgänger und hielten die Gäste derVeranstaltung sowie einige bemitleidenswerten Passanten wie Schafe ineiner Herde zusammen. Der echte Loki musterte das Geschehen vonseinem Standort in der Halle zufrieden und trat über sen Opferhinweg zum Ausgang. Während er langsam voranschritt glühten seineeleganten Klamotten kurz auf und offenbarten nach wenigen Sekundenseine Rüstung und seinen Helm. Kurz bevor er die Halle verließblieb er noch einmal stehen und drehte sich zu mir, als hätte ermeine Anwesenheit bemerkt. Unsere Blicke trafen sich.
„Bitte...tudas nicht...", flüsterte ich leise.
Als hätte er mich gehörthielt er kurz inne und musterte mich stirnrunzelnd. Doch dannlächelte er wieder böse und führte eine schnelle Bewegung mitseinem Zepter aus. Eine unsichtbare Macht ergriff mich und riss michvon meinen Beinen. Mit einem erstickten Schrei wurde ich durch dieLuft gewirbelt, bis ich gegen eine Säule aufkam und schmerzhaft zuBoden ging. Alles drehte sich. Die Welt drehte sich. Mein Kopf pochteso schmerzhaft wie noch nie zuvor. Ich konnte meine Beine nicht spürenund als ich versuchte meine Augen zu öffnen konnte ich nur schwarzeSchemen wahrnehmen. Ich wimmerte auf und versuchte mich einigeSekunden lang zu beruhigen. Ich bewegte mich nicht und versuchte denSchmerz in meinem Kopf zu ignorieren. Langsam wurde die Sicht vormeinen Augen klarer. Ich konnte verschwommen sehen, wie Loki michangrinste und dann das Gebäude verließ. Langsam hob ich meine Handund berührte meinen Hinterkopf. Sofort spürte ich eine warme,dickflüssige Flüssigkeit an meinen Fingern. Als ich meine Handzurückzog bestätigte sich meine Befürchtung. Ich hatte einegewaltige Platzwunde an meinem Kopf. Wie schlimm es genau war konnteich nicht sagen.
„KNIET NIEDER!" Lokis Ausruf hallte in derleeren Halle wieder. Verschwommen sah ich, wie die Menschenherdeverstummte und sich ängstlich seiner Forderung unterwarf. Allesamtknieten sie vor dem Gott nieder. Oh wie sehr es ihm gefallen musste.Er sagte etwas zu den Menschen. Doch er war zu weit weg als dass iches hören könnte. Nein. So durfte das nicht sein. Ich durfte nichtzulassen, dass Loki jemanden weh tat. Langsam richtete ich mich auf,wobei ich mich an der Säule abstützen musste. In meinem Kopf drehtesich alles. Zwar sollte ich mich nicht in die Vergangenheiteinmischen, doch das war mir mittlerweile mehr als egal. Ich hattemeine Welt verloren. Ich hatte meine Freunde und meine Familieverloren. Diese Zeit war nicht meine Zeit. Was kümmerte es michalso, wenn ich die Zukunft ändern würde? Sie war sowieso verloren,das hatte ich selbst erlebt. Wieso sollte ich also nicht versuchendiese vergangene Welt zu retten?
Vorsichtig machte ich einigeunsicheren Schritte von der Säule weg und wäre beinahe wiederhingefallen, doch ich konnte mein Gleichgewicht wiederfinden. Langsamschritt ich auf den Ausgang zu.
„Ist es so nicht einfacher?"Loki breitete zufrieden seine Arme aus. „Ist dies nicht eurenatürliche Haltung? Es ist die nicht ausgesprochene Wahrheit dass esdie Menschheit nach Unterwerfung verlangt."
Ich stützte mich andem Rahmen des Haupteingangs ab und musterte Loki wütend.
„EureBestimmung ist es... beherrscht zu werden."
Ich schütteltemeinen Kopf. Ja, ich hatte Loki böse kennengelernt, als er daszweite mal versucht hatte die erde zu unterwerfen. Doch Gott, ichhatte vergessen wie sehr ich ihn gehasst hatte. Dieser Loki spiegeltalles wieder, was ich verabscheut hatte.
„Das kann nicht deinErnst sein." Ich ging schwankend auf ihn zu. Loki hielt inne unddrehte sich zu mir. Ich hatte erwartet, dass er wütend sein würde,dass ich mich ihm in den Weg stelle, doch stattdessen erkannte ichein herausforderndes Grinsen in seinem Gesicht. Ich fuhr fort: „Wassoll das hier? Denkst du wirklich, du könntest einfach so in einefremde Welt kommen und sie für dich beanspruchen? Denkst du, du wärst in der Lage über sieben Milliarden Menschen zu unterwerfen?Und wofür? Weil du von deinem Adoptivvater keine Aufmerksamkeiterhalten hast?"
Das Grinsen verschwand aus seinem Gesicht.Sofort funkelte Hass in seinen Augen auf. Wenn er überrascht darüberwar, dass ich über seine Vergangenheit bescheid wusste ließ er essich nicht anmerken.
„Wem willst du was beweisen, Loki?", nunstand ich direkt vor ihm. „Dir selbst? Oder vielleicht Thor? Waswillst du erreichen? Ein König zu sein? Ein gehasster König? Ist esdas, was du sein willst? Ist es das, was du schon immer seinwolltest?"
In einer schnellen Bewegung packte Loki meine Haare.Der Schmerz wurde zusätzlich dadurch verstärkt, dass der Druckmeiner Haare die Platzwunde weiter aufriss. Ich schrie entsetzt auf.Ich spürte, wie er mit seiner anderen Hand den Zepter schwer gegenmeine Knie stieß, sodass ich den Halt unter meinen Füßen verlor.Ich fiel und landete auf meine Knie, direkt vor ihm. Er brachte seinGesicht wieder bedrohlich nah an meines. „Vielleicht war es einFehler, dich am Leben zu lassen", flüsterte er sodass es dieMenschen nicht hörten. „Doch damit tust du mir nur einen gefallen.Der erste Märtyrer der Menschen unter meiner Regentschaft. Du wirstschnell vergessen, Sam. Ich hatte dir eine Chance gelassen. Doch nunbist du nur eine Last." Er richtete sich wieder auf und sah dieMenschen ernst an. Meine Haare ließ er nicht los.
„Seht! Sehtdieses Mädchen, welches versucht sich gegen euren neuen Herrscheraufzulehnen." Er hob seinen Zepter und drückte die scharfe Klingegegen meinen Hals. Ein kleiner Schmerz durchzog meine Haut und ichspürte, wie mir warmes Blut hinunter floss. Lokis Blick traf mich vonoben herab. „Auflehnungen werde ich nicht dulden. Rebellionenwerden mit dem Tode betraft." Er richtete seinen Blick wieder zuden Menschen. „Dieses Mädchen wird ein Exempel statuieren. EineBotschaft an euch alle. Widersetzt ihr euch, findet ihr den Tod!"
„Bitte nicht!", rief eine junge Frau in der ersten Reihe. Ichsah zu ihr herüber und versuchte ihr ein beruhigendes Lächeln zuschenken. Es war schön zu wissen, dass sich jemand noch um michsorgte.
„Nicht?" Loki sah die Frau ebenfalls an. „DasMädchen hat ihr Schicksal selbst besiegelt."
er senkte denBlick und starrte mir kalt und entschlossen in die Augen. „Nochirgendwelche letzten Worte, Sam?", fragte er gelassen.
Ichhielt seinem Blick stand. „Ja", flüsterte ich, sodass nur ermich hören konnte. „Ich liebe dich."
Loki hielt überraschtinne und sah mich an. Unsicherheit überkam ihn, sein kalter Blicklöste sich in Verwirrung. Doch diese hielt nicht lange an. Dennschon hob er den Zepter an, entschlossen mich zu töten. Ich warebenfalls bereit. Sollte sich jemand anderes mit all dem hierrumschlagen.
„Ich habe noch letzte Worte!" Die Stimme kamsehr plötzlich und fest aus der Menschenmenge. Loki und ich blicktenzur Seite und konnten nur noch erkennen, wie etwas in vollerGeschwindigkeit auf uns zugeflogen kam. Lokis Griff an meinen haarenlockerte sich überrascht. Und das nutzte ich. Ich stieß mich vonihm ab und landete auf dem Boden. Das Schild traf Loki direkt inseine Brust und er stürzte nach hinten. Schnell hob ich meinen Kopfund erkannte Captain America, der schnellen Schrittes durch dieMenschenmasse auf uns zukam. Die Menschen nutzten derweil dieGelegenheit und rannten in verschiedene Richtungen davon.
Stevekam die wenigen Marmortreppen zu mir und Loki hochgerannt.
„Miss,geht es Ihnen..." Er wollte mir aufhelfen doch dann starrte er michmit großen Augen an. „Sam?"
Ich brachte ein entschuldigendesLächeln hervor. „Hallo Steve."
„Was...?"Doch bevor er über den Schock hinwegkommen konnte richtete sich Lokischon wieder auf und musterte Steve amüsiert. „Der Soldat..."
CaptainAmerica ließ von mir ab und drehte sich zu ihm. „Das hat hier nunein Ende Loki."
Lokilachte auf. „Oh nein. Es hat grade erst begonnen." Und mit diesenWorten schleuderte er einen blauen Energiestrahl auf Steve. Dieserkonnte sein Schild noch schnell zu fassen bekommen und hob ihn schützend hoch. Kaum traf die Welle ihn, schon wurde er nach hintenweggeschleudert. Ich keuchte und rappelte mich auf. Ich musste ihmhelfen! Loki ging schnellen Schrittes auf Steve zu. Captain Americasprang auf, trat Loki mit beiden Beinen gegen die Brust und stießihn so wieder weg. Ich sah mich schnell nach einer Waffe um. EinigeMeter weiter sah ich auf der Straße ein Polizeiauto, welches auf demKopf lag. Als Loki mich gegen die Säule geschleudert hatte, hatte eranscheinend auch einige Polizisten außer Gefecht gesetzt. Schnellsprang ich auf und rannte zum Wagen. Die Schmerzen in meinem Kopfignorierte ich so gut es ging. Die Scheibe auf der Beifahrerseite warzerbrochen. Gut! Schnell kniete ich mich hin und öffnete unterAnstrengungen das Armaturen fach. Und dort wurde ich fündig: EinePistole. Ich hob meinen Kopf. Steve hatte Schwierigkeiten damit Lokialleine im Schach zu halten. Schnell ergriff ich die Pistole undüberprüfte die Kammern. Sie war voll geladen. 
Grade als ichwieder zurückrennen wollte hörte ich einen Ohrenbeteubenden Lärm.Über dem Platz erschien ein kleiner Quinn-Jet. Definitiv einer vonSHIELD.
„Loki, lass den Zepter fallen und gib auf." 
Natasha!Ich strahlte und sah zum Jet hinauf. Das war Natashas Stimme gewesen.Erleichterung überkam mich. Doch Loki hatte anscheinend keinesfallsvor sich einfach so zu ergeben. Er stieß Steve von sich und richteteden Zepter zum Jet. Nein! Er würde ihn abstürzen lassen! Mit einementschlossenen Schrei rannte ich auf Loki zu und warf mich auf ihn.Der Energie-blitz, den er abgefeuert hatte verfehlte den Jet nur umwenige Meter. Loki fluchte und schlug mich weg. Ich landete neben ihmauf dem Boden. 
„Du machst mir definitiv zu viele Probleme,Sam!", rief er aus und hob seinen Zepter. Doch ich hatte ja meineWaffe. Schnell entsicherte ich die Pistole, hob sie an und drückteab. Der Schuss war laut und hallte in meinen Ohren nach. Loki schriekurz auf und ließ das Zepter fallen. Ich hatte ihn an der Schultergetroffen. Er hob seine Hand und drückte auf die blutende Wunde. Inder selben Sekunde landete noch etwas neben uns auf der Treppe. Ichdrehte zitternd meinen Kopf. 
„He, du Ziegenpeter", Tony Starkals Iron Man hob bedrohlich seine Hände mit den Reaktoren. „Ichwürde vorschlagen, du hebst die Hände und ergibst dich."
Lokifunkelte Tony einen Moment lang an, doch dann glätteten sich seineZüge und er hob beschwichtigend seine Hände. Ich runzelte sieStirn. So einfach? So einfach gab er sich geschlagen? Er hätte sichwegteleportieren können. Er hätte Doppelgänger erschaffen können.Doch stattdessen gab er einfach auf? 
Iron man nickte zufrieden.„So ist es brav. Hey Captain, alles noch dran wasdrangehört?"
Steve rappelte sich stöhnend auf. Seine Lippe waraufgeplatzt aber sonst konnte ich keine Verletzungen erkennen. „Mirgeht es gut, Stark."
„Sehr gut", Tony ließ seine Händesinken und sah zu mir. Er hielt inne. „Du?"
Ich schluckte. 
Steve runzelte die Stirn. „Du kennst das Mädchen auch?"
„Auch?Du also auch?"
Steve sah zu mir. „Ja."
Wieder schluckteich, als Tony und Steve mich überrascht ansehen. Auch Loki hatte denBlick auf mich gerichtet. Ich konnte nur nicht sagen, was eraussagte.


Das Beste kommt zu Anfang (The Avengers...und ich 5)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt